Psychologische Behandlung
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 25. Januar 2023 06:57
An: ...
Betreff: Schulverweigerung, Depression
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Sohn 11 Jahre, 6. Klasse Gymnasium, hat seit dem Übergang in die 5. Klasse oft mit Kopfschmerzen zu kämpfen und ging deshalb des öfteren nicht zur Schule.
Medizinisch haben wir alles abklären lassen und er ist seit ca. 1 Jahr in psychologischer Behandlung.
Nun haben Jakobs - Name geändert - Vater und ich uns Mitte November getrennt und seit dem wird es immer schlimmer.
Er verkriecht sich in seinem Bett und verschläft den Tag.
Ich suche dringend Hilfe, wie ich Jakob noch helfen
kann und er wieder regelmäßig zur Schule geht.
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 25. August 2018 12:42
An: ...
Betreff: Terminanfrage
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir befinden seit circa 2 Jahren, in einer zunehmend belastenden familiären
Situation, die in den letzten Wochen mehr und mehr eskaliert und das gesamte
familiäre Verhältnis sehr belastet.
Zusammengefasst befindet sich unser Sohn (27 J.) in einer psychisch labilen Phase, was sich dadurch äußert, dass er immer wieder Jobangebote annimmt, diese jedoch in der Regel nicht länger als 6-8 Wochen bestehen bleiben.
Aus seinem sozialen Umfeld hat er sich komplett zurückgegzogen und selbst "normale" Gespräche mit ihm sind nicht mehr möglich, da sich sein Wesen so sehr verändert hat, dass er uns fremd geworden ist. Seine Gedanken scheinen sehr wirr, weswegen selbst Gespräche zu den einfachsten Themen nicht mehr möglich sind.
Meine Frau leidet zudem besonders unter der Situation, da er zwischen seinen schnell wechselnden Jobs immer wieder bei uns Zuhause wohnt und meine Frau, die als Hausfrau viel Zeit mit ihm Zuhause verbringt, kaum noch Zugang zu ihm findet.
Zudem ist es für sie sehr belastend, unserem Sohn bei diesem Prozess zusehen zu müssen.
Daher haben wir uns als Familie nach langem
Überlegen dazu entschieden, dass er nicht mehr bei uns Zuhause wohnen kann und
sich stattdessen schnellstmöglichst in psychologische Behandlung, bestensfalls
in stationärer Form, begeben muss. Da bei ihm allerdings keine
Krankheitseinsicht besteht, lehnt er diesen Weg konsequent ab.
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, professionelle Hilfe
aufzusuchen und sind auf Ihre Internetseite aufmerksam geworden. ...
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 25. August 2018 13:36
An: '...
Betreff: AW: Terminanfrage
Sehr geehrter Herr ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Ich denke, eine systemisch orientierte professionelle Unterstützung kann hier
sehr hilfreich sein.
Als Systemiker vermeiden wir - so weit als möglich - von "Krankheit" zu
sprechen, wenn sich Menschen nicht so verhalten, wie wir es uns von ihnen
wünschen.
Wenn ich mir so anschaue, was sogar von Richtern am Bundesverfassungsgericht für
ein offensichtlicher Unsinn verzapft wird, aktuell zum Thema Zwangsabgabe GEZ,
könnte ich meinen, diese wären "krank" und da sie krank wären, wären sie noch
nicht einmal in der Lage, das Grundgesetz Artikel 1 und 3 zu verstehen.
Als Systemiker gehe ich aber davon aus, dass es nicht eine merkwürdige Krankheit
ist, die die Richter in Karlsruhe befallen hat, sondern ein Denken, das
ideologische Konstrukte, die nicht die meinen sind und eine anbiedernde
Staatsräson über den schönen Grundsatz von der Gleichwertigkeit aller Menschen
stellt.
Wenn wir den Begriff "Krankheit" vermeiden, braucht es auch keine
"Krankheitseinsicht", weder bei den Richtern am Bundesverfassungsgericht noch
bei Ihrem Sohn. Das ist schon mal ein erster Schritt in Richtung Lösung. Hätte
Ihr Sohn "Krankheitseinsicht", dann würde dem Konstrukt der anderen einen
höhreren Rang einordnen, als seinem eigenem Konstrukt, wie die Welt beschaffen
sein. Dann stünde er im Konflikt zu seiner inneren Welt, so aber löst er für
sich das Problem, in dem er für sich erklärt, er ist richtig, nur die andren
sind falsch (krank). Auf diese Weise kann man ewig miteinander Ping-Pong
spielen, das geht dann so lange, bis eine der Parteien wegen Erschöpfung umfällt
(Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß) oder dem anderen an die Gurgel geht.
Die Lösung können wir finden, wenn wir wissen, wozu ein bestimmtes Verhalten
sinnvoll ist. Dies ermöglicht uns, neue Schritte zu gehen, die eine gute Lösung
ermöglichen.
So gesehen, macht also auch das Verhalten Ihres Sohnes Sinn (für ihn), sonst würde er sich nicht so verhalten.
Eine stationäre Unterbringung löst das Problem häufig nicht, da der ganze
Krankenhausbetrieb in aller Regel sich selbst genügt und nur am Symptom
rumdoktert. Häufig sind die Patienten nach der "Behandlung" noch "kränker" als
vorher, weil der übliche Krankenhausbetrieb nicht die Bedürfnisse der Menschen
im Blick hat, sondern die eigenen. Die "Patienten" sind da nur das Futter, um
den Laden am Leben zu erhalten und die Rendite der Krankenhausbesitzer zu
sichern.
So weit zur Vorrede, die Sie mir hoffentlich nicht übel nehmen. Der Überbringer
schlechter Nachrichten wurde früher geköpft, das hat sich bis heute im Grundsatz
erhalten, daher gibt es in unseren Land so viele Menschen, die mit dem
Mainstream schwimmen, wie das liebe Vieh Tagesschau und Tatort gucken und sich
ihr Leben lang auf die Rente vorbereiten.
...
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel