Bonding
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 7. Januar 2020 20:48
An: ...
Betreff: Anfragen zum Termin
Sehr geehrter Herr Thiel,
mein Lebenspartner und ich sind nun in eine Krise geraten, die maßgeblich auch
mit unserer Kindererziehung und den daraus resultierenden mangelndem Erfolg
zusammenhängt.
Wir möchten gern Ihre Hilfe in Anspruch nehmen mit dem Ziel mehr
Harmonie in unserer Familie einzubringen.
Kurze Information zu uns:
Mein Lebenspartner und ich sind 49 und 47 Jahre alt, unsere Tochter ist 11 Jahre
alt und unser Sohn 9 Jahre. Beide sind berufstätig (ich in Teilzeit), mein Mann
war oft auf Dienstreisen als die Kinder noch sehr klein waren. Unsere Kinder
gehen in die ...-Schule nahe ... . Sie kamen beide mit 2 Jahren in die Kita (von
ca. 8-15 Uhr). Beide wurden zweisprachig in ... und Deutsch erzogen. Die ...
Muttersprache habe ich aber vor ein paar Jahren aufgegeben, da beide immer auf
Deutsch geantwortet haben. Abgesehen davon hatte ich mit fortlaufender
mangelnder Kooperation der Kinder zu kämpfen, was die Zweisprachigkeit zu einer
Belastung für mich machte.
Mir war schon früh das Bonding sehr wichtig, so dass ich immer auf die
Bedürfnisse der Kinder sofort geantwortet hatte, um nicht ihr Urvertrauen zu
erschüttern. Aus diesem Grund war es mir ein wichtiges Anliegen sie solange zu
stillen bis sie sich selbst abstillten. Bei meiner Tochter war es deutlich
einfacher, weil sie den Bedarf für den kleinen Bruder wichtiger einschätzte und
somit selbst auf die Muttermilch freiwillig verzichtet hatte (sie war damals 3,5
Jahre alt). Bei meinem Sohn war das Stillen und das Abstillen ab dem Alter von 2
Jahren mit viel Konflikt verbunden, da er vehement nach Bedarf gestillt werden
wollte und sich nicht vertrösten lies. Das führte dazu, dass ich komplett
abgestillt habe, da kein Kompromiss mit ihm möglich war – leider war diese
Erfahrung mit Tränen verbunden.
Mittlerweile bin ich an meine Belastungsgrenze angekommen und weiß mir nicht
mehr zu helfen. Ich empfinde die Aufgaben für die Familie als anstrengend statt
als bereichernd, da sie von Misserfolg begleitet werden. Mir fehlen die
Instinkte richtig zu agieren und zu reagieren gegenüber meinen Kindern.
Konsequenz habe ich wohl missverstanden, denn ich dachte, dass konsequent sein
heißt die Kinder zeitnah dazu zu bringen das zu tun worum man sie gebeten hat.
Weil das nicht eingetreten ist hat das dazu geführt, dass ich immer aggressiver
gegenüber meinen Kindern geworden bin und zuletzt die Situation auch gegenüber
meinem Partner eskaliert ist. Ich weiß zwar nicht, ob die Beziehung zu meinem
Partner zu retten ist, aber ich will auf alle Fälle die Beziehung zu meinen
Kindern soweit verbessern, dass der Alltag nicht zu einem ständigen Machtkampf
ausartet.
Für weitere Fragen und ein erstes Telefonat können Sie mich gern telefonisch
erreichen. Vielen Dank im Voraus, dass Sie sich der Darstellung meiner Not Ihre
Zeit widmen.
Wir freuen uns über Ihre zeitnahe Rückmeldung.
Herzliche Grüße
...