Vor die Wand gefahren

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF) 

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 2. September 2019 18:10
An:
Betreff: Mediation

Hallo, Herr Thiel,

ich habe Sie im Internet gefunden, und wusste bis dato nicht, dass die Familienberatungsstelle auch Mediation vornimmt. Diese würden mein Mann und ich dringend benötigen, denn die Ehe ist so vor die Wand gefahren, dass da ein Mediator entweder den Weg aufzeigen sollte, sodass entweder etwas unternommen werden kann oder die Ehe für gescheitert erklärt wird.

Mein Mann und ich sind 40 Jahre verheiratet, was aber in diesem Fall nichts heißen mag. ich bin 62 er 67 Jahre alt, aber seit einigen Jahren kriselt es immer mehr, und jetzt bröckelt es schon gewaltig. Einerseits wird die Situation immer vertrackter, andererseits haben wir 2 Umzüge innerhalb von einem Jahr hinter uns, was auch nicht so leicht war ..., der Situation bedingte Krankheiten ... etc.), es wäre jetzt zu viel, dass alles aufzulisten. Wir waren zwar kurzfristig am überlegen, durch die ... meines Mannes in betreutes wohnen zu gehen, doch ob das alles noch fruchtet, dazu bräuchten wir einfach eine Beratung.

Wenn das Ding vor die Wand gefahren ist, hilft auch kein Umzug mehr. Den Kernumzug hatten wir vorgenommen, weil uns die Arbeit rund ums Haus zuviel wurde, ja und dann sind wir von einer Misere in die andere gestürzt, so etwas kannten wir bis dato gar nichts). Können Sie uns da irgendwie helfen und uns einen Termin benennen. Also Hilfe brauchen wir so oder so - fragt sich nur ob in Form eines Mediators oder ob eine Familienaufstellung (ich kenne das von meiner Heilpraktikerin) her hilfreich wäre – es sollte ein Lösungsansatz erzielt werden, ob die Ehe noch aufrechterhalten werden kann – ob eben gescheitert ist – das sollte idealer Weise dabei herauskommen.

Da ich immer verbitterter durch das Leben gehe – nur soviel – ich möchte einfach wieder unbeschwerter leben können, lachen können und vor allem nicht ständig den Druck haben, irgendetwas falsch zu machen. Mein Mann ist (er sagt zwar nein ich sage ja) ein kleiner Tyrann – durch seine Krankheit ist es einsam um ihm geworden, aber er kann mich da nicht mit ins Boot nehmen – ich kann das nicht mehr. Das geht schon fünf Jahre mit der ..., ich bin auch nicht gesund, ... – aber das ist ja auch egal – wichtig ist, dass wir zu Pötte kommen, dass muss einfach jetzt geklärt werden, und dazu bräuchten wir ganz dringend Hilfe.

Je länger diese Misere andauert, desto mehr Lebenszeit geht verloren, und das möchte ich einfach nicht mehr. Ist schon viel zu viel draufgegangen.

Wenn Sie denken, Sie können uns/mir helfen, fände ich das supertoll, das geht echt nicht so weiter.

Hoffe, auf eine baldige Rückmeldung Ihrerseits.

Bedanke mich herzlich für die Sichtung der Mail und verbleibe

mit herzlichen Grüßen

...

 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 2. September 2019 20:34
An: ...
Betreff: AW: Mediation

Sehr geehrte Frau ...,

Danke für Ihre Anfrage.

Ob man das nun Mediation, Beratung oder Paartherapie nennt, ist nicht so wichtig. Hauptsache es hilft irgendwie.


Zur Zeit hätte meine Kollegin freie Termine, falls das für Sie in Frage käme.

Ich habe meine Kollegin gebeten, sich mit Ihnen wegen einer möglichen Terminvereinbarung in Verbindung zu setzen.

...

 

Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 13. März 2017 16:51
An: ...
Betreff: Eheberatung

Hallo Herr Thiel,

ich habe Ihren Kontakt dem Internet entnommen.

Meine / Unsere derzeitige Situation:

Vor ca. 5 Wochen, im Urlaub, 2. Tag, auch unter leichten Alkoholeinfluss, offenbarte mir meine Frau, wir sind seit 12 Jahren verheiratet, zwei Kinder, heute 20 und 15 Jahre wurden von ihr mit in die Ehe gebracht, dass unsere Ehe am Ende sei, sie dieses Leben nicht mehr will usw..

Als Begründung führte sie derzeit auf, ich arbeite zu viel, sie fühle sich vernachlässigt und einfach nicht ernst genommen. Auf Nachfrage versicherte sie, dass es keine dritte Person gäbe, sie wolle sich einfach nur trennen. Dieses sagte sie auch mehrfach zu ihren Kindern.

Ich muss vielleicht vorher sagen, es gab in unserer Beziehung / Ehe noch keine wirkliche Streitsituation, die wir nicht unmittelbar klären konnten, wir haben eigentlich noch nie im Streit das Haus verlassen. Sie sagt dazu, ich habe ihre leisen Hilferufe zu ihrer Einsamkeit nicht wahrgenommen.

Also der Urlaub, wir waren mit Freunden verreist, ging weiter, wir arrangierten uns und haben uns weiterhin sehr gut vertragen. Aber es gab keinen wirklichen Zugang zu meiner Frau, sie blieb stur und verschlossen.

Auch in den Wochen nach dem Urlaub blieb sie verschlossen, blieb bei der Meinung sich zu trennen, wollte über eine zweite Chance nicht nachdenken. Ich haben dann recherchiert und recherchiert und fand dann auf einen ihrer Mail Accounts eine Nachricht, die auf eine dritte Person schließen ließ. Sie gab dieses dann auch zu und war natürlich tief betroffen, dass ich Zugang zu ihrem privatem Postfach hatte. (Ich hatte es ja mal für sie eingerichtet) Auch die Kinder waren riesig geschockt und sauer auf die Mutter, auch sie fühlten sich belogen und betrogen. Nach derzeitigem Stand wollen die Kinder, die sie mit in die Ehe gebracht hat, bei einer Trennung bei mir wohnen bleiben. Das zeigt ja auch das eigentlich innerfamiliäre gesunde Verhältnis. Sicher gibt es mal Stress, aber die Wogen wurden immer kurzfristig wieder geglättet.


Die Dritte Person, eine indirekter Kollege meiner Frau, und meine Frau, waren betrieblich, mit mehreren Kollegen der Führungsebene, Anfang Januar, auf einer Tagung und sind sich so näher gekommen, da auch der Mann in seiner Familie nicht mehr glücklich war. Aus dem Näherkommen wurde dann in den drei, vier Wochen danach ein Verhältnis. Dieses Verhältnis ermutigte meine Frau eben die Sache eskalieren zu lassen, auch wenn es nicht im Urlaub geplant war.

Bis letzte Woche lebten wir noch gemeinsam im Haus, wenn auch zuletzt in getrennten Zimmern, weil wir uns beide durch sehr unruhige Nächte den Schlaf raubten. Aber letzte Woche Mittwochabend ist sie dann, während einer kurzen Abwesenheit von mir aus dem Haus geflohen und hat sich ein Zimmer im Hotel genommen. Sie fühlte sich von mir zu sehr beobachtet und kontrolliert usw., hatte auch gemerkt, dass ich Ihren Standort über ihr iPhone feststellen konnte. Halt eine Funktion, die man nutzt wenn ein Partner sein iPhone verloren hat, um es zu lokalisieren. Diese Funktion hatte wir auch schon mal nutzen müssen, wo sie es nicht finden konnte, um zu wissen, ob es im Haus sei oder in der Stadt verloren. Also kannte sie diese Funktion.


Nun ist der Stand, dass sie auf den Standpunkt steht, auszuziehen, kurzfristig eine Wohnung mieten möchte und fertig.


Nun meine Frage: Ich liebe meine Frau nach wie vor sehr, ich könnte und würde ihr jeden Fehler verzeihen, habe auch so grenzenloses Vertrauen zu meiner Frau. Könnten Sie sich vorstellen, dass man durch eine Therapie unsere Situation retten kann? Ich hatte ihr den Vorschlag einer Therapie gemacht, worauf sie mir dann sagte, dann solle ich mich darum kümmern.


Ich würde mich über eine kurzfristige objektive Antwort von Ihnen freuen, damit man sich vielleicht für eine Therapie oder Gespräche entscheiden könnte. Gerne würde ich auch Ihren Vorschlag dazu kennen lernen.

Ich bin wirklich gewillt, meine Ehe zu retten.


Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

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