Distanz - Nähe
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
Telefon: 030 / 499 16 880
Funk: 0177.6587641
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Kontaktaufnahme per Mail wird empfohlen.
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 9. Februar 2022 20:02
An: ...
Betreff: Unterstützung für unsere Beziehung.
Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter
Ich bin bei der doch noch eher zurückhaltenden Suche nach Hilfe bei unserem
Problem auf Ihre Seite gestoßen und fand sie recht ansprechend.
Wir ,ein wirklich generell glückliches Pärchen seit Mitte 2020 (40 und 41 Jahre
jung) ,sind glücklich endlich einander gefunden zu haben und mögen auch nicht
mehr ohne einander. Dennoch gibt es ein Problem, wohl eher für mich, mein
Partner mag keinen Sex oder Intimität, er vermisst es auch nicht.
Ich im Gegenzug schon sehr da ich quasi verrückt nach ihm bin :). Je mehr ich
darüber mit ihm gesprochen habe, je größer wird die Distanz was Intimität
angeht. Ich habe das Thema seit Dezember nun nicht mehr angesprochen, doch
leider geschieht auch nichts.
Ich habe im Dezember schon einmal mit ihm über eine ,Paartherapie oder
Sexualberatung, gesprochen und er war nicht abgeneigt.
Da er aufgrund von Panikattacken Medikamente nahm meinte er es kommt von diesen,
aber nach Absetzung (mir zu liebe was ich gar nicht wollte) änderte sich nichts.
Auch einen Urologen suchte er auf (alles gesund), denn zu schaffen macht es ihm sehr, mich in seinen Augen nicht glücklich machen zu können.
Vielleicht kann ein Außenstehender mir oder uns helfen ?!
Lieben Gruß
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 20. Januar 2020 13:58
An: ...
Betreff: Termin für eine Familien- Beratung
Sehr geehrte Damen und Herren,
es würde mir sehr helfen, wenn ich von Ihnen
schnellstmöglich einen Termin für ein persönliches Gespräch erhalten könnte.
Die für mich sehr belastende Problematik möchte ich kurz beschreiben.
Mein Name ist ..., ich bin 59 Jahre alt, verheiratet und habe drei erwachsene
Kinder sowie zwei Enkelkinder.
Mein Ehemann und ich betreiben seit langem ein ..., das Grundlage unserer
Existenz ist.
Das größte Problem für unsere gesamte Familie besteht im Verhalten meiner Eltern
(83 und 84 Jahre alt), die mich, seit ich verheiratet bin (35 Jahre)
tyrannisieren und weiterhin dominieren wollen.
Aus diesem Grund besteht für meinen Mann und meinen Sohn seit Jahren kein
Kontakt zu ihnen.
Wir wohnen in derselben Stadt und mit steigendem Alter wird die Verbindung
zwischen uns immer prekärer.
Meine Eltern sind aus meiner Sicht noch nicht hilfsbedürftig im Sinne einer
Pflege oder einer Betreuung, fordern sich diese aber vehement und für mich sehr
unangenehm von mir ein.
Ich bin voll berufstätig, kann mich aber aufgrund dieser Problematik momentan
weder auf meine Arbeit noch auf meine Familie konzentrieren.
Fast jeden Tag rufe ich bei meinen Eltern an um dann in unangenehmen
Diskussionen wieder verbal „abgewatscht“ zu werden.
Seit längerem habe ich Schlafstörungen und nehme diesbezüglich Medikamente.
Momentan sehe ich keinen Ausweg und weiß nicht, wie ich aus dieser mich
lähmenden Situation herauskommen und meinen familiären und beruflichen
Funktionen wieder in vollem Umfang nachkommen kann.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 20. Juli 2018 16:11
An: ...
Betreff: Anfrage Beratung
Hallo Familien Beratungs - Team,
mein Name ist ... (49), ich wohne in ... und bin seit Anfang diesen Jahres mit
meiner Freundin ... (40) aus ... zusammen.
Schon recht früh in unserer Beziehung fühlte und fühle ich mich sehr stark
"gefordert", in sehr vielen Aspekten. Vom aus meiner Sicht doch recht deutlich
gewünschten Einzug bei meiner Freundin in ... über den (wiederum aus meiner
Sicht) enorm hohen und extrem häufigen Wunsch von ihr nach Intimität. Auch die
wiederholten Schilderungen ihrer sehr schwierigen finanziellen Situation geben
mir ein Gefühl des "enorm unter Druck stehens".
Sie würde das so mit Sicherheit nicht bejahen. Aus ihrer Sicht baut sie sicher
keinerlei Druck in auch nur einem der obigen Themen auf.
