Erziehung

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 7. Februar 2024 12:50
An: ...
Betreff: Erziehungsfragen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin auf der Suche nach einer unterstützenden Erziehungshilfe für unsere 11 jährige Tochter.

Eigentlich ist Sie lieb und hilfsbereit und fürsorglich, aber mehrfach am Tag reicht schon eine Kleinigkeiten und sie schreit, ist frech und haut auch teilweise.

Dieses geht schon einen längeren Zeitraum so und da mein Mann den ganzen Tag arbeiten ist und sich eigentlich abends zu Hause ausruhen will, reicht schon eine Kleinigkeit, dass unserer Tochter irgendetwas nicht passt wie sie es gerne hätte und schon geht der Ärger los.

Mein Mann will dieses nicht länger dulden und es droht, dass er uns verlässt, daher suche ich auf diesem Weg Hilfe, was man anders machen kann.

Unsere ältere Tochter ist total ruhig und liebe und auch Sie versteht sich aufgrund der Streitereien nicht mit ihr.

Gerne bitte ich um einen Terminvorschlag.

Mit freundlichen Grüßen,

...



 

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 23. Mai 2020 02:05
An: ...
Betreff: Anfrage Familien-/Erziehungs-/Paarberatung

Sehr geehrter Herr Thiel,

Wir brauchen Unterstützung, uns in Erziehungsfragen einig zu werden und nicht so toxisch miteinander umzugehen.

Zunehmend machen wir uns Sorgen über das Verhalten unserer Kinder (2 und 3,5 Jahre), insbesondere des Älteren.

Uns fallen folgende Probleme beim Großen auf: Seine wechselnde Aufmerksamkeit (ist oft beschäftigt, dem Kleinen das gerade ausgesuchte Spielzeug wegzunehmen; setzt Anweisungen, z.B. sich anzuziehen, nicht oder viel zu langsam um), seine andauernde Sauberkeitserziehung (nachts mit Windel), seine lange Einschlafphase (20 Uhr geht es ins Bett, schläft meist zu 21/21.30 Uhr ein, zu oft in elterlicher Begleitung), auf Anweisungen angemessen zu reagieren/ Grenzen einzuhalten.

Mein Mann ist davon überzeugt, wir hätten in der Erziehung versagt. Es geht um Themen wie Grenzen setzen, konsequent sein, Autorität nicht in Frage zu stellen. Darin stehen wir uns gegenseitig im Weg. Seit dem wir Kinder haben, ist unsere Beziehung in einer Abwärtsspirale und wir im Umgang miteinander immer schlimmer. Das bedeutet viel Stress&Streit zu Hause, was auch die Kinder miterleben. Wir sind schon lange unzufrieden und möchten beide, dass es anders läuft. Wir brauchen Hilfe dabei, uns zu reflektieren, statt immer nur auf den anderen zu zeigen / Wahrheiten anzuhören / Anstöße für Lösungen zu erhalten, es anders als jetzt zu machen. Eine prozessbegleitende Beratung ist mir dabei wichtig.

Sind die oben geschilderten Situationen und deren Lösungen bei Ihnen in der Praxis gut aufgehoben? Über eine persönliche Rückmeldung unter ... würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Januar 2020 13:47
An: ...
Betreff: Familienberatung um privaten Kontext

Sehr geehrter Herr Thiel,

Mein Mann und ich sind uns uneins über Erziehungsmaßnahmen, was unseren 8jährigen Sohn betrifft.

Die Streitigkeiten tun unserem Sohn nicht gut und bedrohen unsere Ehe.

Wir möchten Ihre Hilfe in Anspruch nehmen.

Können Sie uns beraten?

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 

 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 7. Januar 2020 20:48
An: ...
Betreff: Anfragen zum Termin

Sehr geehrter Herr Thiel,

mein Lebenspartner und ich sind nun in eine Krise geraten, die maßgeblich auch mit unserer Kindererziehung und den daraus resultierenden mangelndem Erfolg zusammenhängt. Wir möchten gern Ihre Hilfe in Anspruch nehmen mit dem Ziel mehr Harmonie in unserer Familie einzubringen.

