Narzissmus

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 6. März 2024 15:43
An: ...
Betreff: Paartherapie/-beratung

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich suche eine neutrale Person, um zwischen meinem Mann und mir zu vermitteln und auch zu überlegen, ob die Weiterführung unserer Ehe möglich ist.

Kurz hierzu: mein Mann hatte zwischen Juni und Juli 23 eine Affäre. Angeblich nur "textuell", aber es fehlt jedes Gefühl für Vertrauen.

Es kam im August zur Trennung.

Häusliche Gewalt ist auch ein Thema, genauso wie zu wenig Wertschätzung und Verständnis.

In meinen Augen hat mein Mann einen sehr ausgeprägten Hang zum Narzissmus und zum Alkohol. Ich fahre da aber jedes Mal gegen eine Mauer.

Heute haben wir uns darauf geeinigt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Unsere Ehe besteht zur Zeit aus on-/off-Beziehungen, was weder für uns, noch für die Kinder auf Dauer tragbar wäre.

Ein zeitnaher Termin für ein Erstgespräch wäre daher ein wirklicher Segen, da ich ebenfalls mit einem Wegzug liebäugel.

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 


 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 12. Januar 2024 12:44
An: ...
Betreff: Paartherapie

Hallo zusammen,

gerne würde ich mich uns ihrer Praxis für ein Erstgespräch zur Paartherapie "bewerben".

Ich bin nun 2 Jahre lang in einer Beziehung mit meiner Freundin, vermutlich Borderlinerin und wir haben traumatische Erfahrungen und Misstrauen erlebt , die wir aktuell nicht ganz allein bewältigen können.

Zudem verbindet uns beide eine ...karriere und macht alles noch komplizierter. Sie vermutet bei mir eine Form von Narzissmus.

Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören und wir brauchen ganz dringend Hilfe und glauben beide daran dass uns das helfen kann.

Beste Grüße,

...

 

 

 


 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 4. August 2023 10:29
An: ...
Betreff: Therapie für Familie/Paar gesucht

Lieber Herr Thiel,

ich weiß nicht, ob ich mit meinem konkreten Anliegen bei Ihnen richtig bin.

Ich lebe mit meinem Mann und unseren gemeinsamen Kindern (4 und 6) seit August 2021 in ... .

In unserer Beziehung/Ehe gab es immer turbulente Phasen und Zeiten, aber aktuell bewegt sich das Ganze auf einem sehr anstrengenden und zermürbenden Niveau.

Wir stecken in einer Krise fest und bewegen uns unaufhörlich in einer gefühlsmäßigen Achterbahnfahrt.


Unsere Beziehung startete bereits sehr turbulent, weil wir uns im Urlaub kennenlernten und eine Fernbeziehung für beide nicht tragbar war. Wir sind schnell zusammen gezogen, haben auch früh geheiratet und Kinder bekommen.

Mein Mann hatte immer schon einige persönliche Besonderheiten, die mich aber nicht sonderlich störten bzw. die zu ihm gehörten und in der Beziehung ohne Kinder kaum nennenswert waren.

Er entschied immer schon gerne, hielt die Zügel in der Hand und war für Abwechslung zu begeistern. In Konflikten fiel es ihm immer schon schwer, seinen Anteil am Geschehenen anzuerkennen und sich zu entschuldigen. Das können allerdings einige Erwachsene nicht :-).


Als unsere Kinder dann die Familie erweiterten, zeigte mein Mann zunehmend mehr Eigenarten. Er konnte nicht gut damit umgehen, dass sich mein Fokus auf die Kinder verschob und er in seinen Augen nicht mehr Nummer 1 war. Dazu kamen noch hormonbedingte sexuelle Probleme bei mir. Er fühlte sich ungeliebt, ungesehen und missverstanden und grundsätzlich war das meine Schuld bzw. die der Kinder. Ich hingegen versuche es allen recht zu machen, und stelle somit das Wohl aller anderen über mein eigenes.


Die Care-Arbeit lastet seither fast ausschließlich auf meinen Schultern, seit Mäzr 2022 bin ich zu 80% wieder berufstätig und gehe mittlerweile am Stock. Die Energiereserven sind aufgebraucht, Unterstützung seitens meines Mannes kann ich immer nur kurzfristig erwarten. Sein Allheilmittel ist, dass ich mir mal Zeit für mich nehmen soll (also stundenweise) und dann ist alles wieder gut.

Thematisiere ich eine Arbeitsaufteilung der alltäglichen Dinge, treffe ich auf Unverständnis und überzogene Kritik in meine Richtung. Ich wolle ja nur eine 50-50-Aufteilung oder ähnliches. Einfache Arbeiten wie seine eigene Wäsche machen, wurden 2 Mal übernommen, vermutlich zur Besänftigung und werden dann wieder an mich abgeschoben.

Erledigungen seinerseits passieren nur, wenn ich Druck ausübe oder eine Belohnung winkt.

Letztes Jahr im Sommer habe ich mich so alleine und wertlos gefühlt, dass ich mit verschiedenen Persönlichkeitsentwicklungsprogrammen wieder mehr Selbstwert aufgebaut hab. Hierbei ging es maßgeblich darum, sich wieder selbst zu akzeptieren, sich selbst zu schätzen, Grenzen zu setzen und diese nicht - von wem auch immer - niedertrampeln zu lassen. Seither ist unsere Beziehung ein einiziger Kampf, es wird grundsätzlich mit zweierlei Maß gemessen.


Aufgrund einiger Hinweise aus meinem Umfeld habe ich mich verstärkt in letzter Zeit mit der Thematik Narzissmus beschäftigt und erkenne in vielen typischen Handlungsmustern meinen Mann wieder. Nun bin ich kein Therapeut und vermag an der Stelle keine Diagnose stellen. Als nach einer sehr turbulenten Woche zu Besuch bei meinen Schwiegereltern diese mich gemeinsam anriefen und nun auch die Vermutung der narzisstischen Wesenszüge nannten und dass ich mir dringend Hilfe suchen muss, muss ich mir nun eingestehen, dass das, was ich da erlebe, nicht mehr einem Maß an erträglichen Eigenheiten entspricht.

Wir sprechen hier von einem Menschen, der überaus Ich-bezogen ist, im Mittelpunkt stehen möchte, meine volle Aufmerksamkeit für sich fordert (immer dann, wenn es ihm gerade passt). Diese Aufmerksamkeit fehlte nach meiner Entwicklung in dem Maße, in dem er es braucht. Schon begannen Kontaktgesuche an andere Frauen. Im ersten Fall hat der Ehemann der Dame mich kontaktiert und mich aufmerksam gemacht. Da wurde ich eiskalt belogen, im zweiten Fall hatte ich wieder so ein Gefühl und habe eine entsprechende Konversation auf seinem Handy gefunden.

Mein Mann findet grundsätzlich für alles eine Ausrede, grundsätzlich sind die anderen Verursacher einer Situation, niemals er - auch wenn offensichtlich ist, dass dem nicht so ist. Mittlerweile kommen aggressive Reaktionen dazu, mir gegenüber, meinem Vater gegenüber (als er eine Aussage getätigt hat, die meinem Mann nicht passte).

Alle Menschen in seinem Umfeld scheinen nur zweckdienlich zu sein. Bei einem Fehltritt in seinen Augen, werden Kontakte abgebrochen.

Es fällt ihm schwer, sich zu entschuldigen. Falls er es doch tut, wirkt es analog zu einem Kleinkind, das gewzungen wird, wie eine Floskel. Habe ich Schmerzen und empfinde negative Gefühle, kann er mitfühlend reagieren. Allerdings beschränkt sich das auf Bereiche, die ihn in irgendeiner Weise beeinflussen.

Aussagen werden verdreht und die Wahrheit wird sich zurecht gebogen, so dass es in sein Bild passt. Er erzeugt in mir Schuldgefühle, um mich zum Herankriechen zu zwingen ungeachtet, wer Auslöser war. Er dreht sich die Dinge so, dass er entweder der Held oder das Opfer ist.

Ich hatte schon immer das Gefühl, dass er mit zweierlei Maß misst, seit einem guten Jahr ist das dermaßen deutlich. Es gibt noch diverse Beispiele mehr, aber ich möchte hier den Rahmen nicht sprengen.


Ich konnte all diese Eigenschaften nicht einsortieren. Seit meiner Recherche wird mir einiges klarer. Solche Tendenzen zeigte bereits meine Mutter, zu der ich keinen Kontakt mehr habe. Aufgrund meiner Eigenschaften scheine ich für diese Wesenszüge ein geschaffenes Gegenstück zu sein, denn ich habe da viel mit mir machen lassen, ohne Gegenwehr.


Ich kann nicht mehr und mir macht Angst, was ich über die Kaltschnäuzigkeit von waschechten Narzissten lese. Dass diese eben auch Gefühle vortäuschen, um zu manipulieren.


Ich suche Hilfe, denn dieses Spielchen treibt mich in eine Depression und Burn-out. Ich muss in jeder Situation aufpassen, was und wie ich es sage, wie ich mich verhalte. Startet er eine erneute Provokation oder Manipulation versuche ich schon, ruhig zu bleiben, dem Angriff keinen Boden zu geben, mich nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Es hilft zu wissen, was die Motive dahinter sein können und dass er vermutlich nicht anders agieren kann. Es kostet mich mittlerweile so viel Kraft, dass meine Reserven nicht mehr ausreichen...

Natürlich kann ich mir alleine helfen lassen. In den Augen meines Mannes bin ich das Problem in der Beziehung, ich mit meinen depressiven Tendenzen.

Ich wünsche mir allerdings eine Hilfe für beide Seiten. Wie bekommt man jemanden, der keine Schuld in seinem Verhalten sieht, der alle anderen für schuldig hält, zur Einsicht, dass auch er Part des Problems sein könnte, dass auch er Hilfe braucht? Kein Freund, keiner aus der Familie hat da eine Chance ohne ein extremes Drama zu produzieren, den Kontaktabbruch zu provozieren oder aber im Anschluss gedroht zu bekommen, unsere Kinder nicht mehr zu sehen. Er würde vermutlich "dicht" machen und für alle weiteren Schritte nicht mehr zugänglich sein. Das habe ich schon oft genug bei irgendwelchen Kleinigkeiten so erlebt.


Es gibt auch leider keinen Freund, der in seinen Augen auf der richtigen Stufe steht, um mit ihm zu sprechen. Es gäbe lediglich einen, der für mich da in Frage käme, aber dieser Mensch ist aus dem Arbeitsumfeld und dahin möchte ich das Thema nicht tragen.

So habe ich viel drüber nachgedacht und möchte nutzen, dass er mich für therapiewürdig hält.

Um den Anfang nochmal aufzugreifen: Würden Sie sich in einer gemeinsamen Sitzung mit diesem Hintergrund einen Blick auf die Beziehung, auf die psychologischen Besonderheiten von mir und meinem Mann blicken und uns helfen?

Ich bin noch nicht bereit, die Beziehung aufzugeben. Auch im Hinblick auf das, was dann unsere Kinder an Manipulation erfahren werden.

Aber ich bin aktuell nicht mehr bereit, den Status quo zu halten und so weiterzumachen.


Ich bedanke mich bei Ihnen für die Zeit, die Sie sich für meine Nachricht und mein Anliegen nehmen.

Herzliche Grüße

...

 

 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 29. Juli 2022 06:28
An: ...
Betreff: Anfrage/Hilfe zu Problemen durch Narzissmus

Guten Morgen Herr Thiel,

 

ich wende mich an Sie, da ich nach einer Paartherapie in ... nun leider getrennt von meiner Frau in .... lebe.

 

Die Paartherapie hatte ergeben, dass nicht die sehr fordernde Arbeit oder der Tod unserer Hunde das Problem meiner Frau sind, sondern ich...

Man muss wissen, dass wir beide in unseren vorhergehenden Beziehungen (jeweils über 20 Jahre) der dominante Teil waren, und beide sicher einen ordentlichen Narzissmus vor uns her tragen.

Nur ist dann wohl einer stärker und der andere leidet, hat es die Paartherapie ergeben. Wenn dem so ist, dass meine Frau unter meinem Verhalten, meinen Worten etc. leidet, dann muss ich das erkennen und es in Zukunft verhindern!

 

(Es geht hier nicht um Betrug oder Gewalt, es allein um verbales)

Ich brauche also einen Gesprächspartner der mir auf Augenhöhe in Alter und Geschlecht die Augen öffnet und mir Hilfen für die Zukunft an die Hand gibt.

Ich bin 56 Jahre alt, leitend in der ... tätig und privat krankenversichert.

In der Hoffnung auf Rückmeldung

Mit freundlichen Grüßen

...


 

 



 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 15. März 2019 15:41
An: ...
Betreff: Paarberatung/ Paartherapie

Hallo Herr Thiel,

ich habe erstmal eine recht unverbindlich Frage:

Nehmen Sie auch Paare an, bei denen einer der Partner eine narzisstische Persönlichkeit aufweist?

Bisher habe ich dahingehend immer Vorbehalte erfahren und mir wurde zu einer Einzeltherapie zur Stärkung geraten, da eine Therapie mit einem narzisstischen Störungsbild eher zum Scheitern verurteilt ist und ich mich trennen soll.

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 16. März 2019 16:12
An: ...
Betreff: AW: Paarberatung/ Paartherapie

Sehr geehrte Frau ...

Danke für Ihre Anfrage.

Bei uns wird niemand ausgegrenzt, egal ob er nun eine dunkle Hautfarbe hat, blind ist oder narzisstische Tendenzen hat.

Die einzige Form von Ausgrenzung, die wir notgedrungen vornehmen, ist die nach arm und reich, da wir keine kostenlose Beratung anbieten. Arme Menschen müssten sich daher um Hilfe an eine der zahlreichen vom Staat mit Steuergeldern subventionierten Beratungsstellen wenden, die auf Grund der staatliche Subventionierung kostenlose Termine anbieten, meist verbunden mit langen Wartezeiten, das kennen wir ja auch aus der DDR, wo man als Normalbürger 12 Jahre auf ein Auto warten musste. Das ist immer den Nachteil von staatlichen Subventionen, da regelmäßig das Phänomen einer Mangelwirtschaft eintritt, wie man es eigentlich nur aus den Zeiten des Staatssozialismus in der DDR und anderen realsozialistischen Staaten der Vergangenheit kennt. Wie man aber sieht, gibt es Mangelwirtschaft auch in der BRD, das sogenannte Gesundheitssystem gehört auch dazu, die exorbitant hohen Krankenkassenbeiträge führen zu einer gewissen Deckung der Kosten, ohne aber eine zeitnahe Versorung sicherzustellen, wie man an den langen Wartezeiten bei den sogenannten "Psychotherapien" sehen kann. Das ist politisch so gewollt, sowohl von der CDU, der SPD und auch von Bündnis90/Die Grünen, die sich ein Leben außerhalb staatlich-bürokratischer "Versorgungssysteme" nur schwer vorstellen können.

 

Um der Problematik fehlender finanzieller Mittel zur Inanspruchnahme von psychosozialer Beratungen auch für arme Menschen entgegenzuwirken, habe ich vor einiger Zeit eine politische Initiative entfaltet, ähnlich wie bei der Beratungshilfe in Rechtsangelegenheiten, eine Beratungshilfe für psychosoziale Thematiken zu schaffen. Das würde auch verhindern, dass arme Menschen immer stärkere psychosoziale Problematiken entwickeln, die dann letztendlich doch der Gesellschaft zur Last fallen, da die Folgekosten wie etwa Inanspruchnahme sogenannter "Psychotherapie" im staatlichen Gesundheitssystem, Krankenhausaufenthalte, Gefängnis und Psychiatrie reduziert würden.

 

Doch genug der politschen Vorrede, diese haben Sie ja nicht angefragt.

 

Gerne können wir Ihnen einen Termin anbieten.

...

Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

 

 



 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 18. Januar 2019 11:22
An: ...
Betreff: Anfrage

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich wollte fragen ob ich eine Einzelsitzung erstmal bei ihnen haben könnte?

Es geht um meine Beziehung und Situation als Patchwork-Familie und der starken Vermutung daß mein Lebensgefährte eine narzisstische Neigung hat.

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen, und auch die Info wo ich sie finden kann...

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 



 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 10. November 2018 19:32
An: ...
Betreff: Umgang mit der narzisstischen Mutter

Sehr geehrter Herr Thiel,

zunächst möchte ich Ihnen herzlich für ihre Arbeit danken.

 

Die offene und kritische Art Ihrer Beiträge hat mir dabei geholfen, eine realistischere Einschätzung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu erlangen.

 

Heute möchte ich mich mit einer recht praktischen Frage an Sie wenden.

Mir ist nach Lektüre der Bücher „Narzissmus – Dem inneren Gefängnis entfliehen“ und „Das Drama des begabten Kindes“ bewusst geworden, dass ich unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leide. Dies bzw. die Konsequenzen daraus beschäftigen mich gerade sehr. Ich stelle den Wert meines bisheriges Leben in Frage und fürchte, möglicherweise niemals ein erfülltes Leben führen zu können.

Also versuche ich, an mir zu arbeiten. Mir ist dabei bewusst, dass ich nur dann eine Chance auf ernsthafte Besserung erreichen kann, wenn ich das (äußere und/oder innere) Verhältnis zu meiner Mutter produktiv klären kann. Zum Hintergrund: Ich wurde von einer allein erziehenden Mutter mit (wie ich heute erkenne) weiblich-narzisstischen Charakterzügen erzogen.

Ich stehe nun vor folgender, für mich bisher unaufgelösten Herausforderung: Wenn ich meine Mutter damit konfrontiere, dass ihre Verhaltensweisen mich immer wieder in alte Muster zurückzwängen und damit einer Genesung im Wege stehen, wird sie dies als Kränkung empfinden und eine fürchterliche Szene machen, in der sie sich als Opfer stilisiert – schließlich habe sie es doch immer nur gut gemeint und diese Anschuldigungen seien so ungerecht etc. Dabei geht es ganz wenig um mich und ganz viel um sie. Dies müsste mich fürchterlich wütend und traurig machen, doch meine Gefühle sind blockiert. Die Wut vermutlich, da meine Mutter in einem gewalttätigen Haushalt aufwuchs und extrem verletzlich auf jegliche Form von Ärger reagiert, so dass ich sofort heftige Schuldgefühle bekomme. Die Trauer ist wohl blockiert, da ich zu stolz bin, um über diese Kränkung zu weinen und ihr nicht diese Macht über mich geben möchte. Weiterhin wüsste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, wenn sie mich trösten möchte - Nähe würde ich vermutlich als Gewinn für sie und Verlust meiner Integrität erleben.

Einen vollständigen Kontaktabbruch könnte ich wohl mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, da das durch mich ausgelöste Leid (bei ihr und indirekt ihrem Partner, den ich sehr schätze) enorm wäre. Ein ehrliches Einbeziehen von ihr kann meiner Meinung nach aber nicht funktionieren, da sie nicht bereit ist, sich ernsthaft mit ihrem eigenen Narzissmus auseinanderzusetzen.

Ich vermute, dass solche Konstellationen im Therapiealltag regelmäßig vorkommen. Was raten Sie den Betroffenen?

Mit freundlichen Grüßen,

...

 

 


 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 10. November 2018 19:51
An: ...
Betreff: AW: Umgang mit der narzisstischen Mutter

Sehr geehrter Herr ...,

Sie brauchen Ihre Mutter überhaupt nicht einbeziehe, wenn Sie auf ein eigenes persönliches Wachstum hinarbeiten.

Sie leben in der Gegenwart, nicht aber in der Vergangenheit, in der es vielleicht wichtig gewesen wäre, dass Ihre Mutter ihr Verhalten ändert.

Lassen Sie also Ihre alte Mutter dort wo sie ist und kümmern sich um sich selbst. Da liegt der Schlüssel für Veränderungen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Thiel

 

 

 



 

 

------Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 15. April 2018 22:56
An: ...
Betreff: Dringend benötigter Terrmin zur beratung

Sehr geehrte Damen und Herren.

Mein Lebenspartner und Ehemann und ich befinden uns nun seit einiger Zeit in einer sehr schwierigen Phase.

Mein Mann hat eine diagnostizierte Narzisstische Persönlichkeitsstörung und befindet sich gerade auf dem Weg in eine Depression.

Ich versuche wirklich ihm zu helfen,aber alle meine Versuche bringen nichts,im Gegenteil,er ist der Meinung ich versuche ihn zu ändern ,was nur noch mehr Zündstoff liefert.
Ich mache bestimmt auch viele Fehler,gebe aber mein Bestes und bin jetzt an einem Punkt an dem ich nicht nur nicht mehr weiter weiss,sondern der Alltag ist derart Aggressionsgeprägt dass ich auch nicht mehr lange gewillt bin das weiter zu machen. Auch ich bin mittlerweile am Ende.

ich Liebe diesen Mann und möchte mich eigentlich nicht trennen,sehe aber keine Möglichkeit mehr an ihn heranzukommen.

Es gab in den letzten 6 Monaten 3 Körperliche Übergriffe bei denen auch die Polizei eingeschaltet werden musste und ich weiss nicht mehr weiter.

Alles was ich versuche zählt nicht. Er verbiegt gespräche und Situationen dass sie zu seinem konstruierten Bild passen,in dem er natürlich immer der Leidtragende ist.

Er ist davon überzeugt dass die Welt im Allgemeinen und ich im Besonderen gegen ihn sind und keiner ihn versteht.

Angeschrien werden ist mittlerweile an der Tagesordnung und ich weiss nicht wie lange ich das noch ertragen kann.

Gespräche mit Aussenstehen haben wir schon probiert,aber er ist ein intelligenter Mann und lässt mich immer als die Schuldige dastehen und so vieles läuft derart subtil ab, dass ich keine Handfesten Argumente vorbringen kann.

Wenn er die Möglichkeit hat lässt er mich immer als die Frau dastehen die ihn fertig macht, alles nimmt was er gibt und er niemals das bekommt was er braucht.

Ich arbeite seit 15 Jahren in der ... aber trotz des dort erworbenen Wissens bin ich mit meinem Latein am Ende.

Nun bitte ich sie um einen Termin mit fachlich besser informierten Leuten als ich ,die mir bzw uns vielleicht Anregungen oder Strategien aufzeigen können wie wir

a: heil aus dieser Situation rauskommen können und ob,und wenn welche,Möglichkeiten es gibt diese Ehe zu retten.

Ich würde ich sehr über eine Antwort von ihnen freuen.

Und Danke fürs Lesen.

Mit freundlichen Grüssen

...

 

 

 

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