Durch verschiedene Ereignisse bei denen ich wiederholt meine Belastungsgrenze
leider deutlich überschritten hatte, kam es nun (erneut) zum Bruch.
Ich merke, mit erschrecken, das mir der Abstand teilweise gut tut und ich mich
wieder autonomer und besser fühle.
Für sie ist es eine große Verletzung die ich ihr zufüge :-(, was ich verstehen
kann, denn ich war innerlich wirklich bereit sie zu verlassen, da ich
zwischenzeitlich das Gefühl hatte nur noch Mittel zum Zweck zu sein... )
Viele Probleme könnten durchaus einfach aus unseren verschiedenen Ansichten und
Erfahrungen resultieren.
Ich hatte (und habe vielleicht noch) eher die Tendenz leicht ins deppresive zu
rutschen und benötige irgendwo bis zu einem gewissen Grad noch meine
"Halte-Pfeiler". In der Regel die wöchentliche ... gruppe am ... und ...gruppe
am ... . Dazu meine Wohnung in der ich selbst für eine gewisse Mindest -Ordnung
sorge um mich wohl zu fühlen.
Jedes erwähnen ich würde mich belastet fühlen, löst bei ihr umgehend Kritik aus.
Für mich fühlt es sich an wie das sofortige "zurück schlagen".
Wenn ich sage mir geht es nicht gut mit... (ich spreche bewusst von mir und
versuche Anklagen zu vermeiden) kommt das bei ihr offensichtlich sofort als
Ablehnung von ihr an. Von "Du verletzt mich" über "ich fühle mich überhaupt
nicht mehr attraktiv" ist alles dabei. Mir tut das Leid und erzeugt irgendwie
wieder Druck.
Wir scheinen von komplett verschiedenen Dingen/Positionen/ Erwartungen zu
sprechen. Ein Mittelweg scheint unendlich weit entfernt zu sein...
Wäre es möglich dass Sie uns evtl. mit ihrer Erfahrung in einer Beratung einen
möglichen gemeinsamen Weg aufzeigen, falls ein solcher existieren sollte.
Vielen Dank.
Gruß ...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:...
Gesendet: Montag, 6. August 2018 16:40
An: ...
Betreff: AW: Anfrage Beratung
Sehr geehrter Herr ...,
Danke für Ihre Anfrage, auf die ich leider erst heute antworten kann.
Ich bin recht pessimistisch, hinsichtlich der Frage, ob es einen gemeinsamen Weg
zwischen Ihnen und Ihrer Freundin geben könnte.
Zu unterschiedlich sind ihrer beiden Bedürfnisse. Vermutlich spielen unbewusste
Partnerwünsche eine Rolle, dass sie überhaupt zusammengekommen sind.
Ihre Freundin hat sich einen Mann ausgesucht, von dem sie ihre Nähewünsche nicht
erfüllt bekommt und das soll auch so sein, denn gerade deswegen hat sie Sie auch
(unbewusst) ausgesucht. Das klingt paradox, dass sich jemand einen als Partner
aussucht, von dem klar ist, dass dieser die Wünsche nicht erfüllt, die man hat.
Dahinter liegt jedoch die Unfähigkeit, das auszuhalten, was man so sehr sucht.
Das ist so, als ob jemand die Freiheit sucht, aber sein ganzes Leben im
Ordnungsamt arbeitet, weil die Freiheit viel zu sehr Angst auslöst. Da sitzt man
lieber in einem muffigen Büro und sortiert Akten. Die Freiheit, das ist was für
das Kino, aber auch nur in Maßen, denn selbst Kinofilme können vorhandene Ängste
triggern, so dass womöglich auch das Kinofilm gucken schon zu viel ist.
Sie dagegen sind vermutlich ein eher "autistisch" gepräger Mann, Alexander Lowen
würde wohl sagen "schizoider" Körpertyp. Sie brauchen Ihre Ruhe- und
Haltepunkte, jedes Überschwemmen mit "Gefühlen" und Nähewünschen, wie von Ihrer
Freundin löst Rückzugstendenzen aus. Dieser Rückzug wiederum triggert bei Ihrer
Freundin frühe Verlassenheitserfahrungen, die sie mit "noch mehr des selben"
(Paul Watzlawick) zu kompensieren sucht, also mit dem Versuch Nähe zu erzwingen,
völlige Frustration auf beiden Seiten ist somit vorprogrammiert.
Gleichwohl muss man nicht resignieren, sondern nur "das richtige" tun. Was das
richtig ist, gerne helfen wir Ihnen bei der Suche.
...
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel