Drogenmissbrauch

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 17. August 2023 16:16
An: ...
Betreff: Termin Anfrage

Sehr geehrter Herr Thiel,

Ich wollte nachfragen, ob Sie für mich und meine zwei Töchter, 23 und 18 Jahre alt, vielleicht einen freien Termin für eine Art Familien-Kommunikationstherapie hätten.

Nur grob gesagt meine jüngere Tochter ist depressiv und missbraucht Drogen, die zweite ist ein bisschen überfordert mit ihrer ganzen Lebenssituation, Studium und und der jüngeren Schwester die bei ihr oft Hilfe sucht.

Wir haben mehrmals probiert die ganzen Themen zu dritt anzugehen aber leider ohne Erfolg wir drehen uns im Kreis.

Ich vermute, dass wir ohne Hilfe von jemanden der hier "vor Ort" involviert ist nicht weiterkommen.

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 5. Dezember 2020 13:19
An: ...
Betreff: ADHS - Drogenmissbrauch - Strafverfahren

Guten Tag Herr Thiel,

ich wende mich als Mutter meines 25-jährigen Sohnes A an Sie.

Bei A ist bereits im Grundschulalter ADHS diagnostiziert worden. Er kam von der 4. Grundschulklasse auf die Förderschule und machte dort seinen Förderschulabschluss.

Nach einem berufsbildenden Jahre ergab sich die Möglichkeit, dass A eine überbetriebliche Ausbildung im ... in ... machen könnte. Das Angebot nahm er an und machte dort im Sommer 2016 seinen Abschluss als ... .

Danach folgten einige Jobs (erst die große Euphorie, dann nach einigen Monaten immer Ernüchterung nach dem Motto "alle sind doof, ich werde angemeckert, ich kann nicht dafür", viele Krankheitstage usw.).

Er zog Ende 2016 in eine WG nach ..., welche sich jedoch im Frühjahr 2017 wieder auflöste. Danach besorgte ich ihm eine 1-Zimmer-Wohnung an meinem Wohnort in ....

Im Herbst 2018 ließ er seine Freundin dort mit einziehen. Was ich nicht wußte, war, dass er einen starken Drogenkonsum entwickelt hatte. Nach einem nächtlichen Streit zwischen ihm und seiner Freundin, holten Nachbarn die Polizei. Diese fand in der Wohnung einiges an weichen Drogen und eine gerade in Gebrauch befindliche Bong.

Gegen A und seine Freundin ist nun ein Strafverfahren anhängig. Da er zum Tatzeitpunkt bereits 23 Jahre alt war, fällt er bekanntermaßen nicht mehr unter das Jugendstrafrecht. Seine Freundin war damals erst 21, da sieht das Strafmaß sehr viel milder aus.

A und seine Freundin sind mit meiner (finanziellen) Hilfe im März d. J. von ... nach ... gezogen, weg von den ganzen falschen Freunden, weg von den Drogen (nach eigenen Aussagen konsumieren sie auch nichts mehr... hoffe ich inständig). Aber Alkohol spielt leider immer noch eine große Rolle!

Die ganze Geschichte (das laufende Strafverfahren wegen Drogenbesitzes und 32.000,00 EUR Schulden für einen "Freund") habe ich erst vor vier Tagen erfahren, nachdem ich in der Wohnung der Beiden nach einem Streit für Ruhe sorgte (beide hatten Alkohl getrunken und er hat seine Freundin leider auch geschlagen - wie sein Vater mich übrigens auch...). Da brach dann alles aus ihm heraus und er gestand mir, ein Strafverfahren wegen Drogenbesitzes "am Hals zu haben".

Seit einem Jahr (!) arbeitet A als Helfer in einer ...  in ... . Auch hier war es erst "ganz toll". Jetzt wird es auch hier schwierig. Mal ist er krank, oftmals mit erfundenen Geschichten hierzu, mal pampt er die Kollegen an... Er braucht diesen Job, er muss ihn unbedingt behalten!

Ich stehe immer noch unter Schock! Ich hatte keine Ahnung. Das irgendwas nicht stimmte, ahnte ich ja, aber dass es so schlimm ist, nicht!

Sein Strafverteidiger, mit welchem ich zum Glück sprechen konnte, geht von einem Strafmaß von 1 - 3 Jahren Haft aus. Mit ganz viel Glück bekommt er Bewährung. Aber nur, wenn er eine gute Sozialprognose hat.

Er geht jetzt auch ein mal in der Woche zur Drogenberatung.

Wie es auch ausgehen mag, A muss was An und IN seinem Leben ändern. Ich habe ihm eine Therapie bei Ihnen vorgeschlagen und er hat eingewilligt.

Er ist eigentlich so ein lieber Kerl. Aber durch sein ADHS steht er sich immer wieder selber im Weg. Er möchte auch nicht, dass andere wissen, dass er ADHS hat. Es ist ihm peinlich. Dabei wäre es besser, wenn gerade die Kollegen eingeweiht wären. Aber da macht er "dicht" und wird gleich laut und bockig.

Ich hoffe so sehr, dass Sie helfen können, A`s weiteren Lebensweg ein wenig zu ebnen und ihm vielleicht die Augen zu öffnen.

Herzlichen Dank im Voraus.


Mit freundlichen Grüßen

 

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