Ekel

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 19. April 2023 19:09
An: ...
Betreff: Anfrage ob Sie helfen können

Sehr geehrter Herr Thiel,

durch "Herumsuchen" nach Antworten bin ich auf Ihrer Seite gelandet und würde gern wissen, ob Sie mir helfen könnten.

Ich versuche meine Situation vorerst möglichst kurz zu beschreiben, denn ich bin nicht sicher, ob mein Problem durch Paartherapie oder Psychotherapie eher geklärt werden könnte.

Vor 30 Jahren wurde bei mir die Diagnose Borderline gestellt, jetzt bin ich 49 Jahre alt und habe schon immer Schwierigkeiten mit menschlichen Beziehungen.

Trotzdem habe ich 2005 einen Mann kennen und lieben gelernt, zog schnell mit ihm zusammen, 2006 heirateten wir und 2008 wurde unser Wunschkind geboren.

Bis dahin würde ich die Beziehung als gut bezeichen, kurz nach der Geburt wollte ich das erste Mal ausziehen und machte es 2014 wahr.

Seitdem leben mein Mann und ich getrennt, wir blieben aber zusammen. Das lief nicht so gut wie erhofft, 2018 habe ich meinem Mann mitgeteilt, dass ich keine Chance mehr für uns mehr als Paar sehe.

Mein größtes Problem ist, dass ich mich sehr einsam fühle (auch wenn wir Zeit miteinander verbringen) und gravierender noch, dass ich eine zunehmende Abneigung bis hin zum Gefühl des Ekels empfinde.

Zwar habe ich versucht, das "durch die Blume" zu vermitteln und wir leben nun schon seit Jahren ohne Sex und ohne Zärtlichkeiten- aber ich habe den Eindruck, dass mein Mann keinen Leidensdruck empfindet und auch nicht zuhört, wenn ich von meinem berichte.

Wir verbringen Urlaube zusammen, schlafen seit Jahren getrennt, aber gestern äußerte mein Mann wieder, was wir alles unternehmen könnten wenn unser Kind selbständiger würde.

Ich weiß aber gar nicht, ob ich das will, doch ich schätze meinen Mann menschlich und brauche ihn auch als Familie und Freund.

Für mich ist die Frage, ob es eine Chance gibt eine Beziehung zu kitten, wenn sich ein Partner von dem Anderen abgestoßen fühlt und ob es tatsächlich ein Partnerschaftliches Problem ist, oder mein Persönliches, also etwas, was ich in einer regulären Psychotherapie angehen muss?

Ich war eine zeitlang zwiegespalten, ob Sexualität gar nicht mehr mein Bedürfnis ist oder ich z.B. inzwischen Frauen favorisieren würde- aber eigentlich glaube ich, dass sich das Problem eher auf diese Beziehung beschränkt.

Nur die Zuordnung, ob das Problem die Beziehung ist oder ich, die bekomme ich allein nicht hin.

Könnten Sie mir mitteilen, ob Sie ein richtiger Ansprechpartner sein könnten oder eher doch die klassische Psychotherapie sinnvoller wäre?

Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Beziehung wirklich retten oder mich nur vor den Auswirkungen einer absoluten Trennung schützen will...

Über eine kurze Einschätzung würde ich mich freuen.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 25. Januar 2018 22:39
An: ...
Betreff: Anfrage Sexualtherapie

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin 23 jahre und seit Ende 2015 in einer festen Partnerschaft.

Die Sexualität hat sich leider immer mehr ins Negative entwickelt, inzwischen ekel ich mich einfach nur noch davor.

Ich liebe meinen Partner aber. Die Abneigung gegen die körperliche Nähe hat mit meinem Gefühl zu meinem Lebensgefährten nichts zu tun.

Das ist für ihn leider nicht immer nachvollziehbar. Unsere Beziehung belastet die Situation sehr.

Ich hoffe, dass ich bei Ihnen Unterstützung bekomme. Ich habe bereits mit meiner Frauenärztin mehrfach darüber gesprochen.

Leider kann sie mir auch nicht weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 

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