Kurz vor dem Aus
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 27. April 2018 16:55
An: ...
Betreff: Hilfe
Sehr geehrter Herr Thiel,
alleine schaff ich das nicht mehr! Und sie ohne neutrale uneingefärbte Hilfe auch nicht.
Ich liebe meine Frau, doch alles was ich tue und nicht tue wird mir angelastet. Vielleicht nicht alles, doch für sie offensichtlich zu viel.
Die Ehe ist kurz vor dem Aus. Aussagen wie, ich hätte sie vergewaltigt (psychisch), ausgenutzt-benutzt und kaputt gemacht, sind an der Tagesordnung.
Meine Kinder - 2 erwachsene Söhne nebst eigenen Familien- will sie nicht mehr
sehen. Sie hätten sie ebenfalls benutzt usw.
Vorgestern fuhr sie abends nach der Arbeit zu Ihrem Exmann, um sich
auszusprechen. Bestand darauf dies natürlich zu dürfen, weil ich auf
Familienfeiern meiner Kinder; Heirat, Taufe etc, auch meine Ex sehe und ich sie
meiner Frau vorsetze. Ich habe keinerlei Kontakt zur EX, sehe sie weder an, noch
wird irgendein Wort gewechselt!
Seit dem kommt sie mir noch klarer-kälter-bestimmter vor, in dem was bei ihr
alles richtig ist und bei mir falsch und ich an allem Schuld bin. Das sagt sie
zwar nicht exakt mit diesem Wort, es fühlt und hört sich aber so an. Dann liegt
es an mir, dass ich mich verletzt fühle und traurig. Umgekehrt gilt dies nicht,
sondern ich hab das tatsächlich gemacht, dass sie sich schlecht fühlt und mit
allem nicht mehr klar kommt. Es geht um ihr Gefühl, ihre Meinung, ihr Recht.
Wenn ich versuch zu vermitteln, sagt sie das wir dann wohl nicht zusammen passen
und ich abhauen soll. Bei jeder Auseinandersetzung zieht sie den Ehering aus.
Meinem Gefühl gibt sie keinen Platz.
Sie müsste sich um alles alleine kümmern, sie wär für alles verantwortlich, ich
würde sie alleine und im Stich lassen.
Wenn ich nicht sofort versteh´um was es geht, werde ich, meine Kinder und wen
ich auch immer noch anführe, um ihr eine andere Sichtweise zu ermöglichen, mit
obszönen und vulgären Schimpfwörtern überschüttet.
In der Vergangenheit wurde jedes- besonders in Bezug auf meine Kinder-
committet. Heut ist es eine Vergewaltigung gewesen und Zwingen.
Sie will mich nicht mehr, hau endlich ab, ich muss mich schützen und um mich
kümmern.
Klar bin ich nicht perfekt, wohl weit weg davon. Als wir uns kennen lernten gab
ich ihr eine komplette Bedienungsanleitung - wie für ein Flat-TV- erzählte alles
aus meiner Vorehe, was ich wohl falsch machte, wo meine Fehler sind und die
meiner damaligen Frau.
Sie sagte mir und gab mir das Gefühl OK zu sein. Als Mensch und Mann. Das so wie
ich war, ist heute falsch geworden. Für mich ist schwierig geworden nachzugeben,
alle Schuld an der Misere bei mir zu sehen und mich dafür zu entschuldigen und
mich zu ändern und zu verbessern, oder aber auf Gedeih und Verderb bei mir zu
bleiben, bei meinen Werten und Sichtweise und Betrachtung der Dinge.
Ich seh mich nicht als 100% schuldig und allein verantwortlich.
Ich möchte meine Frau nicht in ein schlechtes Licht rücken und ich will bei ihr
nicht permanent in einem solchen stehen. Für uns beide nicht gut.
Ich brems´mich jetzt, weiter zu schreiben.
Mit der Bitte um Kontaktaufnahme verbleibe ich
mit besten Grüßen
...