Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht
verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 1. August 2023 05:27
An: ...
Betreff: Vatersuche
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe das erste mal im Alter von 21 Jahren durch Zufall, beim
Aufgebot meiner Hochzeit erfahren, dass ein anderer Name in meiner
Abstammungsurkunde steht, als mein bis dahin gedachter Vater. Bei Nachfrage
meiner Eltern wurde mir erzählt, dass meine Mutter meinen Vater kennengelernt
hat, als er noch verheiratet war. Sie wurde mit mir schwanger und trennte sich
von meiner Vater ohne dass er angeblich wusste, dass ich unterwegs war.
Mein „Vater“ trennte sich von seiner damaligen Frau und kam nach
ungefähr einem Jahr zu meiner Mutter zurück. Der Name, welcher als leiblicher
Vater in der Abstammungsurkunde angegeben wurde, wäre wohl ein sehr guter Freund
meiner Mutter gewesen. Da meine Mutter angeblich Angst hatte, sie würden ihr in
der DDR das Kind als alleinerziehende Mutter wegnehmen, hätte er sich
einverstanden erklärt, die Vaterschaft anzunehmen.
Nun, da es meine Eltern sind, vertraute ich und alles war für mich gut.
Bis 2019 meine Cousine väterlicherseits verstarb. Da sie Schulden
hatte, wurden vom Amt alle Angehörigen angeschrieben, auch der leibliche Sohn
meines Vaters aus erster Ehe. Merkwürdigerweise, ich nicht. Daraufhin viel mir
ein, dass ja ein andere Vater in meinen Unterlagen stand und bat mein „ Vater“
vorsichtshalber einen Vaterschaftstest zu machen, damit es keine Schwierigkeiten
gibt, falls ihm mal etwas zustößt.
In der gleichen Nacht rief mich meine Mutter an und gab mir zu
verstehen, dass sie ja damals vergewaltigt wurde und sie das Opfer hier sei und
der Vater, den ich bis dahin als meinen Vater kannte, nicht mein leiblicher
Vater ist. Sie möchte darüber auch überhaupt nicht mehr sprechen. Aber der Mann
der in meiner Abstammungsurkunde steht ist „wirklich nur der beste Freund“
gewesen.
Es wurde dann noch viel verworrener aber diese Vergewaltigung war wohl
die absolute Wahrheit!
Bis zu diesem Jahr. Mein Stiefvater ist 2019 verstorben und meine
Mutter kommt sehr schwer mit dem Tod zurecht. Nach starkem körperlichen Abbau
und vielen, vielen Krankenhausaufenthalten und nach sehr starken Drängen
meinerseits, schrieb sie mir nun per WhatsApp, dass derjenige, der in meiner
Abstammungsurkunde steht, nun doch mein Vater sei und er hätte 18 Jahre
Unterhalt gezahlt. Weitere Auskünfte erhalte ich nicht.
Ich bin jetzt 50 Jahre und Sie können sich vielleicht vorstellen wie dies alles
mein Weltbild verändert hat. Mein Verhältnis mit meinem Stiefvater war immer
schwierig, bis auf die letzten Jahre vor seinem Tod.
Ich habe so unendlich viele Fragen vorallem bezüglich: „ Was für ein
Mensch ist meine Mutter und was ist wirklich die Wahrheit. War Interesse von
meinem leiblichen Vater vorhanden mich zu sehen? Wurde mein leiblicher Vater
genauso belogen wie ich?
Da er vermutlich auch schon Mitte / Ende 70 sein muss, habe ich Angst
keine Antworten mehr zu erhalten. Natürlich rechne ich auch damit, dass meine
Bitte ihn kennen zu lernen auf Ablehnung stößt. Dann habe ich aber wenigstens
versucht ihn zu finden.
Da ich leider über das Meldeamt nur mit seinem Namen nicht weiterkomme und ich,
genau wie viele andere, Ihre Website beim Durchforsten nach Hilfe, gefunden
habe, frage ich Sie, ob Sie mir bei meiner Suche nach meinem leiblichen Vater
behilflich sein können.
Sein Name ist Peter ... und er lebte angeblich mit seinen Eltern Anfang der
70iger Jahre in Berlin Köpenick.
Mehr weiß ich leider nicht.
Über eine positive Rückmeldung ihrerseits würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen
Marion Pohl - Name geändert