Sorgenkind

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 19. November 2024 10:07
An: ...
Betreff: Beratung

Liebes Team,

wir sind Eltern von drei erwachsenen Kindern und wünschen uns Unterstützung bei der Wegfindung zum Umgang mit unserem jüngsten Sohn Michael - Name geändert - (21 Jahre alt).

Michael hat zwei Geschwister, Anna 24, Paul 27.

Wir sind Maria - Name geändert - , 57 und Johannes - Name geändert - 56.

Maria ist seit der Geburt des ersten Kindes nicht mehr extern berufstätig und kümmert sich um Familie, Haus und Hof. Johannes ist selbstständig als ... tätig.

Michael erlebte eine Kindheit ohne Disruption durch finanzielle Sorgen, Trennung oder Verletzungen in einer großen und stärkenden Familie mit viel Natur- und Tierkontakt.

Er ist bis zum Alter von 14 Jahren "normaler" Schüler auf dem örtlichen Gymnasium gewesen, sehr sportlich und im Lauf-Verein integriert.

Er hatte einige Freunde und wir würden ihn als eher introvertiert und wenig selbstsicher bezeichnen.

Er begann dann mit dem Zocken, welches er zunehmend exzessiv und "erfolgreich" machte. Gleichzeitig sanken die Schulleistungen, die Kontakte in den Verein, zu Freunden und der Sport brachen ab. Unsere Bemühungen, Regelungen zu etablieren und konsequent zu leben waren nicht erfolgreich.

Letztlich versuchten wir lediglich noch im Kontakt zu ihm und in Kommunikation mit ihm zu bleiben, welches mal besser, mal schlechter gelang. Er begann mit Alkohol, Rauchen und Drogenkonsum. Seine nachlassenden schulischen Bemühungen und dadurch auch Leistungen machten schließlich eine Wiederholung der elften Klasse incl. eines Wechsels zu der KGS in einem Nachbarort erforderlich, auch um ohne "verbrannte Erde" und seinen Ruf einen Neustart zu ermöglichen. Dieses gelang ihm nicht und er brach die Schule vor Ende des Schuljahres ab.

Wenige Kontakte zu Klassenkameraden des vorherigen Gymnasiums blieben teilweise erhalten. Zu (Seit?) dieser Zeit kokste er auch und finanzierte sich u.a durch Dealen.

Finanzielle Probleme und Betrügereien brachten ihn vor das Jugendgericht, wobei er eine Verurteilung gerade noch abwenden konnte.

Wir suchten zusammen nach Optionen (Praktika, Jobben, FSJ, etc.) deren Entscheidung er jedoch immer verzögerte, bis wir ihn nach Monaten konsequent zu einer Tätigkeit drängten (Rauswurf und Wohnen bei der Freundin für einige Wochen).

Dann begann er eine Hilfstätigkeit im ..., wo er erfolgreich jobbte. Da der Arbeitgeber jedoch unzuverlässig war, entschied er sich auf unser Drängen hin zu einer Ausbildung als ... im ..., die er nun seit gut 4 Monaten absolviert.

Wir versuchen ein wertschätzendes und zugewandtes Familienleben zu bieten. Die anderen Geschwister kommen gern und je nach Möglichkeit regelmäßig nach Hause und wir leben ein offenes Haus und einen guten Tisch für alle.

Wir mögen Familienurlaube und die anderen Geschwister nehmen je nach Möglichkeit mit jeweiligen Partnern/Partnerinnen gern daran teil. Bedingungslose Liebe zeigen wir unseren Kindern herzlich. Offener und ehrlicher Austausch ist für uns selbstverständlich und wir fördern nach Kräften persönliche Entwicklung.

Wir sind stets sparsam im Konsum und hoch spendabel in der Finanzierung von sinnvollen Ausbildungen und Qualifizierungen.

Die Geschwister sind in menschenorientierten Berufen/Ausbildungen/Studiengängen tätig. "Menschen stärken" ist Johannes Leitbild, Maria hat für sich "Menschen glücklich machen" herausgefunden.

Wir schätzen Michael als intelligent und sehr sensibel ein. Sein Selbstwert erscheint uns gering und labil.

Er ist ein "Katzen-Flüsterer" und hat eine besondere Gabe in Kontakt zu Tieren.

Seine Peer-Group besteht aus Freunden, die ebenso wie er nicht gut mit sich und im Leben klarkommen. Für seine Freunde steht er sehr ein und hilft ihnen unbedingt.

Er schädigt sich gesundheitlich durch sein Konsum- und Schlafverhalten und seine allgemeine Lebensweise.

Wir sind nun an einem Punkt angekommen, an dem wir sein Verhalten, das Haus nur noch als Wohnort ohne Beteiligung und mit möglichst wenig Kommunikation zu nutzen, nicht mehr aushalten möchten. WIr leiden unter seinem Verhalten und der fehlenden Wertschätzung.

Mit Sicherheit ist unser inkonsequentes Verhalten in der Vergangenheit, stets zu ihm zu stehen und ihn aufzufangen, ein großer Teil des Problems. Eine Möglichkeit kann auch sein, dass wir ihn dadurch "gefangen gehalten" haben und ihn nie in letzter Konsequenz das Resultat seines Verhaltens haben erspüren lassen.

Unser Wunsch ist es, dass wir mit Ihnen zusammen einen Weg finden, dass wir entweder eine nachhaltige und echte Veränderung in unserer Beziehung durch gegenseitiges Verständnis und entsprechendes Verhalten erreichen, oder einen Auszug herbeiführen, ohne dass es für ihn ein demütigender Rausschmiss wird.

Über eine Kontaktaufnahme ihrerseits freuen wir uns.

Liebe Grüße

...

 

 

 


 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 4. Januar 2023 07:44
An:...
Betreff: Unsere Familie braucht Hilfe

Guten Morgen Herr Thiel,

mein Name ist Sabine Müller - Name geändert. Ich bin 37 alt und Mama von zwei wundervollen Kindern, Julian - Name geändert 11 Jahre und Angeline - Name geändert 15 Jahre.

Ich lebe getrennt von meinem Ex Mann ...., aber unser Verhältnis ist relativ gut.

Unsere Kinder leben bei mir, haben aber regelmässigen und normalen Umgang alle 14 Tage am Wochenende bei ihrem Papa und auch zwischendurch. Der Vater ist selbstständig und leitet eine eigene Firma. Ich bin Pädagogin und arbeite als Erzieherin in einer Kita in Teilzeit. Ich als Mutter habe schon mehrere depressive Episoden hinter mir, in denen es mir nicht gut ging. Wir als Elternteile haben beide psychologische Beratungen als Unterstützung.

Nun zu unserer Situation.

Ich mag kurz zuerst auf unseren Sohn Julian eingehen.
...

Nun möchte ich auf unsere Tochter Angeline eingehen.

Angeline ist 15 Jahre alt und besucht die 10 Klasse der Gesamtschule.

Im Sommer findet ihr Abschluss statt, den sie so wie es aussieht, mit einem Realschulabschluss beendet.

Angeline war von Geburt an "anstrengernder als Julian"

Sie hat sehr sehr viel geschrien, hatte ein starkes "... Syndrom" wodurch das stillen nicht klappte......

Wir mussten viel zum Pysiotherapeuten, da sich ....

Sie tat sich mit dem schlafen als Baby extrem schwer und war eigentlich immer schon sehr sehr schnell "überreizt"

Die Kita Zeit war gut, jedoch gab es immer wieder "Hau-Situationen" wo sie andere Kinder gehauen hat.

Seit ihrem 4 Lebensjahr reitet sie, liebt Reiterferien, die ihr regelmässig ermöglicht werden, hatte Jahrelang Reitunterricht und heute sogar eine eigene Reitbeteiligung.

Die Grundschulzeit lief von anfang an schwierig. Ab da kristalisierte sich raus, das sie irgendwie "emotional anders" als andere Kinder ist. Stabilie Freundschaften gab es nicht und ich erinnere mich an Gespräche mit der Schule, das gesagt wurde, wenn wir sie nicht auf ADHS untersuchen lassen und sie Medikamente bekommt, ist ein normaler Schulwerdegang auf der Grundschule nicht möglich.

So suchten wie den Kontakt zu einer Psychiatrischen Praxis, wo dann die Diagnose gestellt wurde und Angeline auf Medikinet eingestellt wurde.

In der Schule gab es dadurch riesen Veränderungen, da sie auf einmal "ruhig und angepasst" war.

