Unfall

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 23. Juni 2022 09:14
An: ...
Betreff: können Sie mir raten?

Sehr geehrter Herr Thiel,

bei mir im Haus wohnt ein junger Mann, Martin - Name geändert - , der einige Probleme hat.

Als Vorgeschichte ganz kurz: er ist Dachdecker und vor 10 Jahre schwer vom Dach gestürzt und seither schwerbehindert, hat permanent Schmerzen und nimmt daher starke Schmerzmittel. Vor einiger Zeit hat er geheiratet und aus dieser Ehe einen Sohn. Max - Name geändert - ist jetzt drei Jahre alt.

Vor zwei Jahren hat ihn seine Frau, eine Erziehern wegen einem anderen, gesunden, Mann verlassen weil es ihr wohl zu viel wurde. Ihr neuer Partner hat durch seinen Beruf beim Jugendamt ... sehr gute Kontakte.

Die Ex-Frau bestimmt, wann Martin seinen Sohn sehen darf, beurteilt, ob er mit ihm angemessen umgeht und verfügt gegen alle Vereinbarungen konsequent und gegen Martins' Willen und Einwand über die Zeit die er mit ihm verbringen darf. Vereinbart ist - vom Jugendamt aus- dass beide Elternteile zu gleichen Teilen das Sorgerecht haben.

Martin ist dadurch sehr depressiv und wir sehen ihn nur noch, wenn Max da ist. Er kümmert sich rührend, ist unglaublich geduldig und meiner Meinung nach viel zu zurückhaltend mit dem (sehr temperamentvollen) Kind, vor lauter Angst, etwas falsch zu machen.

Die Willkür seiner Frau und auch die Unsicherheit, ob sie es schafft, ihn von seinem Sohn zu entfremden, dazu die permanenten Schmerzen und die Tatsache, dass er außer seinem Sohn keine Familie in der Nähe hat machen ihn definitiv sehr depressiv. Er hat jegliche Lebensfreude verloren, wenn wir ihn sehen (Wir - das sind zwei Nachbarn von Martin, alle in ...  Bereichen tätig) gibt es nur noch das Thema Max und sein Versagen. Seine Wut wie es ihm geht, dass er seinen geliebten Beruf nicht mehr ausüben kann und damit für sich sorgen, und dass er gegen die von ihm so gefühlte Übermacht seiner Ex-Frau und deren Partner gar keine Chance hat, zu seinem Recht als Vater zu kommen. Er resigniert zunehmends, sitzt in seiner Wohnung und wartet auf Max.

Wie können wir ihm helfen? An wen können wir uns wenden? Wir machen uns sehr große Sorgen. Mit seiner Ex-Frau ist nicht zu reden. Sie sagt, es gehe uns nichts an, und Martin müsse erst mal sein Leben auf die Reihe bekommen. Da hat sie recht. Aber Wie??

Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen

Sonnige Grüße aus ...


 

 

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