Entspannung

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 







-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 7. Januar 2018 12:55
An: ...
Betreff: Probleme Umgang mit 4,5 jährigem

Hallo Herr Thiel,

die Probleme die wir haben beziehen sich auf den respektlosen und aggressiven Ton unseres Sohnes.

Wir legen großen Wert darauf, dass er alle Emotionen zeigen kann und lernt mit ihnen umzugehen.

Er war zwei Jahre bei einer Tagesmutter, mit 3 Jahren kam er dann in den Kindergarten und seit dem unterdrückt er oft seine wahren Gefühle (lacht immer) bzw. schämt sich für sie und jeden Tag geht er plötzlich hoch, selbst wenn gerade alles ruhig ist.

In der Kita ist er nicht auffällig, im Gegenteil, er ist eher ruhig und untergeordnet, er kam dort in eine große Gruppe, die sich bereits seit der Eingewöhnung gemeinsam in dieser Gruppe befindet. Er möchte nicht, dass wir mit jemandem über diese Probleme sprechen weil, wie er sagt, er sich schämt. Wir werden nur herumkommandiert und sind "beschissen". Beispiel: er war mit seinem Papa bei einer Freundin spielen als es wieder nach hause ging, war noch alles gut, bis die Freunde nicht mehr zu sehen waren und er plötzlich gegen unser Auto trat und auch im Auto alles demolierte was ihm in die Finger kam. Wenn wir mit ihm schimpfen ist es oft so als würde er uns ignorieren oder er provoziert dann weiter (spuckt oder streckt die Zunge raus), wenn wir ihm dann näher kommen rennt er lachend weg und macht ein Spiel daraus. Zu unserer Schande müssen wir gestehen dass wir in unserer Verzweiflung ihm auch schon eine Backpfeife gegeben haben, wofür wir uns aber hinterher entschuldigt haben. Wir kommen sehr an unsere Grenzen, wir haben das Gefühl dass wir mittlerweile auch nicht mehr wie Eltern reagieren sondern eher wie trotzige Kinder auf seinem Niveau.

Ich habe Angst mein Kind nicht mehr zu lieben und habe auch schon viel geweint, weil ich es nicht mehr schaffe, es nicht persönlich zu nehmen. Wir üben schreiben oder malen und plötzlich sieht man dass sich seine Mimik verändert, er ist plötzlich genervt, Geräusche die vorher schon da waren stören plötzlich und er bekommt selbstzweifel, er schmeißt den Stift hin mit Tränen in den Augen "ich kann das nicht, guck mal wie schief". Ich erkläre ihm dann dass wir auch gerne etwas anderes machen können und er zufrieden mit sich sein kann, da da nichts schief war, es sah gut aus, aber das sieht ja jeder anders. Aber dann werde ich trotzdem nur genervt angeguckt, ich soll das wegräumen oder was wir auch schon hatten, ich soll das dann schreiben oder malen, wenn ich sage dass ich das nicht möchte fängt er an zu weinen und zu schreien. Er hat mich auch schon aus purer Langeweile heraus gebissen, weil ich ihm zu ruhig reagiert habe "ich weiß was du nicht leiden kannst und haute mich" ich sagte dass er recht hat, das kann ich nicht leiden weil es mir weh tut und er krabbelte über meinen Schoß und biss mir von hinten uns Bein.

Diese Sorgen haben wir fast ausschließlich zuhause, wo ihn keiner sieht. Müssen wir woanders etwas schimpfen, sagt er nur, wir sollen aufhören oder leise sein, weil es keiner hören soll. Sein Standardsatz für uns lautet "ich will nichts mehr von dir hören". Er scheint dabei oft mehr traurig und auch in sich zusammengefallen als dass er wütend wirkt. Wir haben mehrere Wutventile probiert, ein Kuscheltiere dass er hauen durfte, eine Ecke zum beruhigen in der ein Hocker stand, bei dem sagte er dann nur lächelnd zu mir nachdem er frech war "Mama du musst mich jetzt wieder auf den Hocker setzen". Für ihn war alles nur ein Spiel. Ich kann mit ihm zu keinem Therapeutendirekt gehen, da er zum einen nicht darüber sprechen möchte und zum anderen woanders eher ruhig und schüchtern ist.

Nun habe ich viel geschrieben, aber ich suche dringend Hilfe, immer öfter kommen in mir selbstzweifel, ob unser Sohn eine "bessere" Familie verdient hätte, die mit seinem Wesen besser umgehen kann. Ich war immer konsequent und es ganz keine Probleme, wir konnten immer sprechen, aber jetzt reagiert er immer mit einem Lachen.

Danke schon einmal für die Geduld diesen halben Roman zu lesen

Schöne Grüße

Eine verzweifelte Mutti

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 10. Februar 2018 23:05
An: ...
Betreff: AW: Probleme Umgang mit 4,5 jährigem


Sehr geehrte Frau ...,

Danke für Ihre Anfrage, auf die ich leider erst heute antworten kann.


Zur Zeit hätte meine Kollegin freie Termine.

Ich habe meine Kollegin gebeten, sich mit Ihnen wegen einer möglichen Terminvereinbarung in Verbindung zu setzen.

...



Mit freundlichen Grüßen


Peter Thiel

Praxis für Lösungsorientierte Arbeit






-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 11. Februar 2018 09:58
An: ...
Betreff: Re: AW: Probleme Umgang mit 4,5 jährigem

Sehr geehrter Herr Thiel,

Tatsächlich hat sich die Situation mit Hilfe einer neuen Aufgabenverteilung und mehr Geduld in unserer Familie deutlich gebessert. Wir wurden ruhiger und unser Sohn somit entspannter.

Danke für Ihr Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

...


 

 

 

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