Selbstwert
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 19. November 2024 10:07
An: ...
Betreff: Beratung
Liebes Team,
wir sind Eltern von drei
erwachsenen Kindern und wünschen uns Unterstützung bei der Wegfindung zum Umgang
mit unserem jüngsten Sohn Michael - Name geändert -
(21 Jahre alt).
Michael hat zwei Geschwister, Anna 24, Paul 27.
Wir sind Maria - Name geändert - , 57 und Johannes - Name geändert - 56.
Maria ist seit der Geburt des ersten Kindes nicht mehr extern berufstätig und kümmert sich um Familie, Haus und Hof. Johannes ist selbstständig als ... tätig.
Michael erlebte eine Kindheit ohne Disruption durch finanzielle Sorgen, Trennung oder Verletzungen in einer großen und stärkenden Familie mit viel Natur- und Tierkontakt.
Er ist bis zum Alter von 14 Jahren "normaler" Schüler auf dem örtlichen Gymnasium gewesen, sehr sportlich und im Lauf-Verein integriert.
Er hatte einige Freunde und wir würden ihn als eher introvertiert und wenig selbstsicher bezeichnen.
Er begann dann mit dem Zocken, welches er zunehmend exzessiv und "erfolgreich" machte. Gleichzeitig sanken die Schulleistungen, die Kontakte in den Verein, zu Freunden und der Sport brachen ab. Unsere Bemühungen, Regelungen zu etablieren und konsequent zu leben waren nicht erfolgreich.
Letztlich versuchten wir lediglich noch im Kontakt zu ihm und in Kommunikation mit ihm zu bleiben, welches mal besser, mal schlechter gelang. Er begann mit Alkohol, Rauchen und Drogenkonsum. Seine nachlassenden schulischen Bemühungen und dadurch auch Leistungen machten schließlich eine Wiederholung der elften Klasse incl. eines Wechsels zu der KGS in einem Nachbarort erforderlich, auch um ohne "verbrannte Erde" und seinen Ruf einen Neustart zu ermöglichen. Dieses gelang ihm nicht und er brach die Schule vor Ende des Schuljahres ab.
Wenige Kontakte zu Klassenkameraden des vorherigen Gymnasiums blieben teilweise erhalten. Zu (Seit?) dieser Zeit kokste er auch und finanzierte sich u.a durch Dealen.
Finanzielle Probleme und Betrügereien brachten ihn vor das Jugendgericht, wobei er eine Verurteilung gerade noch abwenden konnte.
Wir suchten zusammen nach Optionen (Praktika, Jobben, FSJ, etc.) deren Entscheidung er jedoch immer verzögerte, bis wir ihn nach Monaten konsequent zu einer Tätigkeit drängten (Rauswurf und Wohnen bei der Freundin für einige Wochen).
Dann begann er eine Hilfstätigkeit im ..., wo er erfolgreich jobbte. Da der Arbeitgeber jedoch unzuverlässig war, entschied er sich auf unser Drängen hin zu einer Ausbildung als ... im ..., die er nun seit gut 4 Monaten absolviert.
Wir versuchen ein wertschätzendes und zugewandtes Familienleben zu bieten. Die anderen Geschwister kommen gern und je nach Möglichkeit regelmäßig nach Hause und wir leben ein offenes Haus und einen guten Tisch für alle.
Wir mögen Familienurlaube und die anderen Geschwister nehmen je nach Möglichkeit mit jeweiligen Partnern/Partnerinnen gern daran teil. Bedingungslose Liebe zeigen wir unseren Kindern herzlich. Offener und ehrlicher Austausch ist für uns selbstverständlich und wir fördern nach Kräften persönliche Entwicklung.
Wir sind stets sparsam im Konsum und hoch spendabel in der Finanzierung von sinnvollen Ausbildungen und Qualifizierungen.
Die Geschwister sind in
menschenorientierten Berufen/Ausbildungen/Studiengängen tätig. "Menschen
stärken" ist Johannes Leitbild, Maria hat für sich "Menschen glücklich machen"
herausgefunden.
Wir schätzen Michael als intelligent und sehr sensibel ein. Sein Selbstwert
erscheint uns gering und labil.
Er ist ein "Katzen-Flüsterer" und hat eine besondere Gabe in Kontakt zu Tieren.
Seine Peer-Group besteht aus Freunden, die ebenso wie er nicht gut mit sich und im Leben klarkommen. Für seine Freunde steht er sehr ein und hilft ihnen unbedingt.
Er schädigt sich
gesundheitlich durch sein Konsum- und Schlafverhalten und seine allgemeine
Lebensweise.
Wir sind nun an einem Punkt angekommen, an dem wir sein Verhalten, das Haus nur
noch als Wohnort ohne Beteiligung und mit möglichst wenig Kommunikation zu
nutzen, nicht mehr aushalten möchten. WIr leiden unter seinem Verhalten und der
fehlenden Wertschätzung.
