Symptombekämpfung

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 22. Dezember 2020 12:22
An: ...
Betreff: Dringende Suche nach Psychotherapie für unseren Sohn A...
Guten Tag, Herr Thiel

Mein 16-jähriger Sohn A... befindet sich seit dem 1. August im ... ...Theraeutikum in .... Empfohlen wurde uns diese Einrichtung von Dr. ..., einem Arzt für Kinder- und Jugend-Psychatrie aus der Praxis ... in ... .

A.... leidet schon seit seiner Grundschulzeit an Angststörungen, die im Jahr 2016 durch die Kinderpsychologin ... in ... erstmals behandelt wurden.

Er selbst nennt die Disney-Figur Merida (ein Bär) als seine erste Angst-Erfahrung. Nachdem er mit etwa 9 Jahren den Film gesehen hatte, hat er nächte- und tagelang in Angst vor diesem Bären gelebt.

Auffällig war auch seine Angst vor Clown-Figuren.

Leider leider hat er ebenfalls im Alter von etwa 9 Jahren bei einem Freund den Trailer von Stevens Kings "Es" gesehen, was sein Leben nachhaltig traumatisch beeinflusst hat. Ca zwei Jahre lang konnte er nicht alleine sein, er brauchte beim Duschen, bei Toilettengänge und auch bei ganz einfachen Zimmerwechseln stets Begleitung, die zu meiner Entlastung oft durch seine 2 Jahre jüngere Schwester ... erfolgte.

Nach 60 Sitzungen bei Frau ..., die wie gesagt erst im Jahr 2016, als A... schon 12 war, stattgefunden haben, ging es A... deutlich besser, aber laut Frau ... war er nicht "austherapiert" und sie hätte die Behandlung gerne fortgesetzt. Da A... daran kein Interesse hatte, sagte sie aber, ohne sein Wollen wäre die Fortsetzung nicht sinnvoll.

A... lebte danach mit seinen Angstattacken, die in Häufigkeit und Intensität für ihn meistens aushaltbar waren.

Seit der sechsten Klasse ist eine Sozialphobie hinzugekommen. Plötzlich konnte er keine Referate mehr halten und fühlte sich in Supermärkten, Schulbussen, etc. ständig beobachtet und "schlecht bewertet". In der Folge hat er sein Zimmer nur noch für notwendige Dinge wie Schule und Arztbesuche verlassen. Auch den Rest des Hauses hat er wenig benutzt, wollte auch mit dem Rest der Familie - vor allem mit uns Eltern - möglichst wenig Kontakt haben.

Seit Februar / März 2019 hatte A.... mit suzidalen Gedanken zu tun. Zunächst wurde nach Rücksprache mit Herrn Dr. ... in ...  versucht, ihm wieder mit einer ambulanen Therapie zu helfen. Da A... Verhaltenstherapie ablehnte, wurde er in der Praxis ... in ... durch Frau ... tiefenpsychologisch behandelt. Leider wurde sein Zustand nach einer kurzen Verbesserung immer schlechter, die suzidalen Gedanken immer häufiger und schlechter zu verdrängen, so dass ... am 1. 8.2020 eine stationäre Therapie im ... in ...n begonnen hat. Sie war für 3 Monate angesetzt und dauert nun schon fast 5 Monate.

Vor etwa 5 Wochen begann eine sehr schlimme Zeit, in der A sich die Pulsardern aufzukratzen und aufzubeißen versucht hat und sogar nachts eine Sitzwache im Zimmer hatte. Diese ganz ganz dunkle Phase dauerte etwa 2 Wochen, in der sehr viel Tavor zum Einsatz kam. Kurz davor war auch mit der Verabreichung von Sertralin begonnen worden, nachdem Fluoxetin aufgrund schlimmer Nebenwirkungen bereits wieder abgesetzt worden war.

Momentan bekommt er zusätzlich zum Sertralin Quetiapin, weil er Wahrnehmungsstörungen hat, die von den Therapeuten manchmal auch Realitätsverlust genannt werden.

Seit knapp drei Wochen geht es A erheblich besser. Er war vorletztes Wochendende seit längerem wieder zu Hause (noch ohne Übernachtung, aber das hat dann letztes Wochenende stattgefunden. über Weihnachten und den Jahreswechsel kommt er jeweils für zwei Übernachtungen am Stück von Do -Sa, evtl. bis So). Geplant ist, dass er am 18. oder 19. Januar entlassen wird, um dann wieder in ... in seiner alten Klasse in die Schule (OHG, 11. Jahrgang) zu gehen.

Allerdings braucht er dann nach wie vor therapeutische Unterstützung . Nach vielen erfolglosen Versuchen, ist es mir gelungen, in ... Herrn Dr. ... beim ...-Institut ausfindig zu machen, der kurzfristig eine ambulante Therapie übernehmen würde. Allerdings stand zu der Zeit noch im Raum, dass A.... so bald wie möglich eine Reha-Maßnahme in ...n, Fachklinik ... antritt, die 6 - 12 Monate dauert.

Im Moment lautet die Devise "Normalität" und die Therapeutin aus ... ist zuversichtlich, dass A.... ohne diese Reha-Maßnahme gut zurecht kommt, sodass nicht nur eine kurzfristige ambulante "Interims-Behandlung" vonnöten ist, sondern eine dauerhafte ambulante Therapie, die nach Möglichkeit in der ersten oder zweiten Januarwoche beginnen sollte.

Für eine baldige Mitteilung, ob Sie es für möglich halten, A.... ambulant zu behandeln mit einem möglichst zeitnahem Therapiebeginn - sofern die Chemie zwischen dem Therapeuten/der Therapeutin und A.... stimmt - wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.

Mit freundlichem Gruß

...

 

 

 

 

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