Leidensdruck
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 12. November 2024 12:43
An: ...
Betreff: Anfrage Begleitung/ Unterstützung mit unserem Sohn
Guten Tag Herr Thiel,
meine Frau und ich suchen derzeit nach Unterstützung und Coaching im Umgang mit
unserem Sohn Paul - Name gändert (8 Jahre).
Seit einigen Jahren hat Paul immer wieder akute Momente und Phasen in denen wir
ihn nicht mehr erreichen können.
Diese sind unregelmäßig und fanden zwischendurch auch 1 Jahr nicht statt.
Wir waren deshalb auch schon einmal bei einer Ergotherapeutin und immer wieder
mit unserem Kinderarzt in Kontakt.
Meist ist es für uns total schwer zu deuten/ zu erkennen was ihn in diesen
Momenten umtreibt. Diese Momente folgen einem klaren Muster.
Es beginnt mit kleinen Provokationen gegen uns Eltern oder seinen Bruder Jonas - Name geändert (6 Jahre) und steigert sich soweit, dass er körperlich, beleidigend und intensiv verfolgend wird.
Man sieht ihm in diesen Momenten an, dass er ebenfalls Leidensdruck erfährt und dennoch schafft er es nur selten aus diesen Situationen selbst auszusteigen.
Für uns (Eltern/Jonas) ist es aktuell sehr schwierig damit umzugehen und führt durchaus auch zu Ungeduld und Festhalten von Paul, damit er Jonas nichts tut.
Wenn er nämlich bei uns nichts erreicht richtet er seine Wut gegen Jonas, oder
sogar verbal aufs schärfste gegen sich selbst.
Paul zeigt sich nach diesen akuten Situationen aufgeräumt, reflektiert und
versteht seine Anteile.
Er und wir schaffen es in der nächsten Situation nur nicht Lösungen zu finden,
bzw. den richtigen Ausstieg zu sehen.
Paul ist ein äußerst empathischer und sensibler Junge, sodass er auch immer die
Stimmung von uns aufsaugt: z.B. wenn wir gestresst sind oder ungeduldig…
Wir wünschen uns von Ihnen Unterstützung im Umgang mit diesen Situationen,
Beratung zu Handlungsalternativen unsererseits und Strategien für Paul.
Wir würden uns sehr freuen von Ihnen zu hören.
Viele Grüße
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 6. November 2023 10:39
An: ...
Betreff: systemische Familienberatung
Guten Tag,
mir wurde empfohlen, eine systemische Familienberatung auszusuchen.
Ich denke, dass meine Mutter (64J) eine Messie-Störung (das weiß Sie nicht) und darunter viele aufzuarbeitende Themen hat und weiß gerade nicht, wohin ich mich wenden soll. In ... hab ich keine Ansprechpartner dafür gefunden.
Mein Hauptanliegen ist, dass ich mich aus der Helfer
und Unterstützer-Rolle des Systems (generell aus dem Dramen Dreieck) meiner
Mutter rausnehmen möchte, aber nicht weiß wie ich das bestmöglichst empathisch
machen soll und ob es Sinn macht Sie mit meiner Ansicht zu konfrontieren und
oder inwieweit das möglich ist.
Wir haben weitgehend eine zu enge, symbiotische, co-abhängige, dysfunktionale
Bindung, es besteht Parentifizierung und in meinen Augen bestehen auch
narzisstische Anteile.
Die einzigen Bezugspersonen in ihrem Leben sind meine Schwester und ich. Ich
stehe somit unter großen Druck, schlechtes Gewissen, Schuldgefühle und Scham
sind dabei. Ich kann und will da gerade nicht mehr, mein Leidensdruck ist nun
groß genug, ich habe selber Depressionen, chron. Erkrankung, etc. und räume
gerade in meinem Leben auf, ich brauche meine Energie für mich und ich will das
nicht mehr mittragen und unterstützen.
Ich wünsche mir, dass Sie sich Hilfe holt, aber einen
anderen Menschen kann ich nicht ändern. Daher hole ich mir Hilfe. Ich weiß
nicht, wie ich ihr da weiterhin begegnen und ihr das verständlich machen soll.
Ich selber bin für mich in laufender Psychotherapie.
Finanziell bin ich sehr begrenzt, bekomme aktuell ALG 1, bzw. ab demnächst Geld
von der DRV da eine LTA bewilligt wurde.
Wie lange dauert es, einen Termin zu bekommen und was würde eine Beratung mit
Ermäßigung kosten?
Würde ich zunächst alleine kommen oder gleich meine
Mutter und Schwester, die es auch betrifft mitbringen sollen/müssen.
Viele Grüße,
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 21. Juli 2023 10:12
An: ...
Betreff: Ich brauche Hilfe
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich habe immer wieder Verständigungsschwierigkeiten mit meiner Tochter (35 J. verheiratet, 1 Kind), die in letzter Zeit immer wieder unterdrückt, aber auch offen eskalieren.
Gestern hat es sich so
zugespitzt, dass sie jede Bereitschaft von weiterem Kontakt ablehnt und mir
somit den Umgang mit meinem Enkelkind verweigert.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter wie sich die Zukunft als Familie gestalten
kann. Ich hänge in einer Sackgasse und hab einen sehr großen Leidensdruck .
Bitte helfen Sie mir.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Gädecke - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 10. Februar 2023 07:45
An: ...
Betreff: Familienberatung Termin?
Sehr geehrter Herr Thiel,
mein Mann und ich stehen an einem Punkt, wo die Lösung für uns nur noch die
Trennung sein kann.
Wir haben 3 kleine Kinder (5, 3 und 1 Jahr alt) und sehr viele schwierige unveränderbare Lebensumstände die uns nur noch streiten lassen.
Es ist hier kaum noch möglich ein normales Gespräch zu führen, ohne das ein Streit entsteht.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob eine Familientherapie bzw. Eheberatung da Abhilfe leisten kann, aber den letzten Versuch wollen wir noch wagen, bevor wir uns endgültig trennen.
Natürlich besteht ein enormer Leidensdruck bei allen Familienmitgliedern, deshalb muss zeitnah eine Erleichterung/Lösung gefunden werden.
2018 haben wir bereits eine Eheberatung bei der Familienhilfe in ... gemacht
über mehrere Monate, allerdings ohne großen Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 4. Juni 2021 15:36
An: ...
Betreff: Bitte um Beratungstermin
Sehr geehrter Herr Thiel,
gerne möchte ich um eine Terminvereinbarung für einen Paarberatungstermin
bitten.
Vielleicht ist es hilfreich, im Vorfeld ein paar Hintergrundinformationen zu
bekommen..
Mein Mann und ich sind seit 15 Jahren ein Paar; seit 12 Jahren verheiratet. Wir
haben einen Altersunterschied von 23 Jahren und sind kulturell unterschiedlich
sozialisiert (.../Deutschland). Unser Sohn ist 6 Jahre alt.
Unser Hauptproblem liegt in unserer beiderseitigen Konfliktunfähigkeit bzw. Unfähigkeit zu wertschätzendem Dissens. Oft eskalieren unsere Auseinandersetzungen auf unschöne Weise und lassen uns beide verzweifelt zurück. Der Hintergrund ist meiner Meinung nach ein beiderseits jeweils wahrgenommenes, stark von Gender-Dynamiken beeinflusstes (Ohn)machtgefälle.
Während mein Mann sich durch meine harsche Art zu streiten nicht ernstgenommen und wertgeschätzt ja sogar herabgesetzt fühlt, komme ich mir regelmäßig bevormundet, "überredet" und "unterdrückt" vor, im Sinne dass ich um des lieben Friedens willen, meine wirkliche Meinung lieber für mich behalte, bevor es wieder in sehr unangenehmen Auseinandersetzungen ausartet. Er sieht das Problem hauptsächlich in meiner Unfähigkeit mich zu ändern. Ich sehe ein grundsätzliches Kommunikationsproblem bzw. eine gemeinsame Mitschuld an der Situation, die es erstmal anzuerkennen gäbe. Ich habe das Gefühl er ist nicht kritikfähig, teilt aber viel und lautstark aus. Er hat das Gefühl, dass ich kein gutes Haar an ihm lasse und nicht kompromissbereit bin.
Ich hingegen, habe ein
großes Harmoniebedürfnis und als Lösungsstrategie meist nur Weglaufen oder
Ignorieren gelernt, statt mich dem Problem zu stellen und Schuld einzugestehen
(das fällt mir auch sehr schwer; ich bin ziemlich rechthaberisch). Er will jedes
Detail "bis aufs Blut" (also nicht wirklich, nur innerlich) ausdiskutieren, um
dann den goldenen Lösungsweg zu finden, an den ich mich dann halten soll. Sobald
wir wieder mal nicht einer Meinung sind, ist das der Beweis, dass ich nichts
dazu gelernt habe.
Soweit in aller Kürze. Das Problem besteht seit vielen Jahren und wir finden
keinen Ausweg. Eher haben wir beide den Eindruck, dass es mit zunehmendem Alter
schlimmer wird. Wir denken, dass wir grundsätzlich ganz gut zusammen passen und
würden uns auch wegen unserem Sohn nicht gerne trennen wollen. Allerdings ist
der Leidensdruck und Bitterkeit inzwischen so groß, dass wir inzwischen endlich
beide der Meinung sind, Hilfe von außen anzunehmen. Ich hoffe sehr, dass Sie uns
helfen können.
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