Auf Augenhöhe

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

Telefon: 030 / 499 16 880 

Funk: 0177.6587641

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Kontaktaufnahme per Mail wird empfohlen.

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 



 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 30. Dezember 2021 12:07
An: ...
Betreff: Therapieanfrage

Guten Tag Herr Thiel,

zunächst danke ich Ihnen für die lustige Homepage. Sehr schöne Bilder und Texte.

Nun zu mir: Wir sind seit 15 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Wir lieben uns, schaden uns aber in einer Sache erheblich: Wir liefern ständig Machtkämpfe. Ich reagiere bei, für mich so empfundenen, übergeriffigem Handeln ihrerseits sehr empfindlich und weise sie zurück. Wenn ich ihr das sage, dann hat sie andere Absichten als Grenzüberschreitung gehabt.

Meine Frau hatte einen autoritären Vater. Ich eine autoritäre Mutter, die beide ihren Ehegatten geschadet haben. Meine Mama hat meinen Vater sehr unterdrückt. Mein Vater war immer der Dumme in der Familie. Musste sehen, wie er leidet. War aber machtlos dagegen und zudem im EmotionenGefängnis der Mama gefangen, fungierend als Ersatzpapa, obwohl dieser noch zuhause war. Das habe ich aber erst in meiner Ehe bemerkt. Was geblieben ist, ist eine unbemerkte Missachtung von Frauen.

Was wir beide nicht begreifen: Sie ist nicht meine Mutter und ich nicht ihr Vater. Einer von uns beiden muss aus dieser Nummer aussteigen, sonst zerren wir unnötig an uns.

Meine Ziele:
1. Ein besseres Verhältnis zu meiner Mama und zu Frauen entwickeln. Sie ist seit drei Jahren tot.
2. Meinen Vater wertschätzen können.
3. Meine pubertäeren Persönlichkeitsanteile heilen. Sprich nach solchen Streitereien möchte ich klar meine Meinung äußern können und nicht nur beleidigt sein.

Können Sie mir helfen oder mich verweisen?

Gruß

...

 

 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 9. Dezember 2021 18:41
An: ...
Betreff: kleiner Hilferuf zur Mediation an Herrn Peter Thiel 🙂

another son who never had
a father after leningrad

(Billie Joel)



Sehr geehrter Herr Thiel,

Liebe Familienberatung,

derzeit bewohne ich zusammen mit meinen Eltern das Einfamilienhaus in der ...str. ... in ....

Folgende Sturschädel 😉 benötigen dringend Ihre Beratung & Hilfe:

meine Mutter ...), privatversichert mit Beihilfe, leichtes Asperger-Syndrom, hochvulnerabel, durch Krankenhausaufenthalte in ihrer Kindheit schwer traumatisiert, aber gegenwärtig noch voll orientiert & fit. Sie ist die alleinige Eigentümerin der Immobilie in der ...str. ... . Am Sonntag Abend habe ich sie mit starken Bauchschmerzen in die Notaufname gebracht, am Dienstag vormittag wurde sie von Dr. ... am Darm (Entfernung eines Geschwüres zur Vermeidung eines akuten Darmverschlusses) & an der Galle (Entfernung eines Gallensteines) operiert, sie hat die OP gut & ohne künstlichen Darmausgang überstanden & liegt auf der Chirurgie ... im KKH ... . Telefonieren konnte ich mit ihr noch nicht. Ich bringe Ihr Briefe an die Krankenhaus-Rezeption, die dann hoffentlich zu ihr weitergereicht werden. Bei meinem Abschied von ihr in der Notaufnahme hat sie mir gesagt, daß das Erbe ihres Hauses über ein Behindertentestament geregelt werden soll, wie vorab im Notariat ... mit Frau ... besprochen. Ihr Hausarzt ist ..., zu dem sie ein gutes Verhältnis hat, & der mir beim persönlichem Gespräch empfohlen hat, den sozial-psychiatrischen Dienst einzubeziehen & seine Praxis nach seiner schwerer Erkrankung demnächst hoffentlich wieder öffnen möchte.

mein Vater ..., privatversichert mit Beihilfe, Kriegshalbwaise, heimatvertrieben & durch Sauerstoffmangel vermutl. bei der Geburt mit einer infantilen Cerebralparese rechtsseitig an Arm & Bein gelähmt, hatte in seiner Kindheit eine Phase von Aphasie, er wurde sehr geprägt durch seinen Aufenthalt in der Landesschule ... (dem damaligen Krüppelheim), wo er seine mittlere Reife abgeschlossen hat. Er war lange Jahre beim Landratsamt ..., u.a. Sachgebiet ..., beschäftigt. Mit 60 Jahren ist er in Pension gegangen. Er ist inkontinent, muß Höschenwindeln tragen & befindet sich derzeit bei seinem Urologen Dr. ... in Behandlung wg. progressivem Prostatakrebs, der eine Knochenmetastase an der Schädeldecke gebildet hat. Deswegen befinden wir uns mitten in der Strahlentherapie in der Radiolog am MVZ ..., die zum ... abgeschlossen sein sollte & wo ich ihn hinfahre. Er kommt ohne meine Hilfe mit seinem Alltag nicht mehr zurecht & reagiert sehr mißtrauisch auf 'fremde' Personen im Haus (sozi.-psychiatrischer Dienst, Essen auf Räder...) Er hat Angst vor Kontrollverlust & Entmündigung. Ich fürchte, er hat sich in der Welt seiner lebenslangen Verdrängungen verloren & möchte sich jetzt irgendwie weiter so durchmogeln. Er kämpft mit mir jetzt, wie vorher mit seiner Ehefrau, einen aus einer verwöhnenden, ambivalenten Mutterbeziehung resultierenden Machtkampf. Mein Vater hat kein Geldvermögen, um im Fall einer gesetzlichen Erbfolge seine Söhne auszuzahlen.

... - also ich 🙂 - , zuletzt bei Dr. ... in der ...am BKH ... wegen einer psychiatrischen Erkrankung in Behandlung, von der ich aber wegen unterschiedlicher Auffassung über die Diagnose/Medikation eine Auszeit genommen habe. Meiner Meinung nach leide ich an einer bipolaren, schizoaffektiven Persönlichkeitsstörung mit leichtem Asperger-Syndrom. Derzeit habe ich keinen Therapeuten. Ich bin hochvulnerabel & habe wenig Stressresilienz. Ich beziehe seit ... Grundsicherung wg. Berufsunfähigkeit aufgrund schwerer psychischen Erkrankung & bin im Basistarif der ... versichert. Ich habe einen Sohn (*...) der an der Universität ... studiert & bei seiner Mutter ... in ... bei ...lebt & zu der ich ein gutes Verhältnis habe. Ich stehe auf der Warteliste für eine Wohnung in der ... Stiftung des Landkreises ... .

..., mein großer Bruder, der in ... lebt & beruflich sehr viel unterwegs ist. Für mich leidet er an einem lupenreinen Entthronungstrauma & ich erlebe ihn leider als ziemlich kalten herrsch- kontrollsüchtigen Narzissten. Unser Verhältnis ist völlig zerrüttet, & mittlerweile habe ich Herzklopfen & Angst, wenn er bei mir anruft. Auch meine Mutter hat Angst davor mit ihm zu telefonieren. Er hat sich, anders als naturgemäß ich, nie an Arztgesprächen meinen Vater betreffend beteiligt z.B. beim Urologen, & kann auch via Telefon nicht mehr auf Augenhöhe mit ihm telefonieren. Die telefonische Kommunikation zwischen ihm & meinem Vater klappt nicht (mehr).

Im Herbst hat er versucht, unter traurigen Bedingungen & unter Anwendung von massivem psychischen Druck meiner Mutter einen Überlassungsvertrag als Alleinerbe ohne Absprache mit uns unterzujubeln, zusätzlich wollte er von uns dreien eine Generalvollmacht, da war mein Vater schon nicht mehr geschäftsfähig. Weil meine Mutter nicht unterschrieben hat, spricht er nicht mehr mit ihr, bis sie sich bei ihm "entschuldigt" hat. Das Verhältnis zu seiner Mutter halte ich für völlig zerrüttet. Zum Notariat ... habe ich null Vertrauen mehr. Mittlerweile fliegen bei jedem Telefongespräch zwischen mir & meinem Bruder die Fetzen, & ich habe eigentlich Angst vor seiner Kontrollsucht & möchte nicht mehr mit ihm telefonieren.

Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit meinem Cousin ... (wohnt in