Notentechnich mussten wir uns die komplette Grundschulzeit nicht sorgen und sie bekam eine Realschulempfehlung.

Ca 2 Jahre nach Medikinet Einnahme entschieden wir uns mit der behandelen Ärztin, dieses auszuschleichen, da Angeline mehrmals.sagte,sie fühle sich wie im Käfig eingesperrt und die Rebourns wenn die Wirkung nachlies extrem heftig und von grossen Agressionen begleitet waren.

Auf der Realschule kristalisierte sich dann immer mehr raus das sie eigentlich alleine da steht, keiner wollte mit ihr was zu tun haben und sie war so der absolute Einzelgänger.

Sie fühlte sich auch oft gemobbt, sodass wir entschieden, das sie zum 9. Schuljahr, wo ihr Bruder ins 5. Eingeschult wurde, sie auch auf die Gesamtachule wechselt um nochmal einen Neustart zu haben.

Ich würde heute Rückblickend sagen, das Ihre "impulsivität und Aggressionen" bis dato händelbar und unter Kontrolle waren.

Es gab vorher viele viele Streitigkeiten mit "Freunden" und vor allem mit ihrem Bruder indenen noch nie einmal eine Einsicht kam, was sie denn gemacht hat, es sind immer nur die anderen gewesen und dies ist bis heute so.

Der Wechsel in die neunte Klasse startete mit einem absoluten Höhenflug, sie landete in einer Mädchenclique, mit der sie ab da unfassbar viel Zeit verbrachte (corona verbrachte sie isoliert ohne Sozialkontakte)

Durch Pupertät nabelte sie sich immer mehr von uns ab, war viel unterwegs, hielt sich aber im grossen und ganzen an Absprachen des Zuhause seins.

Aber sie wurde auch immer aggresiver, stichelte zuhause ihren Bruder extrem viel und diskutierte alles aus, wollte sich so nichts mehr sagen lassen und hatte immer das letzte Wort.

Sie flüchtete auch immer dann aus Situationen, wo es eng wurde oder schepperte ihre Tür hinter sich zu. Dann verliebte sie sich.... In einen Jungen von der gleichen Schule.

Ab dem Moment verkrachte sich die Mädchenclique, es ging meiner meinung nach nur noch um Eifersüchteleien und da die Mädels zeit mit den Jungs verbringen wollten brach die clique so auseinander, das Angeline da erstmal wieder alleine da stand.

Aber sie hatte ja ihren Paul - Name geändert. Paul ist Fussballer, hatte demensprechend auch nicht sooooo viel Zeit.

Die Zeit die sie hatten, verbrachten sie meist bei uns Zuhause. Wir sprachen offen über Verhütung, sie bekam die Pille und hatte auch ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit dem Jungen. Zu dem Jungen nachhause durfte sie nie von seinen Eltern aus. In der Zeit absolvierte sie auch ihren Mofa Führerschein.

Erreichte dadurch Mobilität und bekam von uns als Eltern einen Roller.

Zu ihrer Familie (meiner Mutter, meiner Schwester, meinem Vater) hat sie einen sehr guten Kontakt. In den Ferien macht sie immer mindestens 14 Tage Ferien bei ihrer Oma in ..., da gibt es null komma null Konflikte, ist ja Urlaub....... Und kein Alltag.

Jeder sieht sie als einen völlig normalen Teenanger. Dann eskalierte es familär das erste mal im Sommer 2022. Sie hatte Papa Wochenede und im Ort, wo Papa wohnte, war Schützenfest. Ihr Freund war auch auf diesem Schützenfest. Als es darum ging, das es abends um 23 Uhr nach Hause geht, weigerte sie sich mitzugehen.

Sie und ihr Vater bekamen einen Streit und der Vater wollte sie dann "am Arm" gegen ihren Willen vom Schützenfest entfernen.

Das eskalierte dann völlig, sodass sie sich irgendwann losriss und in einem Haus einer *Freundin * schutz suchte. Sie kam da auch nicht mehr raus, ich wurde aus dem Schlaf geklingelt und fuhr dort hin. Ende vom Lied, sie zeigte ihren Vater wegen Körperverletzung an.

