Reißleine gezogen

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 




 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 16. August 2023 13:00
An: ...
Betreff: Bedarf an Beratung -- Problemstellung / Terminmöglichkeiten? -- Mutter - Sohn - Vater --- "klassische Trennungs-konfliktsituation" - und mehr .....?

Moin Herr Thiel,

ich wollte fragen ….

Problemstellung:

Mein Sohn Julian - Name geändert – 16J (wohnt eigentlich in ... bei der Mutter)

* Hat nicht (gemeinsam) aufzulösende Konflikte mit seiner Mutter ….
* Ist mit Start der Ferien „unerlaubt“ zu mir gereist …
* Hadert schon lange mit der Aushaltbarkeit im heimischen Umfeld – und hat nun die „Reissleine gezogen“


(Mutter ist z.T. überfordert, psych. Probleme, zweites Kind (12), arbeitslos, teils in Betreuung …

Als Julian 10 war, gab es eine Empfehlung einer Soz.Pädagogin, dass wir „aufpassen sollen, weil Julian (mein Sohn) ggf. überfordert ist …“

*

Ich (wohne im Landkreis ...) – habe mir aktuell beim psychosozialen Dienst Rat geholt – - die Sozialpädagogen mit ihm telefonsich verknüpft – und danach Meldung und Rat bekommen, das er sehr leidet, und dringend geraten wird in aus der Situation zu lösen ….

*

Ein Schulwechsel ist von mir vorbereitet, die Wohnung umgestellt – die Mutter nichteinverstanden …


Haltung Mutter: Noch ein Jahr weiter erziehen, das er sein Verhalten ändern lernt ….

Haltung Vater: Er braucht zumindest eine Zeit Distanz, um sich zu „gründen“ und zu entspannen – in dem Spannungsfeld leidet er ….


Mein Ziel: Die Situation zu analysieren und die beste (einvernehmliche) Lösung zu finden …

Mutter – Vater – Julian – sollten einbezogen werden.


(Julian ist „sprachlos und emotional aufgelöst, wenn ich mit ihm versuche, die Situation zu erörtern. Er / bzw. ich - kommt da „gar nicht ran“

*

Ich bin unsicher, welche Einschätzung richtig ist – und brauche ein Coaching mit Sohn // eine Mediation mit der Mutter ….


Analysen:

1. Was ist bei Julian los … -
2. Hat die Mutter ggf. „recht“
3. Gibt es einen Lösungsweg, dem alle zustimmen ….

*

TERMIN – klar – kurzfristigst ….. – zumindest für´s Erstgespräch …..


Möglich wäre:

* Nur die Mutter (im Grunde braucht sie auch Coaching, um ihre allgemeine Situation mal zu sortieren und klarzukriegen)
* Julian alleine
* Alle drei?


Wie schnell könnten Sie agieren? (Tage / Wochen / Monate?)

Persönlich – Videokonferenz - ??


Herzliche Grüße,

...

 

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ,,,
Gesendet: Sonntag, 1. Januar 2023 18:37
Betreff: Terminwunsch

Sehr geehrter Herr Thiel.
Sehr geehrtes Beratungsteam.

Frank Klausner - Name geändert, 43 Jahre, sucht Rat für sich und seine Familie und würde sich über eine Kontaktaufnahme freuen.

Kurzbeschreibung:

Ich bin seit 15 Jahren mit Doreen - Name geändert, in einer Lebensgemeinschaft und habe zwei Kinder mit ihr, Maja - Name geändert, 12 Jahre und Friedrich - Name geändert, 10 Jahre.

Vor etwa 2 Jahren habe ich begonnen mit der Beziehung zu Doreen abzuschließen, da das partnerschaftliche Verhältnis nicht mehr meinen Ansprüchen genügt hat, mir der kalte Umgang von ihr zu den Kindern missfällt und täglicher Alkohol die Lage immer mehr bestimmt hat.

Ich bin der 40-Stunden-Part und Doreen der 20-Stunden-Part in der Familie. Um uns herum durch Familie und Bekannte und letztlich auch von der eigenen Tochter, wurde
über eine Feundin gespiegelt, dass es so nicht mehr weiterlaufen kann.

Angebote aus diesen Kreisen eine Familientherapie, eine Mutter/Vater-Kind-Kur oder ähnliches durchzuführen, blieben von uns in den letzten Jahren aktionslos. Nun habe ich meinerseits die Reißleine gezogen und das von mir ohnehin nicht mehr geliebte Partnerschaftsverhältnis Oktober 2022 beendet.

Die Kinder wurden zeitnah eingeweiht, eine räumliche Trennung steht aber seitdem weiterhin aus, da der Wohnungsmarkt beschränkte Angebote für eine ortsnahe und
bezahlbare Unterkunft bereitstellt. Überdies ist die Trennung einseitig, dass heißt, dass Doreen behauptet mich weiterhin zu lieben, den Schritt bis heute nicht akzeptieren kann und sich somit recht wenig bewegt bzw. aus meiner Sicht auch aktiv blockiert wird.

Seit ich selbst nun wieder freier unterwegs bin, habe ich neben zahlreicher Auffrischung von Freundschaftbeziehungen auch noch Gefühle zu einer anderen Frau entwickelt, die maßloser Weise eine gute Freundin von Doreen ist.

Auch diesen Umstand habe ich frühstmöglich transparent gemacht, um keine Lügen in den Raum zu stellen, auch wenn unklar ist, wie diese neue (auch patchwork) Beziehung funktionieren könnte.

Selbstverständlich ist Doreen jetzt zutiefst verletzt, die Spannungen im gemeinsamen Umgang steigen extrem und die Kinder werden nicht verschont, sondern involviert oder sogar funktionalisiert. Das ist für mich nicht mehr akzeptabel, aber ich weiß nicht, wie ich mich unter ständigen Beschuldigungen (und ja auch als Auslöser) professionell und
richtig Verhalten kann.

Ein gemeinsamer Termin zur Familientheraphie (nicht um die Beziehung zu reparieren, sondern um den Umgang zu verbessern) wurde bislang immer von
Doreen aufgeschoben. Daher wende ich mich jetzt zunächst als Einzelperson an Sie mit bitte Rat.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir kurzfristig die Möglichkeit für einen initialen Termin einräumen können. Die Kinder haben noch eine Woche Urlaub und so würde mehr Freiraum ohne lange Ohren oder Fragen nach meiner Abwesenheit zur Verfügung stehen.

Vielen Dank vorab für eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

...



 

 

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