Kurze Information zu uns:

Mein Lebenspartner und ich sind 49 und 47 Jahre alt, unsere Tochter ist 11 Jahre alt und unser Sohn 9 Jahre. Beide sind berufstätig (ich in Teilzeit), mein Mann war oft auf Dienstreisen als die Kinder noch sehr klein waren. Unsere Kinder gehen in die ...-Schule nahe ... . Sie kamen beide mit 2 Jahren in die Kita (von ca. 8-15 Uhr). Beide wurden zweisprachig in ... und Deutsch erzogen. Die ... Muttersprache habe ich aber vor ein paar Jahren aufgegeben, da beide immer auf Deutsch geantwortet haben. Abgesehen davon hatte ich mit fortlaufender mangelnder Kooperation der Kinder zu kämpfen, was die Zweisprachigkeit zu einer Belastung für mich machte.

Mir war schon früh das Bonding sehr wichtig, so dass ich immer auf die Bedürfnisse der Kinder sofort geantwortet hatte, um nicht ihr Urvertrauen zu erschüttern. Aus diesem Grund war es mir ein wichtiges Anliegen sie solange zu stillen bis sie sich selbst abstillten. Bei meiner Tochter war es deutlich einfacher, weil sie den Bedarf für den kleinen Bruder wichtiger einschätzte und somit selbst auf die Muttermilch freiwillig verzichtet hatte (sie war damals 3,5 Jahre alt). Bei meinem Sohn war das Stillen und das Abstillen ab dem Alter von 2 Jahren mit viel Konflikt verbunden, da er vehement nach Bedarf gestillt werden wollte und sich nicht vertrösten lies. Das führte dazu, dass ich komplett abgestillt habe, da kein Kompromiss mit ihm möglich war – leider war diese Erfahrung mit Tränen verbunden.

Mittlerweile bin ich an meine Belastungsgrenze angekommen und weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich empfinde die Aufgaben für die Familie als anstrengend statt als bereichernd, da sie von Misserfolg begleitet werden. Mir fehlen die Instinkte richtig zu agieren und zu reagieren gegenüber meinen Kindern. Konsequenz habe ich wohl missverstanden, denn ich dachte, dass konsequent sein heißt die Kinder zeitnah dazu zu bringen das zu tun worum man sie gebeten hat. Weil das nicht eingetreten ist hat das dazu geführt, dass ich immer aggressiver gegenüber meinen Kindern geworden bin und zuletzt die Situation auch gegenüber meinem Partner eskaliert ist. Ich weiß zwar nicht, ob die Beziehung zu meinem Partner zu retten ist, aber ich will auf alle Fälle die Beziehung zu meinen Kindern soweit verbessern, dass der Alltag nicht zu einem ständigen Machtkampf ausartet.

Für weitere Fragen und ein erstes Telefonat können Sie mich gern telefonisch erreichen. Vielen Dank im Voraus, dass Sie sich der Darstellung meiner Not Ihre Zeit widmen.

Wir freuen uns über Ihre zeitnahe Rückmeldung.

Herzliche Grüße

...

 

 

 

 

 


 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 15. März 2019 09:06
An: ...
Betreff: Anfrage für eine Erstberatung zum Thema Erziehung

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wollte über diesen Wege einen Beratungstermin bei ihnen ausmachen.

Wir benötigen Unterstützung und unabhängige Beratung bezüglich der Kindererziehung.

Es gibt immer häufiger Streitpunkte zwischen mir und meinen Mann im Umgang mit unseren Kindern.

Falls sie weitere Informationen benötigen oder wir telefonisch Details besprechen sollen melden sie sich bitte.


Vielen Dank

...


 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 9. Januar 2018 16:27
An: ...
Betreff: Experteninterview ...

Sehr geehrter Herr Thiel,
Ich schreibe zurzeit an einem Artikel für die ... zum Thema „Probleme am Esstisch“. Es handelt sich hierbei um 10 häufig vorkommende Situationen, die viele Eltern belasten. Wir würden unseren Lesern gerne Lösungen mit Hilfe von Expertentipps vorschlagen.

