Depression bei Jugendlichen
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 21. März 2023 12:09
An: ...
Betreff: Unsere Tochter 17 Jahre ritzt sich
Guten Tag
Gestern Abend hat uns unsere Tochter mitgeteilt, dass sie sich schon einige Zeit
immer wieder ritzt (überwiegend an der Hüfte) und sie Hilfe braucht.
Wir sind momentan sehr verzweifelt und ich bin mir nicht sicher wie vorgehen.
Sie meinte auch, dass sie unter immer wiederkehrenden Angstzustände und Depressionen leidet.
Migräne hat ... auch schon seit Jahren.
Morgen haben wir einen Hausarzttermin.
Ich habe gestern Abend ihre Homepage entdeckt.
Wir sind aus ... und ich wollte Sie gerne unabhängig um Ihren fachlichen Rat
fragen.
Danke für Ihre Hilfe
Es schreibt die Mama von ...
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 31. Oktober 2022 09:26
An: ...
Betreff: Kurzfristiges Beratungsgespräch
Guten Tag,
Unsere Tochter (15 Jahre) wurde mit Depressionen in die ... Klinik in ... eingewiesen. Sie war dort 3 Monate. In der Therapie wurde offensichtlich u.a. das Elternhaus als Quelle ihre Depressionen analysiert.
Um ihre Depressionen und Ängste zu begegnen und sie „zu stabilisieren“, wurde ihr ein Wohnen in einer betreuten Wohngruppe aufgezeigt und ihr immer wieder als die Option No. 1 als Lösung offeriert. Sogar das Jugendamt wurde unbegründet eingeschaltet.
Leider wurden wir als Eltern in keine Therapie mit einbezogen und nicht mit uns gemeinsam eine Lösung gesucht.
Nun will sie ins Heim. Nächste Woche schauen wir uns 2 Einrichtungen an.
Sie wirft uns vor, dass wir sie, in ihren Angstzuständen, die sie selbst nicht spezifizieren konnte, nicht ernstgenommen hätten und sie dadurch keine Liebe erfahren hätte. Leider konnten wir als Eltern ihre Angstzustände nicht richtig einordnen und wussten nicht damit umzugehen.
Wir haben viele Gespräche mit unserer Tochter geführt, sie davon zu überzeugen bei uns zu bleiben. Leider ohne Erfolg. Sie glaubt im Heim ein besseres Leben führen zu können. Leider gibt sie somit auch ihr soziales und schulisches Umfeld auf. Sie ist in der 10. Klasse und steht kurz davor einen Realschulabschluss zu bekommen. Auch das nimmt sie in Kauf, obwohl wir gemeinsam schon eine andere Lösung in Betracht gezogen hatten und sie damit einverstanden war.
Ich möchte meine Tochter nicht kampflos aufgeben, deshalb bitte ich dringend um ein Beratungsgespräch. Ich weiß, dass die Psychotherapeuten ausgebucht sind, hoffe aber sehr, dass sie uns zeitnah mit einen Beratungsgespräch helfen können. Vielleicht können Sie als neutrale Stelle von außen unsere Sichtweisen etwas besser einordnen, da wir völlig festgefahren sind.
Vielen Dank für eine positive Rückmeldung!
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 22. Oktober 2022 14:39
An: ...
Betreff: Beratung Schulabschluss/Depression
Liebes Familienberatungsteam,
mein Sohn ist gerade 18 Jahre alt geworden und ist in der 13. Klasse.
Es ist schon länger so, dass er sich sehr schwer zu Dingen motivieren kann, aber jetzt steht er morgens nicht mehr auf und geht nicht mehr in die Schule.
Er hat sich auch schon selbst verletzt, kann keine Energie aufbringen für seine Zukunftspläne einzustehen und sagt von sich selbst, dass er unglücklich ist.
Ich habe Ihr Angebot kurz überflogen und bin mir nicht sicher, ob Beratung in
solchen Fällen dazu gehört?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Mit freundlichem Gruß
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 22. Oktober 2022 21:14
An: ...
Betreff: AW: Beratung Schulabschluss/Depression
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für Ihre Anfrage.
Welche Bemühungen unternimmt der Vater, dass der Sohn auf eine gute Spur kommt?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 23. Oktober 2022 08:08
An: ...
Betreff: Re: Beratung Schulabschluss/Depression
Guten Morgen Herr Thiel,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Sein Vater und ich haben uns schon sehr früh getrennt (weil wir sehr früh Eltern
geworden sind und es nicht gepasst hat). Er war immer Teil seines Lebens und hat
sich immer gekümmert. Er ist vor ein paar Jahren mit seiner Frau nach ...
gezogen und seitdem wird der Kontakt immer weniger. Allerdings von Seiten
unseres Sohnes. Sein Vater schreibt ihm immer wieder und fragt ob sie sich mal
wieder sehen wollen, aber mein Sohn hat kein Interesse. Erst recht nicht mehr,
seitdem sein Vater mit seiner Frau ein Baby bekommen hat.
Zwingen kann er ihn natürlich nicht und wir sind ratlos wie wir es schaffen
können, dass Max - Name geändert (Sohn) in wieder „rein lässt“.
Mit freundlichem Gruß
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 23. Oktober 2022 17:38
An: '...
Betreff: AW: Beratung Schulabschluss/Depression
Sehr geehrte Frau ...,
Danke für die Erläuterung.
Ich empfehle Kontaktaufnahme mit dem Jugendamt und Unterbringung des Sohnes im
betreuten Wohnen.
