Verbraucherinsolvenz
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 10. Februar 2019 19:14
An: ...
Betreff: Beratung
Sehr geehrter Herr Thiel!
Wir sind ... und ..., 39 und 38 Jahre alt und wir haben einen 21 jährigen Sohn.
Wir kommen in einer derzeit aktuellen Situation nicht weiter und daher habe ich meiner Lebensgefährtin vorgeschlagen, dass wir uns dazu eine professionelle Meinung einholen sollten.
Unser Sohn lebt nicht mehr in unserem Haushalt und macht in ... eine Ausbildung. In diesem Zeitraum hat er leider Schulden gemacht und wir stehen in unseren gemeinsamen gesprächen als Paar, für zwei verschiedene Lösungen.
Das ist leider nicht das erste mal, dass wir in angelegenheiten mit unserem Sohn, verschiedener Meinung sind, was ich allerdings auch als normal empfinde.
Ich seh nur für mich, dass wir mit unserer Art und Weise, unserem Sohn nicht weiter helfen, weil wir beide unterschiedlich auf ihn einwirken.
... möchte ihm immer alles abnehmen um ihn zu beschützen und ich möchte, dass er zu uns kommt, bevor alles zu spät ist und wir offen und ehrlich, gemeinsam eine Lösung finden und er was für sich im Leben mitnimmt.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir mit einer solchen Problematik, bei Ihnen
richtig sind. Aber wenn ja, dann würden wir gerne einen Termin mit Ihnen
ausmachen.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Jürgen Müller (Name geändert)
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 10. Februar 2019 20:20
An: '...
Betreff: AW: Beratung
Sehr geehrter Herr ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Zwei Lösungsideen, das ist ja schon mal ganz gut.
Meine Lösungsidee würde lauten, der Sohn geht zur Schuldnerberatung und lässt
sich dort beraten, wie er aus den Schulen wieder rauskommt. Notfalls muss er
Verbraucherinsolvenz (Privatinsolvenz) anmelden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verbraucherinsolvenzverfahren
Das nenne ich das Prinzip Verantwortung.
Als Eltern kann man freundlicher Weise eine kleine Beihilfe leisten, sollte aber
nicht dem Sohn die Verantwortung für sein Handeln abnehmen, im dem man ihn
gönnerhaft auf die Schulter klopft und die Schulden aus der eigenen Tasche
bezahlt. Wer diesen Weg wählt, braucht sich nicht wundern, wenn der Sohn nichts
dazu lernt.
...
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel