Zwangsstörung
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 27. September 2024 10:34
An: ...
Betreff: Anfrage Unterstützung
Guten Morgen Herr Thiel,
wir sind eine Familie mit 3 Kindern, die gerade stark an ihre Grenzen gerät, da
unsere älteste Tochter schweres ADHS, kombiniert mit Teilleistungsstörung und
Hochbegabung hat und mittlerweile Symptome einer Zwangsstörung zeigt...
Seit dem Schulstart in die weiterführende Schule vor ein paar Wochen, wurde das Verhalten immer herausfordernder..
Nun begleiten wir 3-4 Meltdowns pro Tag und sind am Ende mit unserem Latein.
Die Familie leidet, die Bindung zum Kind bröckelt und auch die Ehe ist in Mitleidenschaft gezogen worden..
Ich bin kürzlich aus der Tagesklinik gekommen, mein Mann erlitt in der letzten Woche wegen Nervenzusammenbruch...
Es ist einfach nicht mehr tragbar, so gern wir unsere Tochter mit
Wertschätzung und Liebe begleiten würden, es fehlen die Ressourcen und das
Verständnis ..
Ich hoffe sehr, dass wir mit einer systemischen Familientherapie wieder
zueinander finden können...
Können Sie uns da unterstützen?
Viele Grüße und einen guten Start ins Wochenende!
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 4. Dezember 2023 21:15
An: ...
Betreff: Kontakt, Erstgespräch
Guten Abend Herr Thiel,
ich bin über die Suche nach einem Angebot im ...kreis, das die systemische
Therapie mit einschließt, auf Sie gestoßen und würde gerne ein Erstgespräch
aufsuchen.
Ich bin auf der Suche nach einer psychotherapeutischen Begleitung, habe aber
Schwierigkeiten einen Kassenplatz zu finden, bzw. sehe mich auch mehr in der
systemischen Therapie, die mich, in meinem bisherigen Kontakt dazu, sehr berührt
hat.
Ich stoße auf meinem aktuellen Weg und bei der Arbeit an inneren Prozessen an
Themen und Traumata in meiner Kindheitsgeschichte, bei denen ich alleine nicht
weiterkomme. Auch leide ich an einer derzeit leicht rückläufigen Zwangsstörung.
Gerne würde ich ein Erstgepräch vereinbaren um herauszufinden, ob eine Therapie
bei der Familienberatung infrage kommt.
Derzeit lebe ich mit meinen zwei kleinen Kindern und meinem Mann in ... .
Liebe Grüße,
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 12. November 2022 09:44
An: ...
Betreff: Wir brauchen Hilfe
Hallo,
wir sind eine dreiköpfige Familie, ich 56 Lj, mein Mann 52 Lj und unsere Tochter
Pauline - Name geändert - 16
Lj. Vor 5 Jahren , da war sie 11 Lj !!! hat unsere Tochter eine Anorexie
entwickelt, in der Folge 2x stat. und amb PT über ca 2 Jahre , seit Corona keine
Therapie mehr.
Wir hatten schon Kontakt zum Jugendamt, Pauline war 3 Wo in der Notaufnahme , mein Mann und ich hatten Gespräche bei der FAB , weil es teilweise zuhause nicht mehr ging und es ständig Streit gab ( wg Banalitäten wie z.B ein neuer Haarschnitt!!), Pauline terrorisiert uns regelrecht, teils tritt und schlägt sie.
Die Zündschnur ist kurz. Essen ist vordergründig kein Problem mehr,
das Gewicht stabil, je nach Drucksituation bei ihr kommt es jedoch zu
bulemischen Phasen.
Ich habe schon Kontakt zur ... Beratungsstelle aufgenommen , dort kann sie sich
melden, immerhin, nachdem mein Mann und ich gefühlt 100 Psychotherapeuten
angerufen haben. Wenn sich mal jemand zurückmeldet, winken die gleich ab, mit
uns will niemand was zu tun haben, zu komplex…
Problem ist nur, dass Pauline sich nicht um den Termin bei ... kümmert, sie hat
Angst .
Was haben Sie damit zu tun?
Pauline macht sich und uns das Familienleben zur Hölle. Eigentlich haben wir
kein Familienleben mehr. Mein Mann und ich gehen zur Arbeit und dann kommen wir
nach Hause und gehen in unser Zimmer.
Warum ist das so ?
Sie räumt auf. Überall.
Wir dürfen uns nicht im Wohnzimmer aufhalten, weil es unordentlich wird. Sie
faltet sogar die Schmutzwäsche, die in die Waschmaschine soll.
Wenn man doch einmal im Wohnzimmer sitzt und fernsieht, drängelt sie und wartet
solange bis man „aufgibt“ ,um aufzuräumen. Das dauert teils bis 1.00 Uhr nachts,
am nächsten Tag ist Schule. Gymnasium, aktuell Mathe 6!
Sie ist bei uns die Erziehungsberechtigte, sie kontrolliert uns, sie ist total
überfordert. Sie tut mir so leid. Ich wünsche mir so sehr, dass sie damit
aufhören kann und einfach nur ein normaler Teenager sein kann. Wir leben seit 5
Jahren im Ausnahmezustand, wir wollen , dass das aufhört. Das es Paulina besser
geht, das es uns als Familie besser geht. Dazu brauchen wir Hilfe, wir schaffen
es allein nicht.
Können Sie uns beraten?
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ....
Gesendet: Montag, 14. November 2022 17:24
An: ...
Betreff: Aw: AW: AW: Wir brauchen Hilfe
Jetzt ist es passiert. Heute morgen gab es Streit, meine Tochter hat mich
geschubst,so dass ich mit dem Kopf gegen den Küchenschrank geschlagen bin und
getreten.Daraufhin habe ich ihr mit dem Handfeger,den ich zufällig in der Hand
hatte, einen Schlag verpasst. Jetzt hat sie mich angezeigt.Ich schäme mich.Ich
kann nicht mehr.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 14. November 2022 22:57
An: ...
Betreff: AW: AW: AW: Wir brauchen Hilfe
Sehr geehrte Frau ...,
es schaut so aus, als ob Ihre Tochter im Betreuten Jugendwohnen vielleicht am
besten aufgehoben wäre.
Am besten Sie nehmen zeitnah mit dem Jugendamt Kontakt auf und fragen, ob sich
da kurzfristig was organisieren lässt, sonst eskaliert die Situation womöglich
noch mehr.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ....
Gesendet: Dienstag, 15. November 2022 17:51
An: ...
Betreff: Aw: AW: AW: AW: Wir brauchen Hilfe
Das Jugendamt ist wegen Personalmangel überfordert, ich habe 2 Telefonnummer vom
Soz.psyh Dienst und Kinderpsychtr.Dienst ..., nach Anruf dort wurde ich wieder
an das Jugendamt verwiesen. Dankeschön für Ihre Rückmeldung
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 15. November 2022 18:48
An: ...
Betreff: AW: AW: AW: AW: Wir brauchen Hilfe
Was für ein Personalmangel?
Olaf Scholz von der SPD macht den Doppelwumms - spendiert dem Lauterbach
Milliarden auf Pump - und im Jugendamt weigert man sich ordentlich zu arbeiten.
Nächsten streikt auch noch die Polizei, die Gerichte und die Bundeswehr und dann
kommt die allgemeine Anarchie und der Scholz und der Lauterbach sind am Arsch.
Welches Jugendamt ist zuständig, welcher Sachbearbeiter.
Haben Sie schon Dienstaufsichtsbeschwerde beim Leiter des Jugendamtes
eingereicht?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 6. Januar 2019 13:23
An: ...
Betreff: Erstgesprächstermin
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich wende mich an Sie, da meine ältere Tochter (... .2006 geb.) zwischen dem 3.10.-15.12.2018 einen stationären Aufenthalt in der KJP ... hatte.
Es liegt ein Abschlussbericht der Klinik vor und es wurde eine Zwangsstörung (F42-1) festgestellt, jedoch ist der Leidensdruck meiner Tochter nicht so hoch bzw. vielleicht die Vertrauensbasis nicht geschaffen worden um sie behandeln zu können.
Es wurde dem Jugendamt ... seitens der Klinik empfohlen eine Wohngruppe für meine Tochter zu bewilligen.
Bisher haben wir noch keinen Gesprächstermin mit dem Jugendamt erhalten.
Da ich in der Vergangenheit nur sporadisch bei der mediz.-psycholog. Beratungsstelle (Herrn ...) vorstellig gewesen bin, der mir leider mit der Problematik meiner Tochter nicht weiterhelfen konnte, möchte ich es gerne Familientherapeutisch im Vorfeld vor einer Heimunterbringung versuchen.
Dienstags nachmittags ab ca. 16-16:30h sowie freitags ab 13h könnte ich am Besten einen Termin wahrnehmen.
Aber ich versuche mich natürlich nach Ihnen zu richten und möchte Sie jedoch
bitten mir nicht mittwochs vormittags einen Termin zu geben, da ich an diesem
Tag keine Vertretung finden kann.
Ich freue mich über eine baldige Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ....
Gesendet: Sonntag, 6. Januar 2019 19:00
An: ...
Betreff: AW: Erstgesprächstermin
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Schön, dass Sie über eine familientherapeutische Herangehensweise nachdenken.
Bei genauer Betrachtung stellt sich oft heraus, dass die
scheinbare Störung eines Menschen, die dann mit psychiatrischen Begriffen wie
Zwangsstörung (F42-1) bezeichnet wird, eine verständliche Reaktion eines
Menschen auf ein schwierige Situation darstellt, In so fern kommt es also nicht
darauf an, diesen Menschen zu "behandeln", sondern den Kontext, die schwierige
Situation, auf die sich das Verhalten bezieht, zu erkennen und wenn möglich
konstruktiv zu verändern.
Kinder- und Jugendpsychiatrien sind da oft überfordert, weil sie in die Logik
eines Krankenkassensystems eingebunden sind, das in gewisser Weise selbst eine
ernsthafte Störung darstellt, da es nicht nur übermäßig teuer für die Beitrags-
und Steuerzahler ist, sondern dazu auch noch einlädt, das Problem und damit die
eigene Verantwortung zu delegieren, was das Problem natürlich nicht löst,
sondern nur verlängert oder sogar verstärkt.
...
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel