Frau denkt an Trennung
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 16. August 2024 17:27
An: ...
Betreff: Wir brauchen Ihre Hilfe!
Lieber Herr Thiel,
Ich bin verzweifelt und brauche dringend Hilfe. Im Netz habe ich die
Familienberatung gefunden und hoffe ich bin bei Ihnen richtig.
Es ist - leider - so weit dass ich unsere Familie als dysfunktional bezeichnen
muss. Seit 15 Jahren versuche ich, der Puffer zu sein zwischen meinem Mann und
unserer Umwelt und unseren Kindern. Ich kann aber nicht mehr.
Mein Mann ist Soldat und war immer schon patzig und leicht aggressiv, aber seit
den vielen Einsätzen in Afghanistan und Mali wurde es immer schlimmer.
Sobald er zu Hause ist, sind alle angespannt, es gibt kaum nette oder lobende Worte, dafür umso mehr patzige Kritik und Angriffe. Nur verbal, aber das kann oft genug sehr verletzend sein.
Ich wünsche mir so sehr dass unsere Kinder glücklich und unbeschwert sein
können, aber der Alltag in unserer Familie sieht leider anders aus. Mein Mann
will nichts davon wissen, dass wir etwas ändern müssen.
Schon lange habe ich ihm eine Psychotherapie und für uns zusammen eine
Paartherapie vorgeschlagen. Endlich hat er Letzterem zugestimmt.
Besteht die Möglichkeit bei der Familienberatung auch eine Paartherapie zu
machen? Gibt es irgendeine Möglichkeit, psychologische Unterstützung zu
bekommen?
Vielleicht ist es erwähnenswert, dass mein Mann ganz große Probleme damit hat,
Fehler zugeben.
Er denkt sich die abstrusesten Lügen aus, um ja nicht verantwortlich zu sein. Er versucht krankhaft an einem Selbstbild festzuhalten, dass mit der Realität nichts zu tun hat.
In diese konstante Anspannung zieht er uns alle mit hinein. Mir bricht es das
Herz für unsere Kinder.
Ich will eigentlich die Trennung - auch weil er mich schon seit Jahren betrügt.
Aber ich würde mir wünschen, er könne verstehen was schief läuft.
Und vor allem will ich unsere Kinder schützen und ihnen endlich den Druck
nehmen, unter dem sie andauernd stehen.
Leider weigert sich mein Mann schlicht. Er will keine Trennung. Ergo: Ich
brauche Hilfe. Wir brauchen Hilfe.
Er hat einer Paartherapie zugestimmt. Vielleicht kommen wir ja so ein paar
Schritte weiter.
Ich hoffe, bald von Ihnen zu hören. Danke schon mal!
Bien cordialement
Kind regards
Mit besten Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 16. Juli 2024 13:30
An: ...
Betreff: Bitte um Ihre Hilfe
Guten Tag Herr Thiel,
ich befinde mich aktuell in einer äußerst traurigen und komplizierten Situation.
Es geht um eine tiefe Krise zwischen meiner Frau und mir, wobei die Trennung seitens meiner Frau angedacht wird.
Der Grund ist meine verbale Gewalt über einen längeren Zeitraum hinweg.
Der Job, unsere zwei wundervollen Kinder, der hohe Anspruch an mich für die Familie zu sorgen und für alle alles zu geben ist in einer Überforderung geendet.
Wir sind so traurig und verzweifelt, wissen nicht weiter, brauchen dringend professionelle kurzfristige Unterstützung.
Aktuell gelingt es nicht den Alltag zu meistern, da die Übelkeit, der Kreislauf
und sonstige körperlichen Stresssymtome in vollem Umfang die Kehle zuschnüren.
Ich hoffe auf Ihre positive Rückmeldung mit Ihrer Kapazität für mich.
Sollten Sie kurzfristig nur online verfügbar sein, lassen Sie mich dies gern
wissen.
Viele Grüße und bis bald.
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