Testosteron
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 10. November 2022 17:11
An: ...
Betreff: Beratung
Sehr geehrter Herr Thiel,
mein Name ist Frank Ulrich - Name geändert, ich bin 30 Jahre alt, wohne in ... und bin auf ihre Seite und ihre Angebote aufmerksam geworden.
Ich habe wiederkehrende Muster in meinem Verhalten mit Partnerinnen erkannt und würde gerne daran arbeiten.
Folgende Situation passiert
mir öfter, so auch letzten Freitag:
ich habe mit meiner Partnerin Sex, es ist sehr schön. Dann wird der Sex
unterbrochen. Meine Partnerin ist nicht mehr in Stimmung oder es ist ihr zu
viel. Ich weiß, dass es nicht an mir liegt, es kann verschiedene Gründe haben
und oft bin ich dann sehr enttäuscht. Wir haben schon die Regelung getroffen,
dass ich fragen kann, ob ich masturbieren darf. Wenn ich einen Orgasmus hatte,
geht es mir danach wieder gut. Leider wünsche ich mir, dass ich mit ihr
masturbieren darf, da ich meinen Orgasmus mit ihr teilen möchte. Das passiert
mal so und mal so.
Emotional fängt sie mich in solchen Situationen auf und merkt dass es mir nicht
gut geht. Ich habe aber das Gefühl, dass das Thema nur noch größer wird, wenn
sie nachfragt und dann geht das Drama erst richtig los. Ich bin wütend auf mich,
meine Sexualität, mein Testosteron und weiß genau, dass ich meinen emotionalen
Ausbruch am nächsten Tag bereuen werde. Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin,
fällt es mir schwierig das Gefühl zu ignorieren oder zu akzeptieren und trotzdem
entspannt zu sein. Ich habe auch das Gefühl, dass ich in diesem Moment meine
Partnerin aus den Augen verliere und sehr stark bei mir bin und meiner
Enttäuschung. Ich erkenne die Situationen inzwischen schnell und weiß sehr
genau, was bei mir abläuft. Mir fällt es aber trotzdem sehr schwer, früh die
Erwartung gehen zu lassen und mich zu entspannen. Ich frage mich, wie ich damit
besser umgehen kann und was ich tun kann, um diesen Druck (den diese Dynamik bei
meiner Partnerin auslöst) zu verringern. Ich habe keine Lust mehr nachts zu
heulen und schlecht drauf zu sein, sondern würde gerne sagen, "okay, alles gut,
wie gehts dir denn? Was ist los?", sie in den Arm nehmen und dann entspannt
einschlafen. Aber irgendwie ist mir Sex auch einfach sehr wichtig, ich freue
mich unglaublich darauf und bin darauf bedacht, vieles zu tun, dass wir schönen
Sex haben.
Ich würde mich über eine Beratung sehr freuen.
Vielen Dank und Beste Grüße
...