Bei meiner Recherche bin ich auf Ihre Person gestoßen. Als Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut haben Sie bestimmt viele wertvolle Tipps für unsere Leser. Wären Sie bereit in einem Interview – telefonisch oder auch per Mail - ein paar Fragen zu beantworten?





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 10. Januar 2018 14:42
An: ...
Betreff: AW: Experteninterview ...

Super, ich schicke Ihnen einmal die Probleme über die wir schreiben wollen:

1. Kind kippelt ständig

2. Kind ist mäklig

3. Kind steht ständig auf vom Tisch

4. Kind isst alles nur mit Ketchup

5. Kind schmeißt ständig Gläser um

6. Kind spielt mit dem Essen

7. Baby will sein Brei nicht essen

8. Kind kleckert ständig

9. Kind will nicht mit Messer und Gabel essen

10. Geschwister streiten sich ständig am Tisch

11. Kind trinkt zu wenig

12. Kind isst kein Gemüse, Obst...

13. Kind isst generell nichts, hat dann aber Hunger, wenn es ins Bett gehen soll



Es sind natürlich eine Menge unterschiedlicher Punkte und wahrscheinlich fällt der ein oder andere auch nicht in Ihren Aufgabenbereich. Am besten wählen Sie die Punkte aus zu denen Ihnen die besten Tipps einfallen und schreiben dazu ein paar Sätze, die wir dann zitieren können.

Vielen Dank für Ihre Mühe.

Herzliche Grüße

...

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 12. Januar 2018 15:06
An: '...
Betreff: AW: Experteninterview ...


Sehr geehrte Frau ...
 

Alles hat seine Gründe, alles hat seinen Sinn. Nichts muss so bleiben wie es ist.

Sogenannte "Erziehungsprobleme" sind in aller Regel keine Probleme, verursacht durch das Kind, sondern durch die Erwachsenen (Mutter, Vater, Großeltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen etc.). Von daher heißt es auch sich die Beziehungsdynamik Bezugsperson - Kind anzuschauen, wie auch die Interaktion auf der Ebene der Erwachsenen. Hinzu kommen Interaktionen im Geschwistersystem und Rückkopplungen vom Kind oder Jugendlichen auf die erwachsene Bezugsperson, die dann wiederum auf das Kind, den Jugendlichen zurückgekoppelt werden.

Das Kind ist von Geburt an aber kein reines Objekt, sondern "Mitspieler" im System. Der Unterschied zum Erwachsenen ist aber die persönliche Reife, die körperliche und geistige Stärke, hierin ist das Kind den Erwachsenen in der Regel unterlegen und das macht auch die Verantwortung der Erwachsenen aus. Im Strafrecht bildet sich das in der Strafmündigkeit ab, die im Jugendstrafrecht erst mit 14 Jahren gegeben ist. Vorher hat das Kind strafrechtlich gesehen "Narrenfreiheit", was nicht heißt, dass das Kind alles folgenlos tun kann und darf.

Das Problem ist wiederum nun die teils persönliche Unreife der Erwachsenen, aus der viele Probleme mit Kinder und Jugendlichen resultieren, so etwa bei der Problematik der Parentifizierung von Kindern, als der Rollenumkehr von Erwachsene und Kinder, Kinder übernehmen Aufgaben der Erwachsenen, wie etwa Führung, ohne dieser Aufgabe gewachsen zu sein, bei länger anhaltenden Rollenkonfusionen können so schwere Störungen bei den Heranwachsenden Kinder implementiert werden, denen im Erwachsenenalter der Kinder dann nur durch einen hohen Aufwand (Therapie) beizukommen ist oder die zu dauerhaften Störungsbildern führen (Stichwort Frühverrentung).

Die Frühverrentung ist eigentlich eine Art staatlicher Verlängerung des Kindergartens bis zum Tod auf Kosten der Beitragszahler/innen. Das Erwachsenenalter wird übersprungen. 

Zu guter Letzt aber auch ein Hinweis auf Gelassenheit. Viele Probleme verlieren sich im Laufe der Zeit, ohne dass man viel dafür tun muss, außer eben Gelassenheit aufzubringen und das Problem nicht schlimmer zu machen, als es anfangs ist. Aufmerksamkeit ist aber bei chronifizierten, also langanhaltenden Störungsbildern geboten, oft wird es da nützlich sein, sich mit einem Fachmann oder einer Fachfrau in Verbindung zu setzen, um den Dingen auf den Grund zu gehen und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.

 

Die nachfolgenden Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Zutreffen in jedem konkreten Einzelfall




1. Hier kann es mehrere Gründe geben.

Zum einen kann das Kippeln sich angenehm anfühlen, grad so als wenn ein Kind auf einem Schaukelpferd sitzt. Von daher wäre es erst einmal nicht weiter verwunderlich, dass das Kind schaukelt/kippelt. Beides kann beruhigend wirken. Allerdings nicht auf die Eltern, Erzieher oder Lehrer, die nervt es in der Regel, auch weil es gegen die gewünschten Ordnungsvorstellungen verstößt. Diese versuchen auf das Kind einzuwirken, damit es mit dem Kippeln aufhört, das Kind bekommt also Aufmerksamkeit. Die Suche nach Aufmerksamkeit kann ein Grund dafür sein, dass das Kind trotz der Ermahnungen oder gerade wegen der Ermahnungen kippelt. Würden die Eltern den Raum verlassen, könnte es sein, dass das Kind aufhört zu kippeln, weil niemand mehr da ist, den es damit provozieren und damit Aufmerksamkeit erlangen könnte.


2. Zum einen ist es erst einmal ganz normal und gesund, dass das Kind nicht alles isst was auf den Tisch kommt. Das sollte man respektieren und das Kind nicht zwingen, dieses oder jenes zu essen, nur weil die Erwachsenen man meinen, das wäre ja so gesund, etc. pp.

Wenn das Kind nun aber an allem rummäkelt, hat das neurotische Züge, es geht dann vermutlich um die Ablehnung des Essens an sich (Stichwort Suppenkaspar). Bei kleinen Kindern dürfte das eher selten vorkommen, bei Kinder in der Pubertät häufiger. Das rummäkeln stellt sich dann als heimlicher Machtkampf zwischen Kind und einem oder beiden Elternteilen dar. Hier sollte mal als Elternteil seine eigene Position überprüfen, insbesondere, wie ist es um meine Fähigkeit bestellt, das Kind/den Jugendlichen in seinen Autonomiewünschen zu respektieren und zu fördern.


3. Wenn Kinder ständig auf dem Tisch stehen beruht das auf einer mangelnden oder fehlenden wirksamen Grenzsetzung durch die Eltern. Das Kind stellt sich im wahrste Sinne des Wortes über die Eltern, Schuld ist hier nicht das Kind (Symptomträger), sondern die Eltern, denen es an elterlicher Autorität fehlt und die ihre elterliche Verantwortung und ihre elterlichen Führungsrolle nicht adäquat wahrnehmen. Die Gründe bei den Eltern sind häufig unbewusst. Veränderungen bedürfen hier in der Regel professioneller Unterstützung für die Eltern.


4. Ketchup versüßt das Leben. Das Kind möchte sich nicht anstrengen, wenn schon Anstrengung, dann gleich mit Belohnung (Bonbon, Schokolade oder eben Ketchup).

Süßigkeiten, das ist ein Ersatz für Aufmerksamkeit und Liebe, Das Kind meint, zu wenig davon zu bekommen und gleicht dies mit Süßigkeiten aus. Da Spagetthi mit Schokolade nicht schmeckt oder nicht üblich ist, tut es ersatzweise auch Ketchup.


5. Das Kind ist unkonzentriert, also mit den Gedanken woanders, so etwa bei einer drohenden aber nicht offen kommunizierten Trennung der Eltern. Oder das Kind hat Probleme in der Schule und ist in Gedanken bei der nächsten Klassenarbeit und nicht beim Esstisch.

