Sohn geht über die Grenzen

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 11. Mai 2023 15:00
An: ...
Betreff: Beratungsanfrage

Hallo Herr Thiel,

ich schreibe Ihnen, weil wir mit unserem 5 Jährigen mehr und mehr überfordert sind und die Situation sich in eine Richtung entwickelt, in die wir alle nicht möchten.

Unser Sohn
Lukas - Name geändert (Einzelkind) geht ganztags Montag bis Freitag in den Kindergarten ..., mein Mann arbeitet 38 Std., ich arbeite 32 Std.

In den vergangenen Monaten stellen wir fest, dass vermehrt Spannungen auftauchen.

 

Lukas überschreitet mittlerweile oft bewusst Grenzen und provoziert.

 

Wir bitten ihn Dinge zu tun (Zieh dich bitte an, geh bitte aufs Klo, lass das bitte stehen) bzw. zu lassen (Hör bitte auf, die Katze zu jagen, bitte stell das Wasser aus, etc) und er tut genau das Gegenteil, oft direkt im gleichen Moment, während er uns ansieht und er genau weiß, dass er uns damit auf die Palme bringt.

 

Oder er tut es dann versteckt, wenn er gerade unbeobachtet ist. (Beispielsweise weiß er genau, dass er nicht an unsere Schreibtische gehen soll, aber er tut es dennoch immer wieder).

Er überschreitet dabei oft nicht nur unsere Grenzen, sondern auch die der Erzieherinnen und die der anderen Kinder im Kindergarten. Gestern hat er wohl einem anderen Jungen so auf die Nase geboxt, dass diese angefangen hat zu bluten. Weil der Junge einen Baustein genommen hatte, mit dem Lukas noch spielen wollte.

Ein Grenzen-setzen funktioniert nicht, er legt Regeln nach seinem Gusto aus und beginnt ellenlange Diskussionen.

 

Auch die Erzieherinnen beschreiben ihn mittlerweile als "schwierig".

Auch wir kommen so immer mehr an unsere Grenzen und es entstehen immer öfter laute und aggressive Situationen, weil wir uns so hilflos fühlen.

 

Es schaukelt sich hoch, Lukas bockt und akzeptiert kein Stopp.

 

Wir versuchen, ihm zu erklären, warum eine bestimmte Situation nicht gut war, er scheint das zu verstehen und dennoch geht es kurz danach wieder genauso weiter.

Wir wissen nicht mehr weiter und hoffen, dass wir das Ruder noch irgendwie herumreißen können, bevor es endgültig eskaliert.

 

Und wir hoffen, Sie können uns dabei helfen.

Mit besten Grüßen

...

 


 

 

 

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