Beratungsresistenz

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 25. Juni 2024 17:03
An: ...
Betreff: Probleme mit den Eltern

Hallo Herr Thiel,

ich schreibe Sie jetzt einfach mal an, in der Hoffnung das Sie uns evtl einen Weg aufzeigen können, wie wir unseren Eltern und unserer Familiensituation insgesamt helfen könnten.

Es geht um Folgendes: Meine Schwester und ich (46 und 51 Jahre alt) sind schon länger immer wieder ratlos gegenüber der Situation die sich in den letzten Jahren immer mehr zwischen unseren Eltern entwickelt (Unser Vater ist mittlerweile 73 Jahre alt und unsere Mutter 72) und seitdem die Zwei in Rente sind ist es definitiv nach und nach schlimmer geworden.

Unser Vater hatte schon mehrmals so etwas wie eine Angststörung, die er dann nachdem garnichts mehr ging (er lag mehrere Tage nur noch im Bett und hatte Panikattacken) endlich medikamentös behandeln lies.

Das alles wäre schlimm genug, aber das eigentliche Problem ist, das unsere Mutter sich dem gegenüber sehr ambivalent verhält, einerseits ruft sie uns an, erzählt sie würde das alles nicht mehr aushalten und es müsse endlich mal was passieren.

Wenn wir dann raten dringend (nochmal) einen Psychologen aufzusuchen, Papa bräuchte eine wieder dementsprechende Therapie, wird sie oft wütend, sagt wir wären wohl der Meinung unser Vater hätte sie nicht alle, der würde sich halt einfach nur anstellen, solle sich mal aufraffen was zu unternehmen usw usw...

Das führt dann manchmal zu Situationen wie letztens, als unsere Mutter so lange an Dad rumgenörgelt hat, bis er mit ihr zu einem Spaziergang losgezogen ist und dann
plötzlich vor Magenschmerzen mehr oder weniger zusammengebrochen ist und meine Mutter kurz davor war einen Notarzt zu rufen.

Daraus entstand dann ein Streit und in folgedessen hat meine Mutter die darauffolgende Nacht auch eine Panikattacke bekommen und dachte sie bekommt einen Herzinfarkt.

Lange Rede, kurzer Sinn, sie sehen die Beiden machen sich immer wieder gegenseitig fertig und manchmal haben wir Angst was daraus entstehen könnte.

Wir wissen einfach nicht mehr wie man mit Geduld und guten Worten dieser Misere eine gute Richtung geben könnte.

Ich habe stundenlang sowohl mit meiner Mutter, als auch mit Vater geredet, meine Schwester ebenso.

Wir sind total ratlos gerade!

Herzliche Grüße,

...

 

 

 

 



 


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 24. März 2024 12:24
An: ...
Betreff: Probleme in der Familie

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir brauchen dringend Hilfe.

Mein Mann und ich streiten nur noch, hauptsächlich wegen der Kindererziehung aber auch wegen anderer Themen.

Ich hab das Gefühl ich renne gegen eine Wand. Er will nicht, dass wir zur Paarberatung oder Familienberatung gehen, aber ich komm nicht weiter.

Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 10. November 2023 16:47
An: ...
Betreff: Familienberatung

Guten Tag Herr Thiel,

ich denke, mein Sohn ... (20 Jahre), mein Mann und ich benötigen Unterstützung, um unseren Sohn in ein geregeltes Alltagsleben mit einer Ausbildungsstelle zu integrieren.

Nach dem Schulabbruch in der 11. Klasse, wurde er nun bei seiner bereits 2. Ausbildungsstelle gekündigt und wir sind inzwischen mit unserer Weisheit am Ende.

Das Problem ist, dass er nur sporadisch zur Arbeit geht und sich sehr oft krank schreiben lässt, weil er, so denke ich zumindest, keine Lust hat zur Arbeit zu gehen bzw. einfach nicht ausgeschlafen ist und vor Müdigkeit gar nicht zur Arbeit gehen kann. ... ist auch dahingehend beratungsresistent, zumindest aus seinem näheren Umfeld.

Daher denken wir, es wäre vernünftig sich von jemand aussenstehenden beraten zu lassen, da das Verhalten von ... auch bei einer neuen Arbeitsstelle sich wahrscheinlich nicht von alleine ändern wird.

