Ohrfeige

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 1. Juli 2023 14:49
An: ...
Betreff: Hilfe für 13-Jährigen Teeager

Sehr geehrte Damen und Herren,

es geht um meinen 13-jährigen Sohn Paul - Name geändert, der sich momentan komplett verschließt, nicht mit mir (alleinerziehende Mutter) redet und auch nicht in die Schule geht.

Der Auslöser war eine (ungerechtfertigte) erzieherische Ansage an meinen Sohn. Daraufhin war er sehr wütend, hat sich verschlossen, ist am nächsten Tag nicht in die Schule gegangen. Auch nach ernstgemeinter Entschuldigug an ihn keine Änderung seiner Haltung.

Ich habe am Nachmittag seinen nicht bei uns lebenden Vater dazugerufen, damit er mit ihm redet.

Paul war im Verlauf so respektlos zu mir, dass sein Vater gesagt hat, er solle nicht so respektlos mit seiner Mutter reden. Daraufhin erwiderte mein Sohn "das sagt gerade der Richtige!".

Mein Ex-Mann ist dann völlig ausgerastet, hat ihm eine Ohrfeige gegeben und wie von Sinnen geschrien. Ich wollte dazwischen gehen, aber auch mich hat er bedroht und angeschrien. Im Anschluss habe ich ihn dann rausgeworfen, aber es war eine sehr traumatische Situation.

Seit dem redet er nicht und geht nicht in die Schule (16.6.)

Am 26.6. war die Schulsozialarbeiterin bei uns, mit ihr hat Paul geredet und ihr gesagt, dass er stinkwütend ist und mit seinen Eltern nichts mehr zu tun haben will. Er würde auch nie wieder in die Schule gehen.

Am 29.6. hat Paul sich bei mir entschuldigt für sein Verhalten der letzten zwei Wochen.

Wir haben versucht uns anzunähern und ein Gepräch für heute, 1.7. vereinbart. Er sollte sich überlegen, was das Hauptproblem ist, was das Problem in der Schule ist und zu Hause.

Leider kam es wieder zu unüberwindbaren Schwierigkeiten, er ist der Meinung, er müsse die Lehrer nicht repektieren, sie würden ihn auch nicht respektieren und er will nicht mehr in die Schule gehen und es könne ihn niemand zwingen. Es gab wohl in der Schule eine Diskussion mit der Erdkundelehrerin, die nach Pauls Meinung eine ungerechte Bewertung in einer Arbeit gemacht hat.

Pauls Verhalten ist schon länger problematisch, es gab schon immer Ärger mit Kindern, Erziehern im KiGa und Lehrern.

Paul hat den Eindruck, dass ihn niemand mag, und da liegt er leider auch nicht so falsch. Er behandelt die Menschen, die er kennenlernt direkt schräg, z.B. spuckte er einmal auf einen Stuhl, auf den sich ein anderer Junge, der neu in die Gruppe kam, gerade setzen wollte.

Bereits 2016 war ich mit ihm zu einer Testung bei einem Kinder-und Jugendpsychiater ... . Er stellte keine Diagnose und meinte, eine Behandlung sei nicht nötig.

Seit der Einschulung auf das ...Gymnasium wird vor allem Pauls Sozialverhalten, seine Respektlosigkeit, sein oppositionelles Verhalten immer schlimmer. Er hat kaum Freunde, lediglich online spielt er mit bestimmten Freunden.

Paul hat in den letzten 2 Jahren einige Schulleiterverweise erhalten, der letzte wegen einer Drohung an eine Lehrerin, die ihm gegenüber sehr autoritär aufgetreten ist.

Ich war im April mit Paul bei einer Kinder-und Jugendpsychiaterin, Fr. Dr. ... . Diese sagte nach einem einstündigen Monolog, dass Emil ADS habe (was auch sehr gut möglich ist) und dass er Medikamente brauche.

Eine Therapie hat sie uns nicht angeboten, lediglich auf Nachfrage meinerseits ein Coaching bei einer Sozialpädagogin, das eimal monatlich stattfinden soll. Seit Mai nimmt Paul Medikinet, was ihm in der Schule auch sehr gut geholfen hat.

Er konnte plötzlich am Nachmittag sagen, was im Unterricht besprochen wurde, konnte sich besser konzentrieren.

