Geschlechtsumwandlung

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 6. Juli 2018 13:09
An: ...
Betreff: Eltern Kind Beziehungsschwierigkeiten

Sehr geehrte Damen und Herren

Zum Überblick meiner Familie, bestehend aus mir, Martin R...., 60 Jahre alt, meiner Frau Karin R..., 64 Jahre alt, und den gemeinsamen Kindern Stefan 28 Jahre und unserer Tochter Julia 27 Jahre alt. Ich, Martin R...., bin seit ca. 20 Jahren chronisch erkrankt. ...

Unser Sohn lebt seit etwa sechs ahren alleine, seit drei Jahren kein Kontakt. Der Grund ist seine Drogensucht. Unser Verhältnis mit der Tochter war bis zum Sommer 2017 intakt und glücklich. Ich war auf dem Wege der Besserung, ...

Unsere Tochter lebt seit ungefähr vier Jahren mit ihrer Freundin in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft. Das war für mich kein großes Problem, für meine Frau schon. Was uns beiden dann den Boden unter den Füssen wegzog war ihr Wunsch ein Mann zu werden. Wir haben nie, auch nur im Ansatz gemerkt, dass unsere Tochter transsexuell sein soll.

Diese Offenbarung traf meine Frau und mich wie ein Paukenschlag und wir reagierten ersteinmal mit Schweigen. Wir haben bis heute keinen Weg gefunden mit dem Wunsch der Tochter umzugehen. Alles in uns streubt sich gegen eine Geschlechtsumwandlung. Wir haben versucht uns in dieses komplexe Thema einzuarbeiten.

Alles was man im Netz findet sind Informationen bzw. bejahende Artikel und Meinungen. Aber es muss doch auch eine andere Seite der Geschlechtsumwandlung geben. OP Fehler, Beratungsfehler und Misserfolge bei der lebenslangen Hormontherapie. Was wir ebenfalls nicht gefunden haben sind z. B. Möglichkeiten einer Behandlung des Transsexuellen, bei der sich der Patient im eigenen Geschlecht wieder wohlfühlt.

Es würde uns freuen, ein Gespräch gemeinsam mit Ihnen, unserer Tochter und deren Partnerin führen zu dürfen.


Mit freundlichen Grüssen

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 6. Juli 2018 13:40
An: ...
Betreff: AW: Eltern Kind Beziehungsschwierigkeiten

Sehr geehrter Herr ... ,

Danke für Ihre Anfrage.

Ich würde hier erst einmal ein Einzelgespräch nur mit Ihnen empfehlen, bevor Sie dann gegebenenfalls Ihre Tochter hinzu bitten.

Die Freundin der Tochter müsste meiner Ansicht nach erst mal nicht mitkommen, denn es geht ja erst mal um einen Konflikt zwischen ihnen als Eltern und der Tochter. Eventuell tauchen noch mehrere Konfliktlinien auf.

'Vermutlich gibt es Wege, sich in seinem biologischen Geschlecht wohl zu fühlen, die Frage ist nur, ob die Betreffenden einen solchen Weg suchen oder ob sie meinen, eine sogenannte "Geschlechtsumwandlung" könnte die Lösung ihrer Probleme sein. Viele DDR Bürger hatten ja auch gehofft, dass das Glück auf Dauer in ihre Wohnungen einzieht, wenn sie nur erst mal Bürger der Bundesrepublik Deutschland geworden sind und ein schönes Auto ihr eigen nennen.

Es kann aber durchaus sein, dass sich ein Mensch nach einer "Geschlechtsumwandlung" glücklicher als vorher fühlt, denn dann steckt er ja nicht mehr in dem Körper, den er so vehement ablehnt. Auch hier kann das Beispiel vieler DDR Bürger heragezogen werden, die sich in der DDR unwohl fühlten und keine Mühe scheuten, in das gelobte Land auf der anderen Seite der Mauer zu kommen. Dort angekommen, hatten sie schnell vieles von dem, wonach sie sich so sehnten, Reisen nach Mallorca, ein schönes Auto, eine schöne Wohnung mit einem schönen gefliesten Bad und Ikeamöbeln, und vieles mehr, was ihnen in der DDR so zu fehlen schien. Diese ehemaligen DDR-Bürger nun für verrückt zu erklären, wie es die Staatspropaganda in der DDR tendenziell versuchte, erinnert an die jahrzehntelange Diskreditierung transsexueller Menschen auch im sogenannten freien Westen.

 

Nach ICD-10, der bis Juni 2018 gültigen Fassung der Internationalen Klassifizierung von Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der Weltgesundheitsorganisation (WHO), zählte Transsexualismus (F64.0) als Geschlechtsidentitätsstörung zu den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Diese Klassifikation wurde mit der ICD-11,[4] welche im Juni 2018 verabschiedet wurde, gestrichen. Stattdessen ist gender incongruence („geschlechtliche Nichtübereinstimmung“) enthalten, welches wertfrei als Zustand verzeichnet ist, welcher medizinisch von Belang ist.[5][6]Der neue Katalog soll 2022 in Kraft treten, 2019 wird er den WHO-Mitgliedsstaaten vorgelegt. [7][8]

https://de.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t

 

 

Gleichwohl ist auch im freien Westen das Leben nicht immer ein Zuckerschlecken, trotz allgemeinen Wohlstands springen Menschen von Brücken in den Tod oder werfen sich vor Eisenbahnzüge, Beziehungsstreß, Ess- und Schlafstörungen infolge ungelöster Konflikte, staatlich geförderte Rosenkriege, ausufernder bürokratischer Wahnsinn, der den Menschen das Leben schwer macht und viele Plagen mehr, lassen die Vermutung aufkommen, es gäbe durchaus ein schöneres Leben jenseits von DDR und BRD, wenn die Menschen es denn nur könnten und wollten.

...

 

Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

 

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