Nestmodell

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 22. Mai 2023 23:41
An: ...
Betreff: Anfrage

Guten Tag,

ich würde mich gerne beraten lassen. Die Situation in Kürze:

Ich bin 60, meine Frau 49, verheiratet seit 10 Jahren, 2 Kinder, 7 Jahre alt.

Der Weg zu den Kindern war ein langer, anstrengender, zermürbender und hat viel gekostet. Damit meine ich gar nicht das Geld.

Irgendwie hat uns die Zeit aber auch auseinandergebracht.

Wir wollen uns nicht scheiden lassen, aber trotzdem Freiräume schaffen. Stichwort "Nest-Modell".

Eine wichtige Frage ist aber natürlich: "Was (und wieviel) kommuniziert man den Kindern?".

Die Kinder sind das Wichtigste an der Sache und daher wollen wir es möglichst gut im Sinne der Kinder machen.

Und darüber muss man reden. Mit Menschen, die viel mit Kindern in solchen und ähnlichen Situationen zu tun hatten/haben.

Ich freue mich über eine Rückmeldung.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 17. Mai 2022 17:35
An: ...
Betreff: Anfrage Jugend- bzw. Familientherapie

Hallo Herr Thiel,

ich kontaktiere Sie, weil wir auf der Suche nach Hilfe in einer schwierigen Situation sind.

Wir sind eine 4-köpfige Familie: Thomas - Name geändert (41), Maria - Name geändert (12), Julia - Name geändert (9) und ich (Heike, 39)

Martin und ich haben uns vor über 6 Jahren getrennt, haben dann lange in verschiedenen Wohnungen gelebt und hatten schon Beziehungen nach unserer gemeinsamen Beziehung/Ehe. Maria und Julia hatten uns zeitlich immer zu gleichen Teilen und ihren Lebensmittelpunkt durchweg in unserer alten Wohnung in .... Wir haben lange das Nestmodell gelebt.

Vor einem Jahr sind wir alle zusammen (als Familien-WG mit "platonischen" Eltern) in ein Einfamilienhaus zur Miete nach ... gezogen. Wir hatten alle 4 genug von Berlin und haben uns auf das Leben in einer kleineren Stadt gefreut.

Jedoch zwischen der Entscheidung für den Umzug bzw. der Unterzeichnung des Mietvertrags und dem tatsächlichen Umzug lagen 5 Monate, in denen bei Maria eine ganz schön krasse pubertäre Entwicklung eingesetzt hat. Ihr fiel der Umzug und das Ankommen in ... sehr schwer. Jetzt wohnen wir fast ein Jahr in ...und Marias anfängliche Probleme sind zu einer (nach elterlichen Diagnose) Depression geworden. Sie hat keine Freund*innen in ..., bewegt sich kaum aus dem Haus, mind. alle 2 Wochen gibt es einen Tag, an dem sie es nicht schafft, zur Schule zu gehen, sie hat Schlafstörungen, ritzt sich, kommt mit dem Schulstoff überhaupt nicht klar und zeigt starkes Smartphonesuchtverhalten. Julia ist nicht das komplette Gegenteil, jedoch geht es ihr seit Anfang an viel besser: sie hatte schon eine beste Freundin hier, bevor überhaupt das neue Schuljahr begonnen hatte, sie geht 2x pro Woche auf einen Reiterhof, ist zwar faul, kommt aber (noch) gut klar in der Schule...

Wir machen uns also um Maria große Sorgen und merken, dass wir es allein nicht schaffen. Sie war schonmal bei einer Psychotherapeutin, die aber nach der 2. Sitzung meinte, dass Maria nicht therapiebedürftig sei. Das kann ich überhaupt nicht verstehen.

Wäre es möglich, dass wir mal bei Ihnen einen Termin bekommen? Ich bin mir nicht sicher, in welcher Besetzung wir zu Ihnen kommen sollten. An manchen Tagen zeigt Maria sich bereit, professionelle Hilfe anzunehmen, an anderen Tagen, schließt sie jedes Gespräch mit "Externen" aus. Und sie kann vor Anderen m.E. ganz gut so tun, als wäre alles eigentlich ganz ok.

Jetzt haben Sie einen Roman bekommen...

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören/lesen.

Vielen Dank und herzliche Grüße

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 19. September 2021 11:27
An: ...
Betreff: Anfrage

Hallo Herr Thiel,

Mein Mann und ich haben eine Trennung auf Zeit vereinbart, da es in unserer Ehe einige Probleme gibt, die im Moment nicht zu lösen sind.

Er hat bereits eine Wohnung für die nächsten 6 Monate gefunden und am Mittwoch die Schlüssel erhalten. Wohnt aber noch zuhause.

Wir haben zwei Söhne, 8 und 14 Jahre alt.

Wir wollen die Kinder im wöchentlichen Wechsel betreuen und uns die Wohnung teilen.

Ich bin gerade ratlos, wie wir das den Kindern erklären sollen.

Außerdem wäre eine Mediation für meinen Mann und mich bestimmt sehr hilfreich.

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.

Freundliche Grüße

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 31. Dezember 2020 12:22
An: ...
Betreff: Gesprächsbedarf

Sehr geehrter Herr Thiel,

 

Mein Partner und ich haben uns vor 4 Wochen getrennt, da es als Paar nicht mehr funktioniert.

 

Jetzt ist es so, dass wir ein gemeinsames Haus besitzen und einen 3 Jährigen Sohn. Dies macht die Sache sehr kompliziert. Wir denken beide an das Wohl des Kindes, sodass wir theoretisch das Selbe Ziel verfolgen, nämlich uns als Paar zu trennen, aber Eltern zu bleiben und für unser Kind das bestmögliche Verhältnis zu haben.

 

Jetzt ist es aber so, dass mein Expartner ziemlich oft seine Meinungen ändert, da er seine Gefühle nicht im Griff hat. Er möchte gerne im Haus wohnen bleiben und unseren Sohn da lassen, sodass ich vorübergehend zu meinen Eltern ziehen würde, die 4 km entfernt wohnen, jedoch jeden Tag da wäre und jeden 2. Unseren Sohn ins Bett bringe. So sein Plan.

 

Mir behagt dies aber nicht, da ich wiederum denke, dass unser Kind zur Mama gehört und mit mir mit sollte. Jedoch möchte ich nicht, wenn ich dann eine Wohnung finde, ihn wieder rausreisen bei seinen Großeltern. Also Sie merken bestimmt schon, wir kommen da zu keiner geeigneten Lösung und drehen uns im Kreis.


Daher der Ansatz zu sagen, wir würden gerne eine Familientherapie in Anspruch nehmen um von Ihnen vlt als aussenstehenden zu hören, wie wir uns verhalten sollten. Deswegen der lange Text um schon grob unsere Situation evtl einschätzen zu können. Noch dazu ergänzt, ich bin 28 Jahre und mein Expartner 31 Jahre, falls das als Information dienlich ist.

Ich hoffe Sie können uns da weiterhelfen und verbleibe mit lieben Grüßen und wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 31. Dezember 2020 12:44
An: ...
Betreff: AW: Gesprächsbedarf

Sehr geehrte Frau ...,

Danke für Ihre Anfrage.

Mit scheint das weniger ein Fall für eine Familientherapie zu sein, es sei denn sie wollen als Familie zusammenbleiben, als ein Fall für eine Mediaiton.

Wenn sie dort keine Vereinbarung finden, entscheidet auf Antrag das Familiengericht.

In der Regel empfehle ich in solchen Fällen ein klassisches paritätisches Wechselmodell, eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa. Zwei getrennt Haushalte, möglichst nicht so sehr weit auseinander.

 

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Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel


 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 25. Oktober 2020 17:00
An: ...
Betreff: Erste Anfrage

Hallo Herr Peter Thiel,

ich bin über einen Tip aus der Familienhilfe auf Sie gekommen. Die Inhalte und Haltung dahinter auf Ihrer Seite waren interessant und ebenso sehr sympathisch.

Als Vater von drei kleinen Jungs und in Trennung nach 9 Jahren Ehe im gescheitertem Nestmodell stehe ich da wo Ihre Arbeit erst beginnt.

Haben Sie die Möglichkeit als Systemischer Therapeut einen Klienten über gesetzliche Krankenkasse abzurechnen?

Freundlicher Gruß

 

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 9. Dezember 2019 00:05
An: ...
Betreff: Familientherapie

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich suche therapeutische Unterstützung für mich und meine Kinder (13, 16 und 19 Jahre). Mein Exmann hat sich 2013 von mir getrennt, seit 2018 sind wir geschieden. Seit 2015 versuche ich mich von ihm zu trennen. Da er sich immer geweigert hat auszuziehen, haben wir uns 2017 auf das Nestmodell geeinigt. Die Kinder blieben im Haus und wir wechselten wochenweise.

Bei der Scheidung vereinbarten wir dieses Modell noch ein Jahr aufrechtzuerhalten und über eine Mediation den weiteren Kindsumgang zu klären. Anfang 2019 kam es endlich zur Mediation, ohne Einigung. Mein Exmann blieb dabei nicht auszuziehen und das Nestmodell auf unbestimmte Länge weiterzuführen. Sollte ich damit nicht klarkommen solle ich mich von ihm auszahlen lassen, ausziehen oder die Teilungsversteigerung beantragen.

Ich habe das nicht mehr ausgehalten und habe die Kinder aufgeklärt, habe ihnen gesagt , dass mir keine Wahl bleibt als auszuziehen. Die Kinder haben beschlossen mit mir auszuziehen. Sie haben sich aber nicht getraut ihren Vater anzusprechen. Sie haben es versucht, aber er ist nicht darauf eingegangen. So erfuhr mein Exmann erst Anfang der Woche des Umzugs, dass die Kinder mit mir ausziehen werden.

Wir sind am ... aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen, am Samstag haben die Kinder ihren Vater besucht. Der ist vor ihnen zusammengebrochen, hat geweint und gezittert. Die Kinder waren sehr geschockt. Mein älteste Tochter beschrieb es so: "Mama, so hab ich Papa noch nie gesehen. Das war so krass. Ich dachte gleich bringt er sich um oder jetzt geht er in die Küche holt ein Messer und bringt uns um". Er fragte, warum sie ihn verlassen hätten. Die Kinder trösteten ihn und versprachen , ihn im Wochenwechsel zu besuchen. Mein Exmann macht daraus ein Wochenwechselmodell, hat das ganze Jahr schon durchgeplant.....ich weiger mich anwaltlich ihm gegenüber. Vorallem da auch noch die Teilungsversteigerung im Raum steht. Ich habe prinzipiell nichts gegen das Wochenwechselmodell nur nicht unter diesen Umständen und ohne therapeutische Begleitung / Beratung.

Die Kinder lieben ihren Vater genauso wie mich und sie leben mit ihrem Vater genauso gern wie mit mir. Sie haben sie entschieden mit mir auszuziehen, zum einen weil sie sagen, es wäre einfacher bei mir auch freien Kontakt zu ihrem Vater zu haben als andersherum und weil sie wollten, dass die Fronten endlich geklärt werden und Klarheit besteht.

Die Kinder sind in einer Zerreissprobe und auch für mich ist es schwer, wieviel Aufklärung ist notwendig, wo überforder ich sie. Wie kann ich sie möglichst raushalten, wo darf ich sie nicht raushalten?

Die Kinder würden sich am liebsten eine familientherapeutische Sitzung wünschen mit dem Vater zusammen, um einmal gemeinsam alles besprechen zu können. Ich weiß nicht, ob er dazu bereit wäre. Den Wunsch habe ich ihm genannt, aber er ist nicht darauf eingegangen.

Wie schätzen Sie diese Situation ein. Was wäre jetzt wichtig?

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

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