Stieffamilie

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 



 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 12. September 2024 16:57
An: ...
Betreff: Familienberatung dringend erforderlich

Guten Tag Herr Thiel, liebe Familienberater*innen,

ich bzw. wir benötigen dringend ihre Hilfe.

Thomas - Name geändert - (39 Jahre), Jessica - Name geändert - (11 Jahre) und ich (43 Jahre) leben seid 3 Jahren zusammen.

Ich bin für Jessica - damit sich ihr Umfeld nicht verändert nach der Scheidung/Trennung - nach ... gezogen aus ... und habe die gesamte Wohnung/Haus mit meinem Geld renoviert. Ebenso kümmere ich mich ähnlich wie eine Mutter um alle Belange rund um Jessica.

Seit dem 1.8.2024 sind Thomas und ich verheiratet.


Thomas hat das Sorgerecht für seine Tochter und Jessica ist sporadisch mal an Wochenenden bei ihrer Mutter.

Grundsätzlich haben wir uns bis letzten Sommer sehr gut verstanden.

Seit dem Sommer 2023 ist Jesscia in der 5. Klasse auf der Gesamtschule und ihr Ton und ihr Umgang uns gegenüber hat sich extrem verändert.

Es gab letzten Sommer einige Veränderungen wie die Verlobung, den Schulwechsel und ggf. auch die Pupertät.

Grundsätzlich habe ich dafür Verständnis. Nur aktuell ist es so, dass mich Jesscia in Streitsituationen bzgl. IT Zeit/Nutzung (Handy, I-Pad, Laptop) extrem persönlich beleidigt.

Worte wie "ich wünschte ihr hättet Euch nie kennengelernt, Du wärst hier nie eingezogen bei uns, ihr hättet nicht geheiratet und ich wünschte Du wärst tot".

Thomas bat sie sich bei mir zu entschuldigen. Das passierte Tage später zögerlich. Ich erklärte ihr, dass mich solche Worte sehr verletzt haben und ich das nicht mehr möchte. Einige Tage später passierten die Beleidigungen wieder. Thomas sanktioniert das Verhalten nicht wirklich.

Thomas stand immer hinter mir. Nun zweifelt er an meinen Aussagen, obwohl er dabei ist, wenn sie mich verbal angreift und mir körperlich zu nah kommt.

Wir sind frisch verheiratet und ich habe Angst, dass wir ein gemeinsames Leben nicht schaffen werden. Der Grund bin vor allem ich, weil ich mich gegenüber Jessica nicht mehr öffnen kann. Sie hat bereits meinen Verlobungsring versteckt, sowie mein Handy und auch mein persönliches Handtuch 2x extra nass gemacht.

Ja, ich bin die erwachsene Person, aber ich habe auch meinen Stolz und kann gerade nicht mehr.

Ich bin Führungskraft und auch sporadisch auf Dienstreise. Ich merke wie Thomas und ich uns entfernen. Er sagt/schreibt Abends nicht mehr gute Nacht und morgens kommen auch erst spät Rückmeldungen.

Ja, ich "suche" auch nach Fehlern bei Jessica und ich bin auch nicht ohne im verbalen Miteinander, aber ich erwarte ein respektvolles und vor allem ehrliches Miteinander.

Jesscia hat schon immer geflunkert, um Vorteile zu erlangen und macht das natürlich auch heute so.

Ich bin immer viel zu ehrlich und kann da nicht an mir halten.

Bitte helfen Sie mir/uns.

Wie können wir hier weiter verfahren?

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 



 
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 11. September 2024 14:10
An: ...
Betreff: Familienhilfe

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie, da wir ein großes familiäres Problem haben.

Kurze Zusammenfassung:

Es eskaliert seit geraumer Zeit wöchentlich bei uns zu Hause zwischen meiner Tochter Hannah - Name geändert (18 geworden) und meinem jetzigen Ehemann Frank - Name geändert, ich stehe zwischen den Fronten und es macht mich kaputt.

Ich Manuela Knobel-Siebelt - 50 Jahre - war alkoholabhängig seit 2008, ich war 2021 zum Entzug und von März 21 bis Juli 21 in Langzeittherapie.

Meine Tochter Hannah hat sehr unter der Situation gelitten und war nach der Trennung im Jan. 2019 meines 2. Mannes ... (nicht der Kindsvater) auf sich allein gestellt, da ich mich relativ wenig um sie gekümmert habe. Der Kindsvater wohnt in ..., aber der Kontakt ist sehr gut zu Hannah (Trennung 2008)

Ich bin mit Hannah im Mai 2022 zu Frank gezogen, der mich die ganze Zeit des Entzuges unterstützt hat und im Juli 2023 geheiratet habe.

Ich bin zur Zeit in Therapie (Verhaltenstherapie) und Hannah ist nach wie vor auf der Suchtstelle für Angehörige in Betreuung.

Ausschlaggebend sind Regeln, die Frank aufgestellt hat (Türen leise schließen, kein Duschen nach 21 Uhr und ihre Sachen wegräumen. Hannah vergisst es ab und zu und jedesmal eskaliert die Situation wegen Kleinigkeiten. Ich selbst habe definitiv viel an Erziehung versäumt, aber ich stehe immer auf der Seite meiner Tochter, weil ich Schuldgefühle habe und ihr nicht weh tun kann.

Mindestens 1 x wöchentlich greift Frank Hannah an, was mich aber genauso verletzt und wir uns dann 2 Tage aus dem Weg gehen. Hannah ist dauernd am Weinen und ich ebenso.

Wir kommen aus dieser Schleife einfach nicht raus. Hannah ist verzweifelt und möchte nur noch weg, was aber in der 13. Klasse Gymnasium nicht wirklich umsetzbar ist. Jetzt hat sich der Papa von Hannah auch noch eingemischt und wirft Frank Mobbing vor.

Es wäre schön, wenn alle Beteiligten mal ein Gespräch mit einer neutralen Person führen könnten, wo jeder seine Ansichten anbringen kann und neutral bewertet werden würde.

Vielleicht können Sie mir helfen.

Vielen Dank & Grüsse

...

 


 

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