Dysbalance
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
Bin 29 Jahre jung, Vater einer 4 Jährigen bezaubernden Tochter, seit 5 Jahren Verheiratet und bin mit meiner Frau 12 Jahre zusammen.
Leider bin ich in der letzten Zeit in meiner Ehe unglücklich. Ich liebe meine Frau wirklich über alles, ich kann mir niemanden besseres als Partner,Freund und Mutter vorstellen als meine Frau. Doch ich habe in der letzten Zeit einfach keine Kraft mehr.
Ich habe das Gefühl, dass diese Liebe zu meiner Frau nur noch einseitig ist bzw. ich einfach nichts dergleichen erwidert bekomme. Ich habe schon oft dieses Thema angesprochen. Meine Frau sagt dann immer „du willst nur wieder das eine“. Ich versuche ihr immer zu erklären, dass Sex für mich sehr wichtig ist, aber es mir dabei nicht darum geht irgend etwas irgendwo rein zu schieben. Als Antwort kommen dann Kommentare wie „ich brauch das eben nicht so oft“.
Es fängt schon bei einem einfachen Kuss an. Selbst diesen muss ich mir „holen“
und bekomme dann immer nur Kommentare wie „warte jetzt gleich ich muss nur
noch……“ Oft bekomme ich dann garnichts oder „erzwinge“ mir ein Küsschen.
Es ist schwer zu beschreiben. Aber ich leide darunter wirklich sehr. Bei jedem
Versuch zu kuscheln ect. werde ich wie ein Hund weg geschickt. Sex haben wir 1-2
mal im Monat. Eigentlich aber auch nur wenn die Eisprung Zeit meiner Frau ist.
Auf das was mir gefällt wird sehr selten eingegangen. Es dreht sich eigentlich
immer nur um meine Frau (wann,was und wie).
Oft sage ich dann auch sowas wie „dann muss ich mir die Liebe wo anders her
Holen“. „Dann müssen wir halt eine offene Ehe führen“ bekomme ich dann zu hören.
Tatsächlich will ich niemanden anders. Und ich glaube sie versteht mich einfach
garnicht.
Ich habe meiner Frau noch nichts erzählt, dass ich Sie kontaktiert habe. Ich
habe jetzt einmal Kurz das Problem beschrieben. Bin ich denn überhaupt richtig
bei Ihnen?
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 12. Dezember 2021 16:32
An: ...
Betreff: Probleme in der Partnerschaft
Hallo Herr Thiel,
die Beziehung zu meinem Mann gestaltet sich mit den Jahren immer schwieriger, wir sind nicht auf Augenhöhe, ich komme mir immer mehr vor, wie seine Untergebene.
Ich habe schon viel geschluckt und in mich reingefressen. Gestern hatte ich das erste Mal das Bedürfnis, einfach zu gehen. Mit drei Kindern ist das leider jedoch nicht so einfach.
So muss ich versuchen, mir auf diesem Weg Hilfe zu suchen, damit ich lerne mit den schwierigen Situationen umzugehen.
Eine Therapie oder auch nur ein Gespräch bei einem Therapeuten mit meinem Mann
zusammen sind aktuell ein Ding der Unmöglichkeit: über Menschen, die zum
Therapeuten gehen, macht er sich lustig..
Vielleicht haben Sie noch freie Termine und können mir helfen?!
Viele Grüße
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 8. März 2020 13:11
An: ...
Betreff: Anfrage Eheberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich wende mich heute an Sie wegen einem Thema, das meinen Mann und mich seit
vielen Jahren beschäftigt.
Wir drehen uns schon sehr lange im Kreis was unser Sexleben angeht. Ich habe
kaum mehr Lust auf Sex, mein Mann aber natürlich schon und so haben wir
eigentlich permanent einen schwelenden Konflikt, der sich im den letzten zwei
Jahren, seitdem ich meine ...ausbildung begonnen habe, immer mehr zuspitzt. Das
Problem ist auch damit gekoppelt, dass mein Mann raucht, was mich zusätzlich
blockiert. Mein Vater ist vor einigen Jahren an Lungenkrebs gestorben und ich
empfinde es seitdem als sehr unangenehm, bei meinem Mann zu riechen, dass er
geraucht hat. Er raucht deswegen mittlerweile nur noch heimlich, nachdem ich ihm
vor einigen das Ultimatum gestellt habe, dass er doch aufhören soll, weil ich
sonst keine Lösung für unser Sexproblem sehe. Seitdem fängt er immer wieder zu
rauchen an, wenn ihn etwas ärgert oder besonders wenn ich ihn ärgere, weil ich
mich verweigere.
Sie sehen vielleicht, dass die Situation recht verzwickt ist und ich sehe, dass
wir uns nur noch im Kreis drehen. Ich glaube wir tun gut daran, professionelle
Hilfe hinzuzuziehen, zumal wir sonst ein sehr harmonisches und schönes Eheleben
führen. Und wahrscheinlich ist auch die Ursache erstmal ganz wo anders bei mir
selbst zu suchen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das Problem bzw. die
Ursache auch bei mir selbst liegt. Wie gesagt, wir benötigen Hilfe eines
Außenstehenden und ich würde mich freuen, wenn wir einmal zu Ihnen kommen
könnten, um ein Gespräch zu führen.
Ich danke Ihnen für eine Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
...