Funkstille
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 19. März 2024 11:11
An: ...
Betreff: Bitte um Hilfe
Hallo alle zusammen
Auf der Suche nach Hilfe im Netz bin ich auf Ihre Seite gestoßen.
Ich habe versucht, mir in unserem Fall therapeutische Hilfe zu suchen, doch
leider bisher erfolglos.
Meine Mutter ist eine Narzisstin. Das ist nicht nur eine Behauptung, sondern
auch diagnostiziert worden von einem Therapeuten.
Ich habe mich bereits vor 10 Jahren von meiner Mutter gelöst. Was damals schon
ein echtes Drama war. . . .
Nach 5 Jahren Funkstille und einer gescheiterten Ehe mit meinem narzisstischen
Mann sind wir, sprich die Familie, wieder näher gekommen und ich dachte, meine
Mutter hätte sich geändert.
Nun, das ging einige Jahre gut und Sie unterstütze mich. Doch die letzten 2
Jahre wurden zunehmend anstrengender mit ihr.
Sie war zunehmend permanent wegen allem und jeden gestresst. Grenzen konnte sie
auch nicht mehr wahrnehmen und auch nicht mehr einhalten. Am Ende mischte sie
sich wieder in die Erziehung meiner Kinder ein, in mein Leben, Freunde und hielt
auch da keine Grenzen ein. Sie war nur noch mit Ihren verschreibungspflichtigen
Tabletten ertragbar.
Mein neuer Lebenspartner hat sich auch prima mit meinen Eltern verstanden. Er
hat viel an Ihrem Haus gemacht und mit unterstützt, wo er nur konnte. Alles
schien gut und harmonisch.
Aber auch ihm wurde in letzter Zeit das Verhalten meiner Mutter (permanentes
Einmischen in unsere oder seine Angelegenheiten, sehr dominantes Verhalten)
langsam zu viel, sodass er sich auch nicht gefallen lassen hat und sich
diesbezüglich zurückzog.
Vor 2 Monaten zog ich die Reißleine und sagte ihr, dass ich ihr Verhalten mir
gegenüber nicht in Ordnung fand und dass mir das nicht gut tut. (Permanentes
voll meckern bei den kleinsten Kleinigkeiten)
Ich suchte den Kontakt zu meinem Vater, doch er versteckte sich regelrecht vor
mir und hörte auf das, was meine Mutter sagte. Ich sagte zu ihr, dass ich erst
einmal Abstand benötige.
Meine Kinder (Sohn 11 Jahre, Tochter 8 Jahre) dürfen die Großeltern besuchen.
Aber gerade für meinen Sohn ist das offensichtlich eine ziemliche Zerreißprobe.
Die Hetzerei innerhalb der Familie und auch mir gegenüber bleibt nicht aus. Und
obwohl mein Sohn ihr angeblich vermittelt hätte, dass er mit den Erwachsenen
Streit nichts zu tun haben möchte, zieht sie ihn damit unnötig weiter hinein und
redet schlecht von mir und meinen Freund.
Mein Sohn ... hat bereits ein soziales Defizit, was ihn erschwert, auf die
Gefühle und Wahrnehmung anderer Menschen Rücksicht zu nehmen. (Auch das wurde
bei Ihn in der Schule festgestellt und wurde therapiert)
Ich wollte den Kindern Ihre Oma und Opa nicht vorenthalten. Ich wollte, dass
sich die Lage entspannt und durch den gewonnenen Abstand Ruhe einkehrt und sich
die Spannung löst. Und man dann vielleicht in Ruhe reden kann. Doch durch den
Einfluss der Oma kommt es innerhalb der Familie nur noch zu mehr Spannungen.
Sie hat mich auf sozialen Medien geblockt und meinen Freund als Lügner und
Betrüger dargestellt.
Meine Tochter ist von Ihrer Art völlig unbeeindruckt. Mit ihr haben wir so
gesehen auch keine Probleme. Ganz im Gegenteil. Meine Tochter gibt mir das
Gefühl, dass ich etwas richtig mache und es ist harmonisch.
Mit meinem Sohn war es schon immer etwas schwieriger. Die Sache, die er mich
auch noch belügt und er mir aus dem Weg geht, macht es nicht besser. Wenn ich
versuche, mit ihm zu reden, ist ihm alles zu viel. Er kommt auch nur an, wenn er
was will.
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Gefühlt erreiche ihn nicht mehr, ich
bin total ratlos.
Ich bin sogar auf der Suche nach therapeutischer Unterstützung. Doch bisher war
es erfolglos.
Ich finde, dass sich irgendetwas ändern muss! Damit die Situation mit meiner
Mutter keinen Einfluss mehr auf unser Familienleben hat. Das sich Luis uns
gegenüber, oder besser gesagt das Familienleben miteinander entspannt und
harmonischer wird. Wir haben null Vertrauen mehr zu ihm.
Ich hoffe sehr, Sie können uns helfen. Vielleicht haben Sie evtl. einen
Kollegen, den Sie uns empfehlen können.
Besten Dank.
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 30. Oktober 2019 13:51
An: ...
Betreff: Mediation zwischen Vater und Sohn
Guten Tag Herr Thiel,
mein Bruder und ich sind auf der Suche nach einem (möglichst männlichen)
Mediator der uns im Umgang und in der Kommunikation mit unserem Vater
unterstützt.
Hintergrund:
Mein Vater ... (65) hat sich von meiner Mutter (seiner ersten Frau 1990)
getrennt als ich ... (heute 43) 12 Jahre alt war. Der Umgang mit ihm war danach
eher schwierig. Mein Bruder ... (heute 29) ist der Sohn aus 2. Ehe mit ... mit
der mein Vater seit 1990 recht glücklich verheiratet ist.
Immer wieder gestaltet sich der Kontakt zwischen unserem Vater (und seiner Frau) und uns schwierig wenn es um wirklich wichtige Dinge geht die sich in unseren Leben ereignen. Unser Vater (und seine Frau) meinen die moralische Instanz in unserer Familie zu sein und stets zu wissen was richtig ist. Man macht es wie sie oder man macht es falsch.
Aktuell befinde ich mich in der Abwicklung meiner Ehe
und habe in diesem Zusammenhang zu der ohnehin schon schwierigen Zeit in meinem
Leben auch noch ein zusehens belastetet Verhältnis zu meinem Vater. Am
Wochenende eskalierte ein Telefongespräch derart, dass nun wieder eine
Funkstille (die letzte dauerte 4 Jahre und wurde durch mich aufgelöst) droht.
Ich lebe in ..., bin aber immer mal wieder in .... (wo auch mein Vater mit
seiner Frau lebt).
Mein Ziel wären moderierte, zielorientierte und
wertschätzende Gespräche zwischen meinem Vater und mir (ggf. später auch unter
Anwesenheit seiner Frau) in dem wir lernen besser miteinander umzugehen.
Weiteres gern im persönlichen Gespräch.
Sonnige Grüße aus ...!
...