Ich habe viele schlimme Sachen gemacht

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 

 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 21. Juni 2024 23:49
An: ...
Betreff: Familienberatung

Sehr geehrter Herr Thiel,

sehr geehrte Damen und Herren,

wir brauchen Hilfe.

Zur 'Coronazeit' fing für meine Lebensgefährtin (seit 15 Jahren) und unsere beiden Töchter (6 und 8 Jahre) eine schlimme Zeit an.

Für meine Schichtarbeit incl. Nachtdienst habe ich damals auf Amphetamin (Speed) zurückgegriffen. Dies kannte ich bereits aus meiner 'Party-Zeit' vor 15 - 20 Jahren. Anfänglich war es nur 'Etwas' für den Nachtdienst, schnell habe ich es tagtäglich und in großer Menge genommen.

Neben meiner gesteigerten Leistungsfähigkeit kam zusätzlich, dass ich mich zu einem großen Arschloch entwickelt habe ohne dies wirklich zu merken. Ich habe viele schlimme Sachen gemacht und gesagt, ich habe meine Mädels angeschrien und 'Perfektion' verlangt, ich habe meine Lebensgefährtin ständig runtergemacht und sie echt widerlich behandelt. Leider habe ich nicht gemerkt wie weltfremd ich mich offenbar verhalten habe und wie sehr ich meinen 3 wundervollen Mädels damit weh tue.

Das Ganze ist dann Ende letzten Jahres in einem Vorfall geendet in dem ich meine Lebensgefährtin davon abhalten wollte, vor mir und meiner schlechten Laune 'abzuhauen' und mit den Kindern zu Ihrer Mutter zu fahren. Dabei habe ich sie nicht aus dem Kinderzimmer gelassen, sie geschubst und kurz im Kinderzimmer eingesperrt um mich mit den Kindern im Wohnzimmer einschließen zu können. Nachdem die Polizei die Situation dann vorläufig geklärt hat, ist meine Lebensgefährtin mit den Kindern für eine Woche zu ihrer Mutter gezogen.

Nach weiteren schwierigen Wochen (incl. Gewaltschutzantrag) haben wir dann die Abmachung getroffen, dass ich dem Auszug meiner Lebensgefährtin mit den Kindern zusammen zustimme und sie im Gegenzug den Gewaltschutzantrag zurücknimmt.

Inzwischen verstehen wir uns wieder einigermaßen richtig gut und der Auszug steht bevor. Die Zukunft macht uns aber beiden Angst und wir wissen nicht wirklich wie wir mit der Situation umgehen sollen.

Wir haben den gemeinsamen Wunsch unsere Kinder möglichst nicht unter der Situation ‘leiden zu lassen‘. Wir sind aber der Meinung, dass wir externe Hilfe benötigen um diese Zeit ‘einigermaßen vernünftig‘ bewältigen zu können.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

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