Alle Familienmitglieder (auch unsere Tochter ..., 22 Jahre) sind für eine Beratung offen.

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.

Freundliche Grüße

...

 


 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 1. November 2022 21:25
An: ...
Betreff: Anfrage für Familienberatung/-therapie

Sehr geehrter Herr Thiel,

ich suche Hilfe für meine Mutter Marianne - Name geändert, 70 Jahre alt, wohnhaft in .... 

Sie ist physisch und mental in Besorgnis erregendem Zustand, aber lässt sich nur äußerst schwer helfen.

Als ihre einzige Tochter gibt es sonst niemanden, der sie unterstützt.

Ich suche fachliche Hilfe, weil ich die Probleme meiner Mutter alleine nicht lösen kann und sie außerdem auch nur wenig zulässt, sie ist sehr stur und stolz.

Unsere Mutter-Tochter-Beziehung gleicht einer Achterbahnfahrt, ich überlege immer wieder, ob ich den Kontakt nicht abbrechen soll.

Die Art, wie sie ihr Leben lebt und mich oft feindselig behandelt, obwohl ich ihr nichts als helfen will, belastet mich selbst.

Ich möchte Ihnen kurz die Umstände schildern, um die Dringlichkeit deutlicher zu machen. Meine Mutter hat es aufgegeben für sich selbst gut zu sorgen und lebt seit Jahren in Isolation, ohne Strom, Wasser und Heizung, ohne finanzielles Einkommen. Aber sie hortet Lebensmittel und Gegenstände, die sie im Haus meiner verstorbenen Großmutter sammelt. Im Sommer hatte sie schon eine gefährliche Lebensmittelvergiftung davon getragen.

Das Haus selbst kann sie nicht instand halten, es verfällt immer mehr. Es gehört zur Hälfte auch ihrem Bruder, zu dem ein sehr belastetes Verhältnis besteht. Er sucht sie regelmäßig auf und drangsaliert sie, verbal und physisch, verschafft sich Zugang, entwendet Gegenstände. Meine Mutter leistet dagegen keinen Widerstand und reagiert nur mit Rückzug. Sie ist nicht in der Lage für ihre eigene Sicherheit und für ihr Wohlergehen zu sorgen.

Vor einem Monat bin ich deshalb von ... nach ... gezogen, um etwas für sie zu tun und wenn es auch nur ein bisschen Orientierung ist. Sie nimmt Hilfe von mir nur sehr widerwillig, in Form von Sachgütern an. Mal ein Essen, eine Dusche, mein Auto, Strom zum Handy aufladen. Aber beraten lässt sie sich nicht, das empfindet sie als Bevormundung. Sie ist wie gesagt äußerst stur, wünscht sich wenn überhaupt nur praktische Hilfe im Haus von einer neutralen Person, nicht von mir. Ich biete ihr trotzdem immer wieder meine Hilfe an und komme dabei regelmäßig an meine Grenzen, da sie mit meinen Gegenständen, die ich ihr leihe, nicht gut umgeht. Heute bekam ich einen Anruf von der Polizei, die mein Auto mitten in ..., offen rumstehend auf der Straße gefunden hatte. Meine Mutter hatte es dort einfach abgestellt und war dann verschwunden. Wie sich später herausstellte, um Supermarkt-Abfälle sammeln zu gehen. Dass das grobe Fahrlässigkeit und alles andere als normal ist, will sie sich nicht sagen lassen, wird dann aggressiv. Sie empfindet es auch als Angriff, wenn ich ihr meine Grenzen als Gastgeberin vorsichtig kommuniziere (sie schleppt tütenweise Unrat, abgelaufene Lebensmittel und unangenehme Gerüche in meine Wohnung) und diese von ihr respektiert sehen möchte. Ich werde dann aber meist nur mit Kontaktabbruch „bestraft“.

Sie erkennen nach diesen Schilderungen sicherlich auch den Ernst der Lage. Könnten Sie mir evtl ein Beratungsgespräch anbieten, was man aus psychologisch-sozialer Sicht jetzt tun kann, um einen Zugang zu meiner Mutter herzustellen? Natürlich würde ich versuchen, meine Mutter zu einem gemeinsamen Gespräch mit einer dritten Person zu bewegen.

Ich freue mich über jeden Rat oder Weitervermittlung in Ihrem Netzwerk.

Herzlichen Dank!

...

 

 

 

home