Sexting

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 20. Januar 2023 12:39
An: ...
Betreff: Fwd: Anfrage zur Paartherapie?

Guten Tag Herr Thiel,

Ich wende mich an Sie mit der Bitte um eine mögliche Paarberatung von mir und meinem Mann.

Um die Situation kurz einzuordnen:

Mein Mann hat sich im letzten Jahr in eine Arbeitskollegin verliebt, die bereits lange ein Auge auf ihn geworfen hatte, als die Kommunikation zwischen den beiden immer intensiver wurde habe ich dies angemerkt und er hat seine Gefühle zugegeben. Er meinte er bräuchte Bedenkzeit um zu wissen was er wolle. Das war im Juli.

Ende September hat er mir eröffnet dass er sich für mich entschieden hat, aber zugegeben dass er mir im August untreu geworden ist. Diesmal Im körperlichen Sinne. Das war so von uns für diese „Findungsphase“ anders abgesprochen und für mich demzufolge auch beinahe unfassbar. Aber ich habe entgegen meiner vorher postulierten Prinzipien gesagt: wir versuchen es.

Dennoch war unsere Beziehung nicht dieselbe da von ihm aus auch ab diesem Datum kein Zugehen auf mich erfolgt ist. (Da er in meinen Augen verführt worden ist, habe ich mit unter großen Mühen zurück gehalten) Im Dezember wurde mein Mann merklich sanfter mir gegenüber und nicht mehr so kalt und abweisend. Ich hatte wieder Hoffnung. Nur um im Januar von einer dritten Person zu erfahren dass er sich - wieder entgegen der Absprachen- immer wenn ich weg war außerhalb und auch am Arbeitsplatz heimlich mit seiner Affäre zu privaten Treffen getroffen hat. Liebesbriefe, nacktbilder , weihnachtsgeschenke und Sexting inklusive. Ich hab gesagt ich kann nicht mehr. Ich habe gesagt, Das zeigt doch, dass er Sie will und nicht mich. Warum er nicht einfach zu mir sagt, es ist aus, ich liebe dich nicht mehr. (Ich habe auch seit Juli kein „ich liebe dich“ gehört. Intim waren wir seitdem auch nicht mehr) Er hat viel geweint, gesagt dass er es verheimlicht hat bedeutet, dass er ja nicht möchte dass wir uns trennen.

Wieder gab ich ihm die Möglichkeit zu seinen Gefühlen zu ihr zu stehen. Ich at so gut es Ebene ging neutral. Er hat zu Beginn dieser Woche dann ERNEUT die Beziehung zu IHr beendet (unter vielen Tränen). Ich habe gesagt, dass wir das hier nicht ohne fremde Hilfe schaffen und ich mich umsehen werde. Das war eine meiner Bedingungen es überhaupt noch einmal zu versuchen und ich erhoffe mir Lösungsansätze für ein mögliches Anknüpfen an die Tage vor diesem Sommer. Wie sollen wir uns verhalten? Es ist halt mittlerweile auch bei mir so, dass eine Vielzahl von Gefühlen, wie Enttäuschung, Wut und Verletztheit das Gefühl der Liebe überlagern wann immer ich das Haus verlasse. Aber Liebe ist noch da von meiner Seite aus. Wenn ich ihn ansehe will ich ihn einfach nur in den Arm nehmen. Deswegen bin ich noch hier. Die Hoffnung ist winzig aber immer noch da.

Und selbst wenn bei diesen Gesprächen heraus kommt dass er nur aus Angst vor der gesellschaftlichen Reaktion immer wieder sagt „ich entscheide mich für dich, nicht für sie“ , dann bin ich schlussendlich auch zufrieden. Dann ist diese Ungewissheit und Unklarheit endlich fort. Der aktuelle Zustand ist für uns beide schwer zu ertragen.

Wenn sie der Meinung sind dass dies eine Situation ist, die für eine Paartherapie geeignet ist oder sie sagen, dass nur mein Mann vertrauensvolle Sitzungen benötigt um sein Seelenleben zu erkunden und zu wissen was er wirklich will. oder sie uns eventuell einen Kollegen/ Kollegin vorschlagen möchten, wir - zumindest ich- sind für Hinweise offen.

In der Hoffnung bald von Ihnen zu hören

Und mit freundlichen Grüßen

...



 

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