Grundlage dafür ist § 41 SGB 8
Sozialgesetzbuch (SGB) - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe - (Artikel
1 des Gesetzes v. 26. Juni 1990, BGBl. I S. 1163)
§ 41 Hilfe für junge Volljährige
(1) Junge Volljährige erhalten geeignete und notwendige Hilfe nach diesem
Abschnitt, wenn und solange ihre Persönlichkeitsentwicklung eine
selbstbestimmte, eigenverantwortliche und selbständige Lebensführung nicht
gewährleistet. Die Hilfe wird in der Regel nur bis zur Vollendung des 21.
Lebensjahres gewährt; in begründeten Einzelfällen soll sie für einen begrenzten
Zeitraum darüber hinaus fortgesetzt werden. Eine Beendigung der Hilfe schließt
die erneute Gewährung oder Fortsetzung einer Hilfe nach Maßgabe der Sätze 1 und
2 nicht aus.
(2) Für die Ausgestaltung der Hilfe gelten § 27 Absatz 3 und 4 sowie die §§ 28
bis 30, 33 bis 36, 39 und 40 entsprechend mit der Maßgabe, dass an die Stelle
des Personensorgeberechtigten oder des Kindes oder des Jugendlichen der junge
Volljährige tritt.
(3) Soll eine Hilfe nach dieser Vorschrift nicht fortgesetzt oder beendet
werden, prüft der Träger der öffentlichen Jugendhilfe ab einem Jahr vor dem
hierfür im Hilfeplan vorgesehenen Zeitpunkt, ob im Hinblick auf den Bedarf des
jungen Menschen ein Zuständigkeitsübergang auf andere Sozialleistungsträger in
Betracht kommt; § 36b gilt entsprechend.
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__41.html
In einem solchen Kontext wird er unterstützt, sich eine eigene Lebensperspektive
aufzubauen, nicht aber wie aktuell in eine chronifizierte Depression
abzugleiten.
Keinesfalls sollten Sie nach meiner Meinung "Hotel Mama" anbieten, das endet
meines Erachtens nur in einer Katastrophe.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Thiel
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 20. Februar 2022 19:40
An: ...
Betreff: Anfrage
Sehr geehrter Herr Thiel,
eine 16-jährige Klientin von mir befindet sich aktuell in der psychosomatischen
Klinik in ... .
Wir suchen dringend eine Pädagogin/Therapeutin, die im Rahmen der Jugendhilfe (§30 oder 35 SGB VIII) die Betreuung für das Mädchen übernehmen würde (2-3 x wöchentlich). Es handelt sich um eine junge Dame, die seit 1,5 Jahren an Anorexia nervosa, soziale Phobien und Depressionen leidet.
Mithilfe der Einzelhilfebetreuung oder der
Erziehungsbeistandschaft sollte die Motivation der Patientin gestärkt werden,
sich auf den Kampf gegen ihre Erkrankung einzulassen (ambivalente
Krankheitseinsicht und Veränderungsbereitschaft).
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich so schnell wie möglich kontaktieren
könnten.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 3. Januar 2022 11:58
An: ...
...
Betreff: Hilfe
Guten Tag Herr Thiel,
Ich habe ihre Kontaktdaten aus dem Internet und wir würden gerne Ihre Hilfe
beanspruchen.
Ich beschreibe kurz unsere Situation und dann schauen Sie bitte ob Sie der
richtige Ansprechpartner für uns sind.
Ich bin der Vater von Saskia - Name geändert,
die im Februar 15 Jahre alt wird. Saskia lebt in X bei meiner Exfrau A und ich
wohne in Y.
Saskia
unter Depresionen und einer Hypochondrie, die aber nicht mehr oft auftritt. Sie
ist bereits in psyachtrischer Behandlung und da auch schon öfter ein Selbstmord
angedroht wurde sind wir in Kontakt mit der Kinderklinik in Z. Hier wurde auch
schon ein Termin zur stationären Behandlung im letzten Jahr angeboten, der aber
von der Mutter abgesagt wurde, weil sich Saskia gebessert hätte.
Saskia ist im vergangenen Jahr von der ... auf eine Realschule in ... gewechselt
und widerholt derzeit die achte Klasse. Das jetzt kommende Zeugnis wird
mittelmässig.
Eines unserer Hauptprobleme ist das soziale Umfeld von Saskia, in dem sie auch
körperliche Gewalt von ihrem 19jährigen Exfreund erlebt hat.
Saskia ist extrem auf ihr Handy fokussiert, hört nicht auf unsere
Erziehungsmassnahmen und entwickelt keine Empathie. Seit ca. 2 jahren ist Saskia
(endlich) wieder dem Sport zugeneigt und in einem ..., der ihr Spaß zumachen
scheint.
In ihrem Zuhause mit der Mutter findet leider eine sehr abwertende Komunikation
statt und es eskaliert, auch körperlich, mehr und mehr. Die Mutter meint es gut
indem sie immer das tut (Fahrdienste auch spät in der Nacht), aber es hat genau
den gegenteiligen Effekt.
Erzieherische Maßnahen wie Handy abnehmen gehen leider nicht, da es wieder zur
körperlichen Gewalt kommen würde.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir ein gemeinsames Gespräch führen können oder
sie uns eine Alternative Organisation nennen können.
Herzliche Dank
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. Dezember 2021 16:25
An: ...
Betreff: Termin
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich bin im Internet auf Ihre Seite gestoßen und bin an einem Termin mit Ihnen
interessiert,
Bei uns in der Familie gibt es gerade 2 große Problematiken, bei deren
Bewältigung wir gut Ihre Hilfe gebrauchen könnten.
Zum einen ist da unsere 16 jährige Tochter die Depressionen und eine
Angststörung hat.
Und zum anderen besteht bei mir durch einen Krankenhausaufenthalt der Verdacht
einer unheilbaren Krankheit. Weitere Untersuchungen finden im Februar statt.
Ich würde mich sehr über Ihre Rückmeldung freuen.
Herzliche Grüße
...