Hier gilt es für die Eltern, sich nicht auf das Symptom (Gläser umwerfen) zu konzentrieren, sondern zu schauen, welche Probleme das Kind im Leben gerade bewegt und wie diese gelöst werden können.


6. Das Kind will nicht fertig werden (kennen wir als Erwachsene auch, statt den überfälligen Bericht an den Chef nun endlich fertig zu machen, surfen wir im Internet und gucken uns dieses oder jenes an, was das Problem natürlich nicht löst).

Hier ist zu gucken, wovor das Kind Angst hat, so dass es sich auf einem Ersatzschauplatz wohler zu fühlen scheint.



7. In der Regel sind die Babys noch sehr kompetent, weil noch nicht mit den Kulturerwartungen dieser Welt vertraut, wenn das Baby den Brei nicht essen will, hat es in der Regel grad keinen Hunger oder der Brei schmeckt ihm nicht. Dann also einfach etwas später füttern, in der Regel hat das Baby dann Hunger.

Nur in sehr seltenen Fällen liegt eine problematische Störung beim Baby vor, wenn dies vermutet wird, sollte rechtzeitig ein Kinderarzt aufgesucht werden.



8. siehe 5.


9. Kind will sich nicht weiterentwickeln, sondern auf der Stufe des Kleinkindes (Babybrei und Löffelchen verharren).

Hier gilt es zu schauen, vor welchen Entwicklungsaufgaben das Kind unbewusst Ängste hat.



10. Geschwisterkonkurrenz. Häufig auch "Stellvertreterkriege" für die Eltern (Vater und Mutter), die Kinder beziehen Partei für den einen oder anderen Elternteil und streiten am Tisch um die Liebesressourcen der Eltern. Der Streit kann sich auch fortsetzen, wenn die Eltern abwesend sind, häufig später auch bei Erbschaftsstreitigkeiten der zwischenzeitlich erwachsenen Kindern. Da wird dann um jeden Euro gestritten, weil es eben mehr geht als um den Euro, es geht um die Liebe der Eltern, von der man meint, zu wenig bekommen zu haben.


11. Abklären beim Kinderarzt. Ob ein Kind "zu wenig" trinkt, ist häufig keine objektive Einschätzung der Eltern, sondern nur ein gefühlte.

Aber auch hier kann es wie beim Essen um einen Machtkampf zwischen Kind und Eltern gehen, die Verweigerung von Trinken wäre dann der Versuch des Kindes, sich der Kontrolle und Einflussnahme durch die Eltern zu entziehen.


12. Wenn das Kind kein Obst und Gemüse ist, sondern statt dessen Fertignahrung (Stichwort Spagetti mit Ketchup), dann geht es um das Thema 4.

Das Kind will sich nicht anstrengen. Obst und Gemüse sind unverarbeitete Lebensmittel, müssten in der Regel gekaut und im Körper (Verdauungssystem) aufgeschlossen und verarbeitet werden. Das Kind hat die Meinung auf Arbeit verzichten zu können, da es frühzeitig an ein Leben ohne Anstrengung gewöhnt wurde (Overprotectness durch die Eltern, häufiger die Mutter als der Vater).


13. Den Kind fehlen zum einen klare Strukturen.

Das Kind will nicht ins Bett, daher "fällt" dem Kind kurz vorher ein, dass es ja noch hungrig ist.

Zu Bett gehen, heißt loszulassen, um in den Schlaf zu kommen.

Loslassen kann ich, wenn ich mich in Sicherheit weiß. Ein Kind, dass Angst um seine Sicherheit hat vermeidet das Zubett gehen, wenn überhaupt, dann mit Schnuller und mit Kuscheltier und mit Mama am Bettrand. Dies kann sich fortsetzen mit der Problematik, dass 10-jährige Mädchen und Jungen noch im Bett der Mutter schlafen. Der Vater ist entweder nicht mehr in der Familie oder schläft auf der Klappliege im Wohnzimmer. Dahinter steckt dann eine problematische Paarbeziehung, die am besten mit einem kompetenten Paar- und Familientherapeuten angeschaut werden sollte.

 


Mit freundlichen Grüßen



Peter Thiel

 

 

 

 

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