Mit Sicherheit ist unser
inkonsequentes Verhalten in der Vergangenheit, stets zu ihm zu stehen und ihn
aufzufangen, ein großer Teil des Problems. Eine Möglichkeit kann auch sein, dass
wir ihn dadurch "gefangen gehalten" haben und ihn nie in letzter Konsequenz das
Resultat seines Verhaltens haben erspüren lassen.
Unser Wunsch ist es, dass wir mit Ihnen zusammen einen Weg finden, dass wir
entweder eine nachhaltige und echte Veränderung in unserer Beziehung durch
gegenseitiges Verständnis und entsprechendes Verhalten erreichen, oder einen
Auszug herbeiführen, ohne dass es für ihn ein demütigender Rausschmiss wird.
Über eine Kontaktaufnahme ihrerseits freuen wir uns.
Liebe Grüße
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 15. November 2024 08:22
An: ...
Betreff: Anfrage Familienberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
Auf diesem Wege möchte ich mich bei Ihnen nach einer möglichen Familienberatung erkundigen und würde gerne fragen ob ihre Praxis die richtige Anlaufstelle für uns ist.
Seit langem beschäftige ich mich immer wieder mal mit dem Gedanken, dass wir mehr Unterstützung benötigen als ich mir oft eingestehe.
In den vergangenen Jahren habe ich oft versucht die Probleme innerhalb der Familie selbst zu reflektieren und zu lösen. Allerdings stosse ich seit einigen Monaten extrem an meine Grenzen.
Ich selbst bin Erzieherin, was mir auf der einen Seite oft nützlich ist aber ich glaube auch oft mit das Problem ist.
Mein Mann und ich haben zwei Kinder. Unser Sohn ist nun 11 Jahre alt. Seit er 7 Jahre alt ist wissen wir, dass er im autistischen Spektrum liegt. Unsere Tochter ist 9 Jahre alt.
Fabian - Name geändert
ist im Autismus Zentrum ... angebunden und erhält da aktuell eine
Gruppentherapie.
Unser Familienalltag ist aktuell geprägt von Frust, Aggression (verbal), Trauer
und Hilflosigkeit. Sobald wir vier zusammen sind, kommt es oft zu Konflikten und
verletzenden Situationen.
Fabian hat im Sommer die Schule gewechselt. Dies beschäftigt ihn immer noch sehr. Es kommt aktuell im Alltag zu viel verbaler Aggression. Seine Schwester leidet sehr darunter.
Fabian hat ein geringes Selbstwertgefühl, Schwierigkeiten über Gefühle zu sprechen und die Bedürfnisse von anderen zu erkennen und Rücksicht darauf zu nehmen.
Mein Mann ist in letzter Zeit schnell frustriert und hier ist es schon lange der Fall, dass er die verbale Aggression von Fabian sehr persönlich nimmt und ihre Vater - Kind Beziehung stark gelitten hat.
Aus Hilflosigkeit kommt es ab und an zu Sätzen wie z.B. „ Ich bin froh wenn du 18 bist“ und leider gibt er die Beleidigungen auch an ihn zurück.
Natürlich weiß ich, dass
Fabian dies sehr verletzt und absolut falsch ist. Diesen Rat kann mein Mann
nicht von mir annehmen. Auch nicht wenn Fabian ihm dies selbst sagt.
Natürlich handel auch ich nicht immer richtig. Auch wenn ich versuche so gut es
geht die Situationen zu meistern. Ist es emotional verdammt hart.
Ich Wechsel in der Rolle zwischen Mutter, Partnerin, Schlichterin, Vermittlerin und Erzieherin.
Ich würde sagen, dass ich ein gute Beziehung habe zu Fabian und er sich auch mir immer wieder einmal anvertraut. Diese Situationen sind jedoch selten und es muss der richtige Zeitpunkt sein.
In Krisensituationen
versuche ich ruhig zu bleiben, jedoch schaffe ich dies auch nicht immer. Das
bedeutet auch ich werde einmal laut und sage oder tue aus Hilflosigkeit Dinge
die ich im Nachhinein bereue.
Auch unsere Paar Beziehung hat in den letzten Jahren stark gelitten. Und ich
weis, dass wir auch als Eltern oft kein gutes Vorbild sind für unsere Kinder.
Wir wundern uns dann, dass
die Kinder mal brüllen, dabei tun wir dies selbst aus Verzweiflung. Innerhalb
der Paar Beziehung gibt es viele Konflikte: Finanzen, Partnerschaft,
Rücksichtnahme, Verantwortung und auch die Liebe,
Ich habe bereits darüber nachgedacht eine Mutter-Kind Kur zu beantragen,
allerdings glaube ich das ich damit nur vor den Problemen weglaufen würde.
Ich möchte, dass wir als
Familie an den Problemen arbeiten und wieder zusammenfinden. Denn ich bin der
Meinung, dass nicht unser Sohn alleine daran Schuld trägt sondern wir alle
unseren Teil dazu beitragen.
Ich wäre ihn sehr dankbar wenn sie mir eine kurze Einschätzung zukommen lassen
könnten und mir mitteilen, ob sie die richtige Anlaufstelle für uns wären und
wenn ja ab wann eine Beratung möglich wäre.
Liebe Grüsse
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 28. Oktober 2024 11:54
An: ...
Betreff: Anfrage Paartherapie / Einzelcoaching
Hallo Herr Thiel,
wir brauchen dringend Hilfe, da unsere 23 Jahre andauernde Beziehung in einer
richtigen Krise steckt.
Wir sind an dem Punkt, wo es um Neustart oder Trennung geht.
Mir ist Bewußt, dass dies deutlich zu spät ist - doch dies können wir nun nicht
mehr ändern.
Haben Sie Kapazitäten frei und sind bereit uns bzw. mich im Coaching eng zu
betreuen?
Und wäre dies zum Teil auch per Videokonferenz möglich - oder nur vor Ort?
Hintergrund:
Meine Frau (59 Jahre - selbstständige ...) und ich (46 Jahre - selbstständiger ...) sind von unseren Beziehungstypen sehr unterschiedlich.
Während ich meinen Selbstwert und Bestätigung aus der Zuwendung in der Beziehung ziehe (Verlustängstlich) - zieht meine Frau ihr Selbstvertrauen aus ihrer Unabhängigkeit (leicht Bindungsängstlich).
In den letzten ca 10 Jahren hat sich hieraus eine ungute Dynamik entwickelt - denn um so mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung, gemeinsame Zeit und auch körperliche Nähe ich brauchte - um so stärker fühlte sich meine Frau unter Druck gesetzt und grenzt sich immer stärker ab.
Sie ist aus meiner Sicht diejenige, die die komplette Macht über emotionale Nähe
und Distanz, sowie viele andere Bereiche in unserer Beziehung.
Vor gut einem Jahr ist mir klar geworden, dass ich ADHS habe - welches Anfang
diesen Jahres auch diagnostiziert wurde. Dies wird nun auch mit Medikinet
behandelt und ich habe nun die ersten 2 Probesitzungen Psychotherapie begonnen.
Auch sonst bin ich sehr aktiv und bemühe mich durch Bücher, Podcast etc. die Muster Hinter meinen und unseren Problemen zu verstehen.
Meine Frau ist hier komplett anders - sie möchte sich nicht zu viel Zeit mit
psychologischen Hintergründen beschäftigen oder Zeit für die Verbesserung
unserer Beziehung aufwenden. Sie braucht immer wieder Ruhephasen für sich und
möchte einfach eine schöne Zeit verbringen.
Sie hat sich aber auf mein Drängen und aufgrund meiner ADHS Diagnose
bereiterklärt eine Paartherapie zu beginnen (damit lernt besser mit meinen
Stimmungsschwankungen klar zu kommen).
Die Paartherapie haben wir im Juli in ... begonnen und hatten seit dem 4 Termine.
Leider ist die Betreuung aus unserer beider Sicht nicht so optimal. Daher suchen
ich nun nach Alternativen.
1. Paartherapie für uns beide - welche klar strukturiert und psychologisch
untermauert arbeitet - und uns auch fordert (Uns hinterfragen, Ziele definieren,
Hausaufgaben...)
Dies sollte für die nächsten Monate soweit möglich wöchentlich stattfinden.
2. Und - oder bin ich aber auch daran interessiert einige Sitzungen
Einzelcoaching / Psychotherapie mit dem Ziel: Loslassen lernen - Selbstwert
stärken bei Ihnen zu buchen.
Bitte melden sie sich - gerne auch telefonisch bei mir.
Viele Grüße
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 27. September 2024 07:49
An: ...
Betreff: Mediation, Familienberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich habe Ihren Kontakt von Herrn ... vom SPD in ... .
Wir brauchen hier zu Hause dringend eine systemische
Beratung, Mediation o.ä.
Ich wohne mit meiner 20jährigen Tochter zusammen, die in ... studiert und
psychisch „krank“ ist.
Sie hat Psychotherapie und Ergotherapie seit 5 Jahren, einen Klinik Aufenthalt lehnt sie ab.
Ich bin mit meiner Kraft am Ende bzw. schon seit Jahren über meinem Limit und war bzw. bin selbst in einer Erschöpfungsdepression.
Beide sehen wir unsere Grenzen nicht und es gibt keine klaren Absprachen.
Ich bin jetzt von einer 3wöchigen Reha zurück und bei
mir bricht alles zusammen und die Situation hier ist eskaliert.
Sie will auch mit einer Freundin zusammenziehen, die aus ... erstmal zum
Probewohnen hierherkommen will und ebenfalls psychisch „krank“ ist.
Einerseits sehe ich das positiv, andererseits habe
ich Angst, dass meine Tochter sich übernimmt und die ganze Situation hier noch
mehr eskaliert.
Ich glaube, dass uns eine neutrale Person von außen sehr gut helfen könnte und
uns auch Wege aufzeigen könnte, wie meine Tochter in die Selbständigkeit kommt,
ohne dass ich mich so extrem überlasten muss.
Die Kosten habe ich gelesen und werde mich auch mit der Techniker Krankenkassen
in Verbindung setzen, bin aber auch bereit eine Selbstzahlung zu übernehmen.
Wir wohnen in ...
Über eine kurzfristige Rückmeldung würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 27. September 2024 10:28
An: ...
Betreff: AW: Mediation, Familienberatung
Sehr geehrte Frau ...,
Grundsätzlich könnten wir hier tätig werden.
...
Welche Diagnose wurde bei Ihrer Tochter gestellt?
Welche Rolle spielt ihr Vater?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 27. September 2024 12:02
An: ....
Betreff: AW: ...Mediation, Familienberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.
Die Psychiaterin hat sich nicht auf eine Diagnose festgelegt. Die
Psychotherapeuten sprechen von Emotionaler Störung, Stimmungsschwankungen,
Psychoneurotische Entwicklungsstörung der Adoleszenz vor dem Hintergrund eines
Autonomie-Abhängigkeitskonflikts bei teils depressiver teils hystrionischer
Persönlichkeitsentwicklung auf geringem Strukurniveau, Affektstörung,
Zwangsstörung, Panikattacken. Seit sie 18 ist, bekomme ich nicht mehr so viel
mit. Bei der jetzigen Therapeutin macht sie eine Traumatherapie / EMDR. Sie
selbst sieht sich im Bereich Borderline.
Hintergrund ist das Verhältnis zu ihrem Vater, Trennung als sie 3 Jahre war und
sie ging aufgrund eines Gerichtsurteils alle 2 Wochen zu ihrem Vater und in der
2. Ferienhälfte. Der Umgang und die Absprachen waren mehr als problematisch.
Sie selbst spricht von emotionaler Vernachlässigung
und Instabilität von Seiten ihres Vaters. Ich habe das jahrelang versucht
auszugleichen und ihr vieles abgenommen, dadurch ist auch unser Verhältnis sehr
belastet. Sowohl ihr Vater als auch ich hatten sehr früh nach der Trennung neue
Partner. Der Kontakt mit ihrem Vater ist, seit sie 18 Jahre ist, sporadisch über
WhatsApp.
Meine Beurteilung: Sie hat ein Selbstwertproblem und selbstzerstörerisches
Verhalten, sie ist überlastet und ihre Probleme kamen massiv raus, als sie ihren
1. Freund mit 16 hatte, jetzt hat sie sich vor einigen Monaten von ihrem 2.
Freund getrennt, seitdem geht es ihr sehr schlecht.
MfG
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 21. Mai 2024 07:53
An: ...
Betreff: Terminanfrage
Hallo liebes Beratungsteam,
ich wende mich mit einer großen Bitte an euch, in der Hoffnung, dass ihr mir
bzw. uns helfen könnt.
Ich bin 44 Jahre, verheiratet und Mutter eines 11-jährigen Sohnes.
In unserer Familie gibt es in letzter Zeit immer häufiger Streit zwischen meinem Mann und unserem Sohn, was auch wiederum zu Streitigkeiten zwischen uns Eltern führt (und das schon seit ein paar Jahren).
Mein Mann und ich können leider unsere Probleme/Konflikte nicht ausreden/lösen.
Irgendwie klappt die Kommunikation zwischen uns nicht so, dass die Probleme aus der Welt geschafft werden können.
Auch die Streitereien
zwischen Papa und Sohn werden einfach totgeschwiegen, aber nicht ausgeredet.
Dadurch fühlt sich mein Sohn immer schuldig und sein Selbstwertgefühl fällt
immer mehr in den Keller.
Die Lage daheim spitzt sich immer mehr zu und ich weiß einfach nicht mehr, was
ich tun soll, um die eskalierenden Situationen zu vermeiden bzw. zu beruhigen.
Über einen zeitnahen Gesprächstermin würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank und schöne Grüße
...
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 21. Dezember 2023 14:01
An: ...
Betreff: Anfrage
Sehr geehrter Herr Thiel,
mein Sohn Franz - Name geändert ist elf Jahre alt.
Er hat mir gerade erzählt, dass er sich bei allem "scheiße" bzw. ungenügend fühlt (sogar beim Essen).
Vor eineinhalb Jahren hatte er auch schon Suizidgedanken im Sommerferienlager; ich hatte damals auch schon Rat gesucht, mit dem Ergebnis, dass wir das erstmal nicht so ernst zu nehmen brauchen, das sei ein ganz gewöhnlicher Entwicklungsschritt.
Allerdings sagt Franz auch, dass es nichts gebe, auf dass er sich freuen kann, nicht einmal Weihnachten: Ich mache mir große Sorgen um ihn.
Ich habe ihn gefragt, ob er es gut fände, sich mal mit einem Therapeuten zu treffen, er sagt ja, aber nur unter strenger Diskretion.
Er hat selber auch großes Interesse, dass sich an seiner Gefühlslage was ändert.
Hätten Sie vielleicht im Januar Zeit für so ein Treffen?
Mit herzlichen Grüßen
Johannes Trebus - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 20. September 2023 18:49
An: ...
Betreff: Termin
Hallo,
wir sind auf der Suche nach einer Gesprächstheraphie für uns als Paar.
Wir sind seit Jahren zusammen und haben große Probleme seitdem ich wegen einer
aussenstehenden Person emotional verwirrt war und meiner Frau erst Monate später
davon erzählt habe, nachdem sich eine Freundschaft zwischen beiden Pärchen
aufgebaut hat. Ich habe es nur ihr nicht gesagt.
Ich schäme mich, auch wenn nichts körperliches passiert ist und kann sehr
schlecht darüber reden, weil ich Angst habe meine Frau zu verlieren. Das
Vertrauen ist hin.
Darüber hinaus ist mir durch meine Frau auch klar geworden, dass ich einige
größere Baustellen habe:
- das ich Ausreden und Erklärungen für alles finde in denen ich dann selbst
nicht Schuld bin
- immer jedem recht machen will
- mich seit Jahren zu schnell und extrem in neue Freundschaften stürze
- überteuerte Geschenke für alle kaufe
- Dinge hinter ihrem Rücken gemacht habe wie Geld verliehen oder verschenkt zu
haben
- quasi ein richtiger Bestätigungsjunkie und wahnsinnig unsicher geworden bin,
so dass es mir schwerer fällt Entscheidungen zu treffen und leicht beeinflussbar
bin
- Verlust und Verlassenängste (Eltern+Bruder) verstorben
Meine Frau vermutet außerdem das ich Sie als Vorwand nehme um selbst besser da
zu stehen. Ich glaube das nicht, aber weiß mittlerweile eigentlich überhaupt gar
nichts mehr.
Sie hat Probleme mit Depressionen und schläft extremst schlecht (1-3Stunden) und
braucht im Gegensatz zu mir wenig soziale Kontakte/ tiefergehende Gespräche.
Wir haben über das geredet was mir zwischen uns gefehlt hat und seitdem ist
alles viel schöner für uns beide geworden bis auf Eifersucht & fehlendes
Vertrauen, was ich ungewollt immer wieder zerstöre.
Wir möchten einen Weg finden um wieder besser klar zu kommen, im Idealfall
natürlich miteinander. Beide sind ziemlich am Ende und wir kommen alleine nicht
weiter und drehen uns im Kreis.
Über einen Terminvorschlag würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Janine Scholz - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 6. Mai 2023 18:44
An: ...
Betreff: Eheberatung / Paartherapie
Hallo Herr Thiel,
ich hoffe, ich bin bei Ihnen richtig und sie oder einer Ihrer Kollege können uns
helfen einen Weg aus unserer Krise zu finden.
Wir, das bin ich ..., 44 Jahre und mein Mann ..., 48 Jahre, sind seit 14 Jahren
zusammen und seit 8 verheiratet.
Wir befinden uns seit einigen Jahren immer wieder in Krisen und mittlerweile
sind wir an einem Punkt angekommen, an dem klar wird, dass es nicht weiter geht
und sich die Themen auf der langen Bank so gesammelt haben, dass zu viel hinten
runter gefallen ist.
Es ist uns nicht möglich, ohne Hilfe, mit diesen Punkten auf einen Nenner zu
kommen, ohne dass es in ewigem Streit und Vorwürfen endet.
Egal was gesagt wird, es kommt beim Gegenüber nicht richtig an.
Wenn ich ehrlich sein soll, kann ich tun und sagen was ich will, es wird immer
negativ gewertet und gehört.
So kommen wir nicht weiter, weder mein Mann noch ich sind in dieser Beziehung
noch glücklich.
Ich verliere mich dabei immer mehr selbst und auch meinen Selbstwert, bei dem
Versuch Kompromisse zu finden.
Wir brauchen Hilfe um einen Weg zu einander oder von einander Weg zu finden.
Noch möchten wir uns nicht aufgeben, alleine schaffen wir es aber nicht.
Gerne stehe ich Ihnen bei Rückfragen per Mail oder telefonisch zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Zeit
...
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 13. Juni 2022 08:52
An:
Betreff: Hilfe benötigt
Sehr geehrter Herr Thiel
gerne würde ich ihnen kurz unseren Fall schildern.
Wir sind eine junge Familie. Max - Name geändert - das bin ich 34 Jahre, Maria - Name geändert - meine Frau 32 Jahre und unser Sonnenschein Lara - Name geändert 4 Jahre.
Wir sind seit 16 Jahren
zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Vor 6 Jahren haben wir uns unseren
Wunsch erfüllt und ein Häuschen gebaut.
Nun zu unserem Problem.
In den letzten ca. 6-8 Monaten hat sich meine Frau sehr verändert. Aussehen, von
ihrer Art her und auch generell ihre Einstellung zu vielen Sachen.
Vor ca. 2 Monaten habe ich rausbekommen das sich etwas mit meinem besten Freund entwickelt hat. Sie haben nur geschrieben aber es war schon sehr weit fortgeschritten und eine Trennung stand im Raum. Meine Frau konnte sich die erste Zeit nicht entscheiden.
Jetzt nach 2 Monaten wenn wir darüber reden sagt sie selbst darüber das alles ein riesen Fehler war, es nie hätte passieren dürfen und sie es selbst nicht ganz versteht wieso das so gekommen ist. Sie sagt ich bin die Liebe ihres Lebens und das ist sie wirklich für mich auch.
Ich kenne keinen tolleren Menschen als meine Frau. Sie liebt mich und das weiß ich auch und ich liebe sie auch.
Wir kämpfen seit Wochen für uns. Meine Frau kommt damit aber leichter und besser klar als ich. Leider fehlt mir absolut die Freude am Leben. Ich habe keinen Spaß mehr, bin nur am grübeln und in mich gekehrt. So erkenne ich mich selbst nicht wieder da ich immer sehr lebensfroh war. Verlustängste bestimmen meinen Tag und Albträume die Nächte.
Mein Selbstwertgefühl ist völlig verschwunden und körperlich funktionieren auch einige Sachen nicht mehr so wie sie es sollten. Wir haben schon viel über alles gesprochen und sind auch zu der Erkenntnis gekommen das viel eingeschlafen ist in den letzten Jahren und wir auch wirklich oft nicht nett zueinander waren.
Jetzt ist vieles wirklich anders und auch besser. Wir gehen liebevoller miteinander um und reden mehr.
Leider komme ich aber aus
diesem Tief nicht raus und glaube das ich dafür Hilfe benötige.
Es wäre schön von ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 18. Dezember 2021 13:06
An: ...
Betreff: Hilfegesuch
Sehr geehrter Herr Thiel,
Ich bin Mama einer 13 jährigen wundervollen Tochter.
Diese hat allerdings das Problem, dass sie sich nicht als wertvoll und liebenswert sieht.
Sie ritzt sich seid einem Jahr immer wieder mal.
Ist in der Schule mehrfach auffällig geworden ( hat gezündelt, um sich vor Mitschülern zu beweisen. Ist vom Unterricht 2 Tage ausgeschlossen worden und muss ab nächster Woche nun für die letzten Schultage in einer anderen Klasse...weil Sie mit einem Bastelmesser rum handtiert hat und sich Mitschüler bedroht fühlten, Klaut und lügt).
Auf andere Mitschüler und Lehrer wirkt Sie unterkühlt und ignorant. Weil Sie das Gefühl hat, diese würden sie eh als schlechten Menschen sehen.
Ich Versuche diese Situationen neutral zu betrachten, Ihr zu Hause Schutz und Raum zu geben um offen Ihr Sein aus zu leben. Doch habe ich auch wahnsinnig Angst mein Kind zu verlieren. Und noch schlimmer ist die Angst, dass sie sich ganz aufgibt und es irgendwann mehr als ritzen in Drucksituationen ist.
Zeitweise spricht Sie schon davon, dass es alles kaum noch Zweck hat und alle
Anderen besser ohne Sie dran wären.
Bisher hat noch keine Praxis auf Anrufe meiner seits reagiert. Vielleicht klappt
es ja über Mail...und vielleicht Sind Sie ja genau der Mensch den mein
wundervolles Kind an sich ran lässt.
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2021 00:00
An: ...
Betreff: AW: Hilfegesuch
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Da wir systemisch arbeiten, arbeiten wir nicht dezidiert kindzentriert, sondern
in erster Linie erst einmal mit den wichtigen erwachsenen Bezugspersonen im
familiären System, da diese in der Regel mehr Freiheitsgrade haben als ein Kind
oder Jugendlicher.
...
Eine Kostenübernahme durch das Jugendamt kann beantragt werden, wenn Kinder und
Jugendliche von einer Problemlage betroffen sind, Musterantrag anbei.
Die Bearbeitungszeit im Jugendamt beträgt - bei schneller Bearbeitung - zwei bis
vier Wochen. Eine Kostenübernahme gilt erst ab dem Zeitpunkt der Bewilligung,
nicht rückwirkend.
Darf ich fragen, wo der Vater wohnt und welche Rolle dieser im System spielt?
....
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 19. Dezember 2021 21:12
An: ...
Betreff: Re: Hilfegesuch
Guten Abend Herr Thiel,
Entschuldigen Sie, dass ich erst jetzt antworte. Ihre Mail habe ich im
Spam-Ordner leider erst gefunden.
Zu Ihren Fragen:
Der Vater von Lucy - Name geändert - hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Als Lucy im Alter von 3Jahren war habe ich mich von Ihm getrennt und danach hab
es einen hässlichen Zeitraum der Scheidung von nochmals 3 Jahren.
Indem Lucie emotional von Ihm erpresst (Hund, Pferd, Urlaub sogar Geschwisterkind
von seiner neuen Lebensgefährtin wurde Ihr versprochen) wurde. Sie sollte sich
für Ihn entscheiden.
Es ging mehrfach vor's Gericht mit diversen Erziehungsgutachten die auf Wunsch von Ihm durchgeführt würden. Somit hat sich der Entscheidungsprozess lange hinausgezögert.
Schon damals wurde Lucy im Verhalten auffällig. Doch zu einer Psychotherapie hätte er zustimmen müssen, tat dieses jedoch nicht ( schließlich ist sein Kind ja nicht verrückt).
Das einzige was uns blieb, war eine Spieltherapie. Die auch Verbesserungen brachte.
Nun mit der Pupertät kommen jedoch die alten Verhaltensmuster wieder durch.
Die aktuelle Situation ist so, dass Lucy den Kontakt vor ca. 2 Jahren zu Ihrem Vater abgebrochen hat. Da er mich als Mutter vor Ihr massiv schlecht gemacht hat und sich meinem Tod gewünscht hat.
Es gab natürlich auch noch andere Gründe (seelische/körperliche Misshandlungen durch seine neue Ehefrau...die er immer wieder vor Ihr entschuldigt hat) Lucy lebt mit meinem Mann und mir seit 7 Jahren in einer stabilen Umgebung.
Hat zu Ihrem Ziehvater eine enge Bindung. Fühlt sich soweit ich es beurteilen kann sicher und geborgen.
Und dennoch fühlt sich sich in der Gesellschaft verlassen und verloren.
Heute gab es erneut eine "Ritzattacke".
Ich bin hilflos.
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 22. Dezember 2021 12:24
An: ...
Betreff: AW: Hilfegesuch
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für die ergänzende Erläuterung.
Auch wenn die Tochter den Kontakt abgebrochen hat, bleibt er ein wichtiger
Player im System und die Sache kann nach meinem Eindruck wohl nur dann aufgelöst
werden, wenn auch in dieser Richtung eine stimmige Balance hergestellt wird.
Wohnen Sie direkt in ...?
Wo wohnt der Vater, wenn ich fragen darf?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 25. Juni 2020 18:33
An: ...
Betreff: Hoffnung auf Tipps
Sehr geehrter Herr Thiel
Ich wende mich heute an Sie, in der Hoffnung das Sie uns weiterhelfen können und
sei es wenn Sie uns sagen welche Anlaufstellen wir nehmen müssen und wie wir
sinnigerweise vorzugehen haben. Sie hören sicherlich heraus, dass wir an einem
Punkt geraten sind an dem wir keine Ideen mehr haben.
Zum Sachverhalt:
Unser Sohn, ... am ... .1997 geboren, also jetzt auch nicht mehr ganz so jung,
lebt noch bei uns Zuhause. Er hatte sich im Kindergarten stellenweise auffällig
verhalten, mit Eintritt in die Schule ist dann ADS diagnostiziert worden. Mit
dieser Diagnose gingen dann entsprechende Maßnahmen einher , wie psychologische
Gespräche, Ergotherapie bis zur medikamentösen Behandlung. Durch die Grundschule
ist er mit einer Empfehlung für die Realschule gekommen, auf die er selbst
wollte, da seine Spielgefährten auch auf die städtische Realschule gingen. Mit
den Übergang auf die weiterführende Schule war die Schulzeit ein Fiasko,
verbunden mit einem zweifachen Schulwechsel. Zum Schluss hat er doch noch ein
gutes letztes Jahr an der ... Gesamtschule, wo er die Fachoberschulreife
erreichte.
Danach entschied sich ... für eine ...lehre, da Schule keine Option mehr war,
die er euphorisch anging aber wie bei vielen Dingen die ... gemacht hatte folgte
eine schnelle Ernüchterung. Nach ungefähr drei Monaten hat man Ihn von Seiten
des Betriebes gebeten die ...lehre an den Nagel zu hängen, was er dann auch wg.
der persönlichen Arbeitsbedingungen getan hat. Anschließend hatte sich dann doch
überlegt die ... anzugehen mit einem praktischen Jahr in einer ... . Aber auch
das hat ... letztendlich abgebrochen, obwohl wir Ihn natürlich bei allen auch
folgenden Versuchen immer wieder unterstützt haben.
Es folgten weitere Beschäftigungen unter anderem bei Zeitarbeitsfirmen die sich
in einem Zeitraum von 6 Monaten bis 2 Wochen bewegten. Wir haben das Gefühl,
dass er sich einfach nicht ausreichend auf seine Arbeit und dann auch über einen
längeren Zeitraum konzentrieren kann. Er ist in allem was er macht
unorganisiert. Das hat definitiv auch mit seiner Diagnose zu tun. Damit eckt er
an, und bekommt am Ende immer wieder die Papiere. Das nagt natürlich auch am
Selbstwertgefühl eines jungen Menschen. Der Freundeskreis verändert sich, weil
er im gewohnten Umfeld nicht mithalten kann. Mittlerweile hat er ein
Schutzschild um sich aufgebaut, dass es nicht einfacher macht an Ihn
heranzukommen. Er fühlt sich bei Kritik sofort persönlich angegriffen und geht
oft in die Offensive (Selbstschutz). Jetzt macht er schon eine ganze Weile
nichts mehr. Kommt zurück ins Haus wenn wir zur Nacht sind oder gehen und ist
oft unterwegs wenn ich von der Arbeit komme. Damit geht er mir oftmals aus dem
Weg und beschränkt den notwendigen Kontakt auf meine Frau. Dazu muss ich sagen,
dass auch ich nicht viel mit ihm spreche. Soll heißen das Klima zwischen uns,
ist auch nicht gerade das Beste. ... meint, ich reduziere Ihn auf die Arbeit die
er nicht hat. Und da er da nicht in der Spur ist würde ich Ihn ignorieren. Ich
meine, es ist schwierig mit ihm über seine Probleme zu sprechen ohne das es
eskaliert, also lasse ich es bleiben. Und ich habe oft ein Problem damit über
Nebensächlichkeiten zu sprechen, wenn mir andere Themen unter den Nägeln
brennen.
Jetzt hat sich das über einen längeren Zeitraum so eingespielt und ist für uns
Alltag. Trotzdem ist meiner Frau und mir klar, dass die Situation nicht so
bleiben kann. Wobei wir immer gehofft haben, dass vielleicht die Zeit für uns
spielt. Aber der Junge wird bald 24 Jahre und ist aufgrund seiner Situation
schon lange nicht mehr Kindergeldberechtigt. Zudem wurden wir jetzt noch von der
Krankenkasse in die Pflicht genommen die Beiträge für Ihn zu bezahlen. Wir
wissen so gar nicht, wo wir noch ansetzen können und welche Anlaufstellen es für
... und uns noch gäbe.
Meine Frau hat mit unseren Sohn über die Kontaktaufnahme gesprochen, da sich
Marcel gegebenenfalls auch helfen lassen müsste.
In der Hoffnung auf Tipps die uns weiterhelfen, bedanke ich mich schon jetzt bei
Ihnen.
Gerne führen wir auch ein persönliches Gespräch mit Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 21. Februar 2020 20:06
An: ...
Betreff: erste Anfrage
Hallo Herr Thiel,
Mein Name ist ... und ich bin 18 Jahre alt.
Ich wollte Sie um eine Infomation und um Ihre Hilfe Bitten.
Meine Praktikumsanleiterin hat mir Ihre Familienberatung empfohlen da ich ein sehr niedriges Selbstwertgefühl sowie Selbstbewusstsein habe.
Mir wurde auch von anderen Personen aus diesen und weiteren Gründen eine Professionelle Hilfe geraten, also habe ich den Entschluss gefasst mich bei Ihnen zu melden und Sie um Hilfe zu bitten.
Ich hätte allerdings auch eine Frage und zwar, mir wurde erzählt das man unter 25 Jahren bei ihnen die Hilfe Kostenfrei bekommt.
Ist diese Information richtig?
Ich würde Sie um eine Antwort auf die Frage und um eine Erläuterung von einem
möglichen Ablauf bitten.
Mit freundlichen Grüßen
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 21. Februar 2020 21:38
An: ...
Betreff: AW: erste Anfrage
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Bei Jugendlichen bis zu 21 Jahren kann das Jugendamt auf Antrag Kosten
übernehmen.
Sozialgesetzbuch (SGB) - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe - (Artikel
1 des Gesetzes v. 26. Juni 1990, BGBl. I S. 1163) § 41 Hilfe für junge
Volljährige, Nachbetreuung
(1) Einem jungen Volljährigen soll Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung und
zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung gewährt werden, wenn und solange
die Hilfe auf Grund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig
ist. Die Hilfe wird in der Regel nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres
gewährt; in begründeten Einzelfällen soll sie für einen begrenzten Zeitraum
darüber hinaus fortgesetzt werden.
(2) Für die Ausgestaltung der Hilfe gelten § 27 Absatz 3 und 4 sowie die §§ 28
bis 30, 33 bis 36, 39 und 40 entsprechend mit der Maßgabe, dass an die Stelle
des Personensorgeberechtigten oder des Kindes oder des Jugendlichen der junge
Volljährige tritt.
(3) Der junge Volljährige soll auch nach Beendigung der Hilfe bei der
Verselbständigung im notwendigen Umfang beraten und unterstützt werden.
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__41.html
Also einfach mit dem zuständigen Sozialarbeiter im Jugendamt Kontakt aufnehmen
und eine mögliche Kostenübernahme besprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel