Zwangserkrankung 

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 


 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 15:40
An: ...
Betreff: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich befinde mich in einer familiären Krise verursacht durch die psychische Erkrankung meiner Frau.

Durch die Geburt unserer Tochter hat meine Frau eine Zwangserkrankung entwickelt und aus dieser Krankheit schafft sie es alleine nicht heraus.

Unser Leben ist durch die Krankheit sehr eingeschränkt und belastend.

Leider fehlt meiner Frau die Einsicht und Kraft etwas an der Situation zu verändern.

Ich hoffe bei Ihnen Unterstützung in dieser schweren Zeit zu bekommen.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 17:38
An: ...
Betreff: AW: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrter Herr ...,

Danke für Ihre Anfrage.

Leider haben wir am Standort ... zur Zeit keine freien Termine.

Eventuell könnte ich einen Kollegen / eine Kollegin aus dem örtlichen Umfeld hinzuziehen.


Möglich wären auch Termine via Onlinemeeting (Zoom) oder Telefon bei mir oder meiner Kollegin.

...


Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel


 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 18:04
An: ...
Betreff: Re: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrter Herr Thiel,

Vielen Dank für die Antwort.

Kennen Sie Kollegen aus ... mit Erfahrung im Bereich der Zwangserkrankung?

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

...





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 19:58
An: ...
Betreff: AW: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrter Herr ...,

jeder Psychiater hat zehn oder 50 Patienten mit sogenannten "Zwangserkrankungen".

Doch was nützt das, der Psychiater hat keine Ahnung was man da machen kann, außer Psychopharmaka zu verschreiben, die das Problem natürlich nicht lösen.


Welche Idee haben Sie denn, was ein wie auch immer qualifizierter Therapeut oder Berater hier machen soll.

Vodoo wird wohl ebenso wenig helfen, wie ein Psychiater.


Häufig hilft aber schon Sprechen.

Scheinbare oder tatsächliche Probleme werden dann deutlich und dann kann man schauen, wie man Schritt für Schritt an deren Bewältigung geht.


Aktuell könnte ich meine Kollegin aus ... heranziehen, sie arbeitet aufsuchend, würde also zu ihnen nach Hause kommen.

...

Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 20:18
An: ...
Betreff: Re: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrter Herr Thiel,

vielen Dank für die Antwort.

Ich suche nach einem Therapeuten, der Erfahrung mit Zwangserkrankungen hat, damit ich Strategien entwickeln kann, wie meine Frau auf den Weg der Genesung zu bringen ist.

Ohne tieferes Verständnis für das Krankheitsbild befürchte ich sind Ratschläge von außen schwierig.

Wenn Sie einen Kollegen mit dieser Spezialisierung empfehlen können, würde mir das sehr helfen.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

...

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 21:45
An: ...
Betreff: AW: Beratungsanfrage familiäre Krise


Welche Zwänge liegen bei Ihrer Frau vor?


Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2025 22:24
An: ...
Betreff: Re: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sie hat Verlustängste um unsere Tochter und dadurch versucht sie jegliches Risiko von ihr Fernzuhalten. So wie ich es als Laie identifizieren kann drehen sich ihre Zwangsgedanken um mögliches Leid unserer Tochter:
- sie könnte sich infizieren, verletzen, vergiften, etc.

Daraus folgen starke Emotionen, Ängste, Vermeidung und Zwangshandlungen rund um die Themen: Hygiene, Strom, Sturzgefahr, giftige Pilze, …

Konsequenzen sind unter anderem Waschzwang, soziale Isolation, strenge Regeln und Abläufe.

Ihr ist es schwer möglich Risiken in Bezug auf unsere Tochter in Kauf zu nehmen. Eine normale Einschätzung von angemessener Lockerheit ist unmöglich.

Der meiner Einschätzung nach kritische Punkt aktuell: Sie kann die Dringlichkeit und die negativen Konsequenzen ihrer Krankheit nicht erkennen. Sie tut alles zum Wohl unserer Tochter. Sie opfert sich auf.

Und anders herum sind alle, der Vater ihrer Tochter eingeschlossen, die nicht ähnliche Maßstäbe setzen, in ihren Augen viel zu unverantwortlich und werden radikal fern gehalten. Dadurch bin ich, ist sie und sind wir isoliert.

In dieser Dynamik ist es sehr schwer als gesunder Mensch einen positiven Einfluss auf sie zu haben.

Wie kann sich die Situation verbessern, wenn ihr der Wille zum Risiko und damit jeglicher hilfreicher Exposition aus offensichtlichen Gründen fehlt?

Vielleicht haben Sie hilfreiche Impulse, Kontaktvorschläge oder Ähnliches. Ich bin für alles dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

...




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 29. Januar 2025 13:32
An: ...
Betreff: AW: Beratungsanfrage familiäre Krise

Sehr geehrter Herr ...,

Danke für die Erläuterung.

Da gibt es wohl keinen vorplanbaren Weg, wie Ihre Frau aus diesem Labyrint herausfindet.

Der systemische Ansatz ist prozessorientiert, Step by Step.


Andererseits kann es sein, dass Ihre Frau so im Angstmodus ist, dass sie sich jeglichen "Einmischungen" von außen verschließt.

Das kann dann bis hin zu einer Kindeswohlgefährdung führen, die ein Tätigwerden des Jugendamtes notwendig werden lassen könnte.


Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel



 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 22. August 2022 13:31
An: ...
Betreff: Beratungsanfrage

Guten Tag.

Mein Name ist Sabine Müller - Name geändert, ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern in ... .

Meine 11 jährige Tochter Janine - Name geändert hat vor ca. zwei Jahren eine Zwangserkrankung entwickelt.

Sie ist seit eineinhalb Jahren in ambulanter Therapie.

Zunehmend wirkt sich die Erkrankung auch auf mich und meinen Mann aus. Aber besonders leidet unsere jüngere (9j.) Tochter Mia - Name geändert.

Unsere Therapeutin hat uns geraten, uns weitere Unterstützung für die Familie zu suchen.

Idealerweise eine Systemische Therapie.

Es ist gar nicht so einfach jemanden zu finden, daher suche ich auch parallel bei den Familienberatungsstellen in ... .

Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir eine kurze Rückmeldung geben könnten, ob meine Anfrage bei Ihnen richtig ist.

...

 

 

 

 

 


 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 11. September 2018 07:34
An: ...
Betreff: Zwangserkrankung

Guten Tag Herr Thiel,

Ist es grundsätzlich möglich für uns als Eltern von Ihnen Beratung zu bekommen? Unsere Tochter ist 12 Jahre, zwangserkrankt und sieht nach einem 10 wöchigen Klinikaufenthalt keinen Grund sich mit dem Thema weiter zu beschäftigen. Dort konnte sie ihre Zwänge benennen auch Orte, wo sie am meisten auftreten..

Mir geht es deshalb um mich und meinen Mann. Können wir auch ohne unsere Tochter beraten werden, uns Unterstützung holen?

 

MfG ...

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 12. September 2018 14:48
An: ...
Betreff: AW: Zwangserkrankung


Sehr geehrte Frau ...,

Danke für Ihre Anfrage

Wir halten von diesen ganzen psychiatrischen Begriffen, wie "Zwangserkrankungen" recht wenig. Statt dessen benutze wir den Begriff des "Symptoms", also zum Beispiel ein Mensch wäscht sich am Tag scheinbar "zwanghaft" 30 Mal die Hände. Der Psychiater spricht dann von einer "Erkrankung", das liegt daran, dass wir in einem "kranken" System leben, wo alles mit "krank" bezeichnet wird, was uns nicht in den Kram passt. Die Nazis haben das bis zur mörderischen Perfektion getrieben.

Wir sind heute etwas fortschrittlicher, aber im Grund genommen noch genau so "krank", wie die Nazis. Zum Glück ist das nicht ansteckend, jedenfalls nicht über Händeschütteln oder Anhusten. Es bedarf schon eines Josef Goebbels oder anderer "Krankheitsübertrager", damit sich solche "Krankheiten" fortpflanzen. Es bedarf aber auch eines aufnahmebereiten Wirtes, die aktuellen Erfolge der AFD zeigen, dass in Deutschland ca. 10 % "kranke" Menschen wählen, die eben diese Partei wählen. Dazu kommen dann noch 10 % Halbkranke, die die SDP wählen, eine "Krankheit", die nicht ganz so gefährlich ist, wie die AFD-Krankheit.

"Krank" sind nach dieser Definition also die Demagogen und das einfache Fußvolk, das sich bereitwillig als Wirt zur Verfügung stellt (siehe hierzu etwa: Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus")

Wir als Systemiker sehen die Symptome im familiären Feld, hier also ein offenbar störendes Symptom, dass Sie uns in Ihrem Anschreiben noch nicht dargelegt haben. Auf alle Fälle scheint es so störend zu sein, dass Sie sich nach professioneller Hilfe umschauen, das finde ich gut. Viele andere Eltern stecken statt dessen den Kopf in den Sand oder überlassen ihre Kinder dem Krankenkassensystem mit seiner Fixierung auf Medikamente und ähnlichen Budenzauber mit zumeist schädlichen Nebenwirkungen. Schöner die Kassen sie klingeln, als in der Weihnachtszeit, könnte man in Anlehnung an ein bekanntes Weichnachtslied singen, wenn es nicht so traurig wäre, was da im Namen der "Gesundheit" tagtäglich in Deutschland passiert.

Doch genug meiner "kranken" Vorrede", die meinem Ärger über die gesellschaftlichen Verhältnisse geschuldet sind und die Sie vielleicht gar nicht hören wollten.

Gerne können wir für Sie tätig werden, ganz ohne Medikamente, stigmatisierende Diagnosen und Zwangseinweisungen. einfach so, von Mensch zu Mensch, mit Sachverstand.

...


Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 

 

 

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