Rausgeschmissen 

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 






-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 12. Juni 2020 17:05
An: ...
Cc: ...
Betreff: massive Eheprobleme

Hallo Hr. Thiel,


meine Frau und ich haben 2006 geheiratet und wir hatten anfangs eine sehr schöne und unbeschwerte Zeit.

2006 und 2008 wurden unser beiden, bezaubernden und Gott sei Dank gesunden Töchter geboren und wir sind 2010 in unser neu gebautes Haus gezogen.

Beim Hausbau haben meine Frau und ich gemeinsam angepackt und wie in bis dato allen großen Aktionen gut zusammengehalten.

Ich bin bis auf ein paar wenige Ausnahmen sehr stolz und froh wie meine Frau und ich die Vergangenheit bewältigt haben.

Meine Frau und ich sind berufstätig und zudem schmeißt meine Frau das gesamte „Familienunternehmen“!

Ehrlich gesagt ich würde das Ganze (Job, Haushalt, Kinder, Schule, Garten, und und und) ohne meine Frau nicht auf die Reihe bekommen und müsste sehr viele Abstriche machen.

Es gab immer wieder mal Hochs und Tiefs in unserer Beziehung, aber in den letzten beiden Jahren gab es sehr wenige Hochs!


Vor einem knappen Jahr eskalierten das Problem und meine Frau sprach mich ungünstig an. (den genauen Wortlaut weis ich nicht mehr)

Darauf hin habe ich ROT gesehen und meine Frau gebeten SIE SOLL IHRE SACHEN PACKEN UND ABHAUEN. (rausgeschmissen)


Meine Frau und ich leben mit unseren beiden Töchtern noch immer in unserem Haus, aber wie Bruder und Schwester und die Dialoge habe sich aufs Nötigste beschränkt. Unternehmungen werden wegen den beiden Kindern noch gemacht, aber der Spaßfaktor bei den beiden Eltern hält sich in Grenzen.


Vor einigen Monaten habe ich das gemeinsame Schlafzimmer verlassen und nächtige im UG.

Dies trug dazu bei, dass unser Kontakt noch schlechter wurde und nun auch unser Kinder sich hauptsächlich der Mutter zuwenden.

Außerdem suchte meine Frau Hilfe bei einigen, auserwählten Bekannten. (habe ich bis diese Woche nicht gewusst)

Aufgrund einer erhöhten Handyrechnung meiner Frau, kontrollierte ich die angerufenen Telefonnummern und konnte eine mir unbekannte Handy-Nr. gehäuft feststellen. Ich ruf die Nummer, ohne meine Frau vorab zu informieren, an und erfuhr, dass es sich um ein männliches Wesen handelt, den sie beim ... kenngelernt hat. (erzählte mir im Nachgang meine Frau)

Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse wusste ich keinen Ausweg mehr und rastete aus.

Ich war sehr emotional, verfasste einen deftigen Dreizeiler an meine Frau mit der Aussage einer von uns sollte ausziehen, weil es so nicht mehr weitergehen kann. Ich fuhr zum Abreagieren erst einmal zum ...n und stellt als ich wieder nach Hause kam meine Frau vor die Wahl:



1 Die Scheidung mit allen Konsequenzen durchzuführen. (Schuldenrückführung durch Hausverkauf, und zwei Scheidungskinder)

oder

2 Wir versuchen es noch einmal, aber der Kontakt zu dem neuen Bekannte muss abgebrochen werden.



Meine Frau kann sich aktuell noch nicht entscheiden, zumal sie


1 das Haus nicht verlieren möchte

2 keine Scheidungskinder haben möchte

3 ihre finanzielle Unabhängigkeit nicht missen möchte

4 und den Kontakt zu dem neuen Bekannten (nur Bekannter nichts ernsteres) aufrechterhalten möchte, denn der hört ihr zu, der versteht sie und der kann sich in ihre Lage versetzen, was bei mir alles im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.

Sie hält seit Jahren zu mehreren Bekannten Kontakt, was in der Vergangenheit ja auch zu keinem Problem geführt hatte.

Ich bin aber aktuell extrem Eifersüchtig, da bei uns beiden alles Schief läuft und der neue Bekannte alles besser kann als ich und es für mich nur eine Frage der Zeit sein kann, bis eventuell etwas ernsteres draus wird und das möchte ich nicht miterleben müssen.

Zudem kommt noch das Problem mit der in unmittelbarer Nähe wohnenden Schwiegermutter hinzu, um deren Aufgaben ich mich zum Teil kümmere. Aber weiter Ausführungen zum Schwiegermutter-Problem und meinem Verhalten im Bezug zu meiner Mutter würde hier den Rahmen sprengen.

Abschließend gesagt sind das nur einige wesentlichen Auszüge aus unserem Dilemma und erheben kein Recht auf Vollständigkeit und wurden ausschließlich von mir (Ehemann) verfasst.

Meine Frau könnte manche Sachen natürlich anders sehen.

Und ich selber bin kein Freund von Paartherapeuten, aber ich weiß aktuell keine Ausweg, würde zwar mit allen denkbaren Konsequenzen notgedrungener Maßen leben „müssen können versuchen“, aber tief in mir drin steckt noch eine ungebrochene, große Liebe zu meiner Frau und zu meinen Kinder, die ich aber immer schlecht zeigen kann.

Ich werde diese Mail in Kopie an meine Frau senden und würde Sie um einen Rückruf unter unserer Festnetznummer ... oder meiner Handynummer ... bitten, um die weiteren, möglichen Vorgehensweisen zu besprechen.


Herzliche Dank im Voraus

...

 


  

 

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