Ab da hatte Angeline monate keinen Kontakt mehr zum Vater, ihr Roller wurde eingezogen, wir nahmen Kontakt zum Jugendamt auf, die kamen auch, besuchten uns und die Anzeige wurde eingestellt. Dann waren ein paar Wochen Ruhe, sie verbrachte die Herbstferien bei Ihrer Oma, war völlig entspannt, jedoch auch sehr emotional belastet durch alles.

Dann knallte es bei uns zuhause, ihr Freund machte Schluss und es brach für sie eine Welt zusammen, an diesem Abend wollte sie dann. In Badeschlappen nachts um 23 Uhr 15 kilometer zu einer Party laufen, völlig aufgelöst um ihn zur Rede zu stellen.

Auch dies endete mit der Polizei, da ich hinter ihr her gefahren bin und sie in ihrem Wahn an der dunklen Hauptstrasse nicht in mein Auto steigen wollte, wenn ich sie nicht dort hin fahre. Ich rief aus Sicherheitsgründen die Polizei und die gabelte sie ein und dann fuhr sie mit nach Hause.

Dann stand die Abschlussfahrt nach ... an, da die schulische Situation eh schon so angespannt war, appelierten wir, sie solle nicht teilnehmen, da wir sie nicht in ... abholen können.

Sie wollte unbedingt dort mitfahren und ab Tag 2 ... bekam ich jeden Abend weinende Anrufe aus ..., da sie überall ausgeschlossen wird, ob im Freizeitpark oder abends bei deren Zimmer Partys.

Wir kontaktierten die Lehrer und die teilten uns mit das eigentlich alles okay wäre.

Tag 4 und 5 von ... hörten wir dann nichts von ihr. Über die Zeit in ... hatte sie dann wieder Kontakt mit Paul, dieses ganze ging immer wieder über "noch Hoffnung" haben und wieder auf Social Media Blockiert zu werden.

NACH ... war dann klar, das deren Beziehung zu ende ist, der Junge wollte einfach nicht mehr, aber Angeline fuhr zig male noch in seinen wohnort um 5 minuten mit ihm zu reden. So,dass die Mutter des Jungen sich einmischte und ein polizeiliches Kontaktverbot für die Teenis ausgesprochen wurde.

Der Liebeskummer war so schlimm, das Angeline tagelang bis in die Nacht schrie, nicht weinte, sie schrie verzweifelt bis sie irgendwann erschöpft zwei Stunden schlaf fand.es war sogar soweit, das unsere Vermieter, die über uns leben sagten, dass es so nicht weiter gehen kann von der Ruhestörung nachts .

Sie konnte wegen schweren Magen Problemen nicht mehr in die Schule an manchen Tagen, sodass sich ihre Fehlstunden häuften. Ich machte einen Termin bei der Kinderpsychaterin, die damals Adhs diagnostizierte und Angeline weigerte sich bis zur letzten Minute dort mit hinzufahren, fuhr dann notgedrungen mit, verweigerte sich dann da aber völlig und sagte wenn sie nicht mitgekommen wäre, würde sie "zwangseingewiesen" werden.

Somit sagte die Praxis, wenn Angeline nicht mitarbeitet, könnte sie nicht helfen.

Meine Kräfte reduzierten sich natürlich auch immer weiter. Es fanden Gespräche in der Schule statt, das wir eine Diagnostik brauchen, da sich vielleicht eine Borderline entwickelt hat. Das eine emotionale Störung und eine Regulierungstörung vorliegt, sind wir uns bewusst.

Wir suchten Hilfe bei unserer Beratungsstelle "..." in ..., wo Angeline nun bereits auch schon 2 mal alleine war.

Der Kontakt zum Papa baute sich langsam wieder auf da sie ihren Roller ja zurück haben wollte.

Dann war mittlerweile auch Oktober und nach wochenlangem Liebeskummer hatte ich das Gefühl, das ein wenig Ruhe einkehrt, der kleine Bruder hat auch unfassbar unter dem Geschrei und der gesamten Situation gelitten.

Angeline bekam dann Corona und war auch eine Woche richtig krank.

Auf einmal, an einem Tag, sie war noch nicht mal wieder negativ wollte sie wieder in einem Emotionalen Ausbruch zu diesem Jungen fahren.

Ich verbot dies jedoch und dann eskalierte es wieder, sie hatte einen schweren aggresiven Anfall.,wollte wieder durch ihr Fenster raus, warf Sachen und Deko auf mich. Ich rief den Vater an das er bitte kommen soll und hielt sie fest, damit sie nicht wegläuft.

Der Papa kam und deeskalierte die Situation etwas. Wir entschieden uns, das Angeline nun erstmal mit zu ihm geht für einige Zeit, damit sich alle mal etwas beruhigen konnten. Meine Kraft war am ende, Angelines Kraft war am Ende und auch der Bruder war sichtlich angeschlagen.

Angeline berappelte sich beim Papa, was den Liebeskummer angeht, geht wieder ganz regelmässig zur Schule, wir hatten tatsächlich auch wenig Kontakt, eigentlich nur immer wieder, wenn sie einen Konflikt hatte, sei es Zimmer aufräumen oder sonst was, wo sie sich dann nicht dran hielt und es Konsequentzen gab, die sie einfach nicht akzeptieren will.

Wir als Eltern hatten uns drauf geeinigt, ihr weglaufen zum anderen Elternteil nicht mehr zu unterstützen, weil das sich natürlich manifestiert hatte, das sie immer aus Situationen gerettet wird, wo es für sie eng wird.

Dies erzeugt natürlich Ohnmacht bei Ihr.

Sie kann Situationen, wo es Konsequenzen für ihr Verhalten gibt nicht aushalten und sieht bis heute keinerlei. SCHULD BEI sich selber, es sind nur Papa,Mama und Julian schuld alles und wir alle provozieren sie und machen sie aggresiv und geben ihr ihren Rückzug nicht. I

IHRE wahrnehmung ist dort völlig quer und nicht real.

Und dann kam Silvester. Angelina war zwei Tage vor Silvester bei ihrer Tante(meiner Schwester und 2jährigem Neffen) dort gingen sie Schwimmen, Sushi essen, shoppen und es war natürlich alles gut und entspannt. Als sie von dort wieder zu Ihrem Papa kam, war sie wohl schon sehr aggro und geladen, da für Silvester Abend einige abgesagt haben und keine fette Party stattfindet und da es wohl was anderes als Raclette gibt.

Der Tag ging dann wohl so mit Anspannung weiter, bis ich abends um acht eine Nachricht bekam "mama,darf ich heute bei dir schlafen, bitte nur eine Nacht". Ich verneinte dies, da ich am silvester Tag starke Migräne hatte und bereits im Bett lag. Sie bettelte aber non stop weiter, meinte, papa wäre nur aggro und schreit nur rum, das sie irgendwann ihre Sachen packte und zufuss nach Hause laufen wollte, sie rief immer wieder an, ich soll sie bitte bitte abholen, sie kann nicht mehr, aber wir entschieden uns dies nicht zu tun, da es ja wieder das weglaufen bestärkt hätte, das sie "gerettet" wird. Sie gab irgendwann auf und lief nach viertel der Strecke zurück zum Papa. Dort kam sie an, man öffnete ihr die Tür und diese schlug sie mit Wucht ihrerm kleinen Bruder vor das Gesicht. Er weinte. Sie beteuert bis heute, das sie dies nicht gemacht hat und der Bruder mittlerweile auf Knopfdruck weinen kann, damit sie Ärger oder eine Strafe bekommt....

Neujahr morgens rief sie dann wieder flehend an, sie möchte endlich wieder nach Hause... Ich sagte, nach dem Theater gestern komme ich gleich zum Papa und wir reden alle erstmal in Ruhe. Sie bittete, dass wenn ich angekommen bin, ich erstmal in ihr Zimmer komme und wir in Ruhe alleine reden... Sie sagt immer, keiner siehr ihre Seite, alle halten nur zum Bruder....

Als ich jedoch ankam, kam sie gerade von der Toilette. Wir wollten uns dann zusammen an den Tisch setzen und als der Vater dann das Gespräch mit dem Handy filmen wollte, ging gar nix mehr.... Sie lief auf die oberere Etage und schloss die Tür von innen ab, dass man nicht an sie ran kommen konnte.

Laut ihrer Aussage drohte der Bruder ihr dann mit dem Tablet und sie hat in ihrer Unkontrolliertheit dann geschrien "ich stech dich ab". Auf der oberen Etage war dann Angelina, ihr Bruder, der Sohn Papas Lebensgefährtin und ein Erwachsener (Bruder von der Lebensgefährtin)

Angelinas Vater rief dann die Polizei, diese kam dann auch, sie öffnete die Tür und sprach mit ihnen......

Das Ende von unserem 2022 ist nun, das sie eine Strafanzeige wegen Bedrohung hat. Die Polizei hat entscheiden, das sie wieder nun mit mir nach Hause kommt. ABER nun ist der kleine Bruder beim Papa und wir wissen nicht, wie wir weiter vorgehen sollen, damit die Kinder wieder zusammen leben können. Der kleine braucht auch sehr seine Mama und es muss für uns irgendwie einen Ausweg aus dieser Abwärtsspirale geben.

Wir sehen Sie evt als eine Brücke, da Angelina sich komplett weigert, alleine irgendwo Hilfe anzunehmen, zwecks eventueller Diagnose, da sie ja meint, es sind einfach nur alle anderen, die sie ungerecht behandeln und deshalb diese Ausbrüche.

Ich glaube, es ist familienintern alles so zugespitzt..... Sie ist so ein tolles Mädchen, so intelligent, so liebevoll mit Tieren...... Aber sie sagt Papa, ich und Julian provozieren sie nur und deshalb muss sie ausrasten.

Wir brauchen einen positiven Weg, irgendwie......

Ich habe einfach so grosse Angst, wie es weiter geht und ich denke das auch der kleine Bruder daran kaputt gehen wird, wenn er auf lange Sicht nicht nach Hause kommen darf...

Vielleicht können Sie uns weiterhelfen und unterstützen, da ich wirklich verzweifelt bin.

...

 


 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 7. Februar 2022 20:15
An: ...
Betreff: Familienberatung

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich versuche, auf diesem Wege Hilfe für unsere Probleme im privaten Kontext zu finden und beschreibe kurz unsere Situation:

* Unsere Familie besteht aus meinem Mann ... (57), mir (..., 55) und unseren beiden Söhnen Sascha (22) und Alexander (20). Namen geändert.

* Unser Sohn Alexander ist unser aktuelles Sorgenkind: Er hat die Schule (13.Jahrgang) abgebrochen und möchte eine praktische Ausbildung machen, hat aber keinen Antrieb, sich um die Vorbereitungen dazu (evtl. noch einjährige Fachschule) zu kümmern.

Wenn wir als Eltern ihn darauf ansprechen, blockt er ab, ist genervt und Nachfragen verschlimmern die Lage eher noch.

Weitere Details würde ich gerne in einem Termin mit einem Berater bzw. einer Beraterin besprechen.

Kann ich bei Ihnen dazu Unterstützung finden? Bin ich an der richtigen Stelle?

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.


Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 


 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 17. Dezember 2018 13:13
An: ...
Betreff: Familienberatung

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich melde mich bei Ihnen da ich mir keinen Rat mehr weiß. Mein Name ist ..., bin verheiratet und habe drei Kinder Josephine 11, Paul 7 und Niklas 6 - Namen geändert. Mein Sorgenkind ist der Paul!

Wo soll ich nur anfangen. Er ist ein sehr aufgeweckter Junge der oft nicht weiß wohin mit seiner Energie. Er liebt es andere zu zwiebeln und zu ärgern. Wenn es dabei bleiben würde, wäre es ja ok, aber dem ist leider nicht so. Er schlägt und tritt und er stand auch schon mit einem Messer vor seiner Schwester. Er hält sich kaum bis gar nicht an irgendwelche Regeln. Erst heute hat mich seine Klassenlehrerin wieder angerufen, das es die letzte Woche katastrophal mit ihm in der Schule war. Niklas übernimmt mittlerweile immer mehr von ihm, was das Ganze nicht leichter macht.

Am schlimmsten aber ist es Abends. Er schläft nicht, kommt ständig aus seinem Zimmer und lässt seine Geschwister nicht schlafen. Das geht dann oft bis zehn halb elf. Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr, meine Nerven liegen zeitweise blank und ich wäre froh, wenn sich ein Ausenstehender mal ein Bild macht. Ich bin in meinem Handeln wahrscheinlich auch so festgefahren, das ich gar keine Ideen mehr habe, wie ich was noch ändern könnte. Daher würde ich mich sehr freuen, bald von Ihnen zu hören, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.

Mit freundlichen Grüßen

...


 

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