Geschlechtsidentität
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 14. September 2021 17:08
An: ...
Betreff: Anfrage Familientherapie
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin ein alleinerziehender 50jähriger Vater von zwei Kids.
A (Sohn) ist 15, hochbegabt und hat eine Geschlechtsidentitätsstörung. Er lebt seit einem Jahr in der Woche in einem Internat in ... .
In ... ist er hinsichtlich der Geschlechtsidentitätsstörung mittlerweile auch therapeutisch angebunden.
B (Tochter)
ist 9 Jahre alt, wohnt bei mir und besucht derzeit die 4. Klasse der
Grundschule in ... .
Meine Ex und ich haben uns vor 3 Jahren getrennt.
Im Anfangsbereich hatte der Kontakt noch relativ gut geklappt. Zu diesem
Zeitpunkt hatte meine Ex sich noch eine Wohnung in ... genommen und die Kinder
konnten entscheiden, ob sie bei Mama oder bei Papa schlafen wollen. Wenige
Monate nach ihrem Auszug hatte sie mit ihrem damaligen Freund beschlossen, nach
... auszuwandern.
Das Geld, was sie nach der Scheidung bekommen hatte, investierte sie in ... in ein Lokal – dieses ging dann während Corona pleite und sie war mittellos.
Vormals war sie Abteilungsleiterin in einem ...., danach war sie Monate lang krank geschrieben, hat dann gekündigt und war danach arbeitslos. Aktuell (seit diesem Monat) arbeitet sie wieder, jetzt als Servicekraft in einem ... .
Unserer früher geschlossene Umgangsvereinbarung ist
seit dem Wegzug meiner Ex-Frau aus ... hinfällig. Hier habe ich mich schon mit
dem Jugendamt in ... in Verbindung gesetzt. Unsere Sachbearbeiterin wird
versuchen, uns hier an einen Tisch zu bringen, um eine neue Umgangsvereinbarung
auszuhandeln.
Aktuell ist meine Ex-Frau zusammen mit ihrem Freund nicht angemeldet auf einem
Campingplatz in ... wohnhaft.
Gemeldet ist sie wohl noch in ... an der Anschrift der Eltern ihres Freundes.
B hatte mir vorgestern gesagt, dass sie nach den Sommerferien bei Mama wohnen
möchte. Damit konfrontiert hat mit meine Ex-Frau gestern geschrieben, dass sie B
zu sich nehmen möchte. Das kommende Schuljahr (5. Klasse) soll bei ihr starten.
B vermisst selbstverständlich sehr ihre Mutter und
ist natürlich für diese Art Versprechen sehr zugänglich.
Auf Grund der häufigen Wohnort- und Partnerwechsel meiner Ex-Frau in den letzten
Jahren halte ich es aber nicht wirklich für sinnvoll, wenn B zu ihrer Mutter
zieht und das gewohnte Umfeld hier verlässt.
Im Übrigen weiß ich nicht, ob der Campingplatz überhaupt für die Kinder adäquat
als ganzjähriger Wochenendaufenthalt oder auch als ständiger Wohnort geeignet
ist.
Hinzu kommt, dass meine Ex-Frau derzeit als Service-Kraft arbeitet und hier
Arbeitszeiten hat, wo sie deutlich vor 5 Uhr das Haus / den Wohnwagen verlassen
muss.
Ich habe versucht, mit meiner Ex-Frau darüber zu reden, sie weigert sich sogar,
mir Bilder von ihrer derzeitigen Behausung zukommen zu lassen mit der
Begründung, dass es mich nichts angeht, so lange sich die Kinder wohl fühlen.
Auch will sie nicht unter 4 Augen mit mir sprechen.
Allerdings hat sie eine Familientherapie nicht ausgeschlossen.
Unsere Sachbearbeiterin vom Jugendamt ... hat sich heute bei mir zurückgemeldet.
Sie schließt kategorisch aus, dass B zum derzeitigen Zeitpunkt zu ihrer Mutter
ziehen kann.
Für mich ist in erster Linie wichtig, dass es B gut geht. Wenn sich
herauskristallisiert, dass sowohl Jugendamt, wie auch ich als Vater gegen den
Umzug sind, wird meine Ex wahrscheinlich nicht selbstreflektiert reagieren,
sondern gegenüber von B mir die Schuld dafür geben.
Hier möchte ich, dass B durch eine neutrale dritte
Person mit aufgefangen werden kann und neben ihren Bezugspersonen noch eine
weitere neutrale Stelle existiert, wo sie die Möglichkeit hat, das
aufzuarbeiten. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass meine Ex sich vollständig
rausnimmt, wenn sie erfährt, dass B nicht zu ihr kann und das würde es dann
natürlich auch nicht leichter machen für B.
Ich biete B ein strukturell gesichertes Leben, komme jedoch selber mit der
emotionalen Schiene nicht so gut klar. Ich habe Angst, dass ich weder zu meinen
eigenen Gefühlen, noch zu B`s Gefühlen den entsprechenden Zugang bekomme, um sie
emotional aufzufangen.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 15. September 2020 17:16
An: ...
Betreff: Geschlechtsidentifikationsstörung
Sehr geehrter Herr Thiel,
Wir sind dringend auf der Suche nach einem Therapeuten.
Bisher sind wir auf keiner Liste eingetragen, was ein Fehler war. ..
Mein Kind weiß seit Er 10 Jahre ist , Einsetzen der Periode, das Sie ein Er ist.
Bis dahin War es ein sehr langer Leidensweg, der mit immer mehr Krank Tage in
der Schule und Ritzen endete... Sowie Selbstmord Gedanken..
Mein Kind möchte so schnell wie möglich die Brüste abnehmen lassen um
unbeschwerter am Schulalltag teilzunehmen!
Täglich fühlt er sich unwohl und durch das viele Mobbing seit früher Schulzeit,
häufiger Schulwechsel und noch im falschen Körper zu stecken, hat Unser Leben
auf den Kopf gestellt!
Das Jugendamt und die Schulpflicht machen Uns auch das Leben schwer!
Seit November 2019 ist mein Kind wieder stabil, es ritzt sich nicht mehr so
schlimm, es gab 2 kleinere Zwischenfälle und ist auch nicht mehr Depressiv oder
hat Selbstmord Gedanken.
Wenn er das Gefühl hat, redet er mit mir endlich offen darüber und ist auch wieder frech...
Mit dem Schulbeginn jetzt, mache ich mir große Sorgen, dass ein Rückfall wieder
alles durcheinander bringt. Das Jugendamt pocht auf Regelmäßigkeit, kann aber
keine Hilfe stellen, zb. mit einem Schultaxi, das die Regelmäßigkeit zulässt.
Ich habe keinen Führerschein und muss so jeden Morgen mein Kind aufs Neue
Motivieren ,sich fertig zu machen und los zu gehen!
Wenn es nach mir gehen würde, würde ich die Therapie bevorzugen um stabil den Alltag zu gestalten und dann Schule wieder starten.
Das es auch stabil läuft und nicht mit vielen Enttäuschungen die jetzt warten, in Klasse 8.
Förderschule unterfordert mein Kind aber auch und es gibt kaum Alternativen oder
Vorschläge seitens Jugendhilfe...
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll !
Können Sie Uns weiterhelfen?
Wie ist die Therapie bei Ihnen zu bezahlen, übernimmt die Kasse?
Welche Überweisung benötigen Sie?
Mit freundlichen Grüßen
...