Dominante Mutter

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 13. Januar 2023 14:32
An: ...
Betreff: Bitte um einen Termin zur Paarberatung

Guten Tag Herr Thiel,

Gerne würden meine Partnerin und ich einen ersten Termin zur einer Paarberatung bzw. Therapie bei Ihnen vereinbaren.

Wir leben in einer Patchwork-Konstellation in 2 getrennten Haushalten mit unseren beiden Söhnen aus früheren Beziehungen (11 und 12 Jahre). Patchwork-Familie beschreibt es leider insofern nicht genau, da unsere gemeinsame Zeit zu viert fast nur auf die Ferien und ein paar Wochenenden beschränkt ist.

Immer wieder kommt es dabei zu Konflikten, die meist daher rühren, dass sich meine Ex-Partnerin, wenn es um meinen Sohn geht, einmischt, und diese Einmischung letztlich uns alle 4 tangiert.

Dabei befinde ich selbst mich oft in einer Sandwich-Position, einerseits in meiner Rolle als Vater (wo es Absprachen mit meiner Ex gibt) und meiner Rolle als Partner. Letztlich ist meine Ex dadurch in unserer Vierer-Konstellation sehr präsent, worunter vor allem meine Partnerin und deren Sohn, aber auch ich, leiden.

Der Sohn meiner Partnerin hat schon immer fast keinen Kontakt zu seinem Vater. Mein Sohn dagegen hat das starke, fast schon zwanghafte, Bedürfnis jeden Tag um 19 Uhr ausführlich mit seiner Mutter zu telefonieren, was diese auch selbst so einfordert, und was dann in der gemeinsamen Zeit sehr störend ist.

Meine Ex sagt, spreche ich sie drauf an und stelle die Häufigkeit und Dauer dieser Telefonate in Frage, sie lasse sich diese Telefonate mit ihrem Sohn nicht verbieten. Mein Sohn meint, er wolle täglich seine Mutter hören (mich übrigens auch, wenn er bei seiner Mutter ist) und ich tue mich schwer, ihm dabei Grenzen zu setzen, weil ich ihm das nicht verbieten will. Und meine Partnerin leidet sehr darunter, was ich sehr gut verstehen kann.

Ich habe hier bisher vielleicht auch zu wenig unternommen, weil ich dachte, dass mit der Zeit mein Sohn nicht mehr so sehr das Bedürfnis nach den täglichen Telefonaten haben wird, weil er ja älter wird (am ersten Februar wird er 13).

Da habe ich mich wohl getäuscht.

Zuletzt hatten wir die Überlegung zusammenzuziehen und meine Partnerin stellte fest, dass die Vorstellung dieser täglichen Telefonate (und damit die Präsenz meiner Ex) für sie nicht zu ertragen ist.

Soviel zur aktuellen Problematik. Aber natürlich gibt es hier auch eine Vorgeschichte.

Ich wäre froh, wenn Sie uns einen ersten Termin geben könnten.

Mit freundlichen Grüssen,

...

 

 

 

 

 

 


 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 24. Januar 2019 14:29
An: ...
Betreff: Gesprächsbegleitung ?

Sehr geehrter Herr Thiel,

Ich versuche mich kurz zu fassen aber muss dennoch etwas ausholen.

Meine Mutter lebt in ... . Meine Tochter (23 Jahre) in ....

Ich bin zum 01.12.18 von ... nach ... gezogen. Trotz der Entfernung hatten wir immer einen sehr intensiven Kontakt zu meiner Mutter. Mein Vater ist im Februar 2018 plötzlich verstorben.

Ich war, obwohl ich selbst kaum konnte, immer für meine Mutter da.

Ich habe zwei Schlaganfälle gehabt und war 2018 in einer psychosomatische Reha.

Auf Hälfte der Reha Zeit habe ich mir Raum für mich eingefordert und nicht mehr täglich, so wie sonst, mit meiner Mutter telefoniert. Sie war glaub ich beleidigt und wurde mehr und mehr sehr unfair. Auch meiner Tochter gegenüber. Sie war überzeugt ich wäre einer Sekte beigetreten und hat selbst meine beste Freundin in ... kontaktiert. Sie müssen zusammen halten, mir meine Schlüssel und Handy wegnehmen und mich retten. Am Telefon wurde ich nur angemotzt weswegen ich nicht mehr anrief.
Heute stimmt das alles nicht mehr.

Seit einiger Zeit versucht sie meiner Tochter und mir auf emotionaler Ebene ein schlechtes Gewissen zu machen.

Ich wünsche den Kontakt zu meiner Mutter sehr. Sie war aber immer schon sehr dominant und es zählte nur ihre Meinung. Von daher halte ich es für mehr als unsinnig das Gespräch mit ihr alleine zu suchen.

Ich bin in therapeutischer Behandlung. Mein Therapeut hat mir geraten einen Familienhelfer hinzu zu bitten.

So bin ich dann übers Internet auf sie aufmerksam geworden in der Hoffnung das sie uns helfen können.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

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