Allerdings machten sich (meiner Meinung nach) bald heftige Rebound-Symptome bemerkbar, Paul war nachmittags ohne ersichtlichen Grund wütend, schlecht gelaunt, gestresst. In einer solchen Situation ist auch die o.g. akute Problematik entstanden.

Frau Dr. ... möchte nichts an der Medikation/Dosierung ändern (im Moment ist Paul sowieso nicht zugänglich, er nimmt auch seine Tabletten nicht).

Ich weiß nicht weiter, habe mich auch schon an das Jugendamt gewandt und bekam hier lediglich Adressen von Erziehungsberatungsstellen, die ich bereits im letzten Jahr aufgesucht habe. In dieser verfahrenen Akutsituation bringt mir das alles leider nichts.

Vielleicht haben Sie eine Idee, ich bin hilflos.

Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 5. Juni 2023 11:06
An: ...
Betreff: Beratung

Sehr geehrter Herr Thiel,

Wir sind eine dreiköpfige Familie und unser 8-jähriger Sohn Max - Name geändert, der in die 2. Klasse der ... Schule in ... geht, hat seit ca. einem halben Jahr zunehmend Probleme im sozialen Bereich in der Schule.

Er war schon immer ein Kind, das sich zuhause oft schwer tat mit der Impulskontrolle und zum Teil heftige Wutausbrüche hatte, aber das hat sich mit zunehmendem Alter sehr gebessert, sodass wir zuhause eigentlich gut miteinander zurecht kommen.

Es häuften sich jedoch in der Schule Konflikte vor allem mit einem speziellen Mitschüler, sodass wir vor kurzem auch schon ein Gespräch mit den beiden Klassenlehrerinnen und den Eltern des besagten Jungen hatten.

Vor den Pfingstferien gab es aber auch 2 Vorfälle, an denen jeweils andere Mitschüler beteiligt waren, einmal hat unser Max einen (eigentlich befreundeten) Mitschüler getreten und einmal jemandem eine Ohrfeige verpasst, nachdem er von diesem vermeintlich auf den Kopf gehauen wurde.

Es geht hauptsächlich darum, dass Max lernen muss, Konflikte zu lösen, ohne diese körperlich auszutragen.

Laut seiner Lehrkräfte hätte er auch schon öfter gelogen oder Dinge abgestritten, wenn sie ihn darauf angesprochen haben.

Wir sprechen viel mit ihm darüber, wenn solche Dinge vorgefallen sind, und er sagt uns, dass er lügt, weil er von den Lehrerinnen nicht bestraft werden möchte (z. B. muss er dann in der Pause drin bleiben), was ja irgendwie auch verständlich ist.

Bei einem ersten Gespräch im Februar hatten die Lehrerinnen uns dringend eine Psychomotorik-Gruppe angeraten, da haben wir aber leider eine Wartezeit von mindestens einem halben Jahr.

Beim letzten Gespräch wurde uns empfohlen, uns therapeutische Unterstützung zu holen und da bin ich auf Ihre Webseite gestoßen, die auf mich einen sehr guten Eindruck macht.

Nun meine Frage: könnten Sie uns relativ zeitnah einen persönlichen Gesprächstermin anbieten? Vielleicht erstmal ohne unseren Sohn?

Es wäre mir sehr recht, wenn auch mein Mann dabei wäre.

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 9. Dezember 2018 15:11
An: ...
Betreff: Termin- und Kostenanfrage

Guten Tag,

wir suchen einen Termin für eine "Vater-Tochter"-Sitzung, danach evtl. anschließend Einzelsitzungen.

Was kostest so eine Gespräch mit zwei Personen?

Es ist relativ dringend, unsere Tochter ist mit 17 noch nicht volljährig, aber enttäuscht und wütend vor 10 Tagen zu ihrem Freund gezogen, weil mein Mann sie im Streit geohrfeigt hat; sie käme zurück unter der Bedingung, dass der Vater seine mangelnde Impulskontrolle therapieren lässt (Zitat Tochter).

Von dieser Bedingung weiß mein Mann natürlich nichts.

Meine Idee war ein gemeinsamer Therapie-Start für Vater und Tochter, gerne auch mit mir als Mutter irgendwann. Mit dieser Idee waren sowohl Vater als auch Tochter einverstanden.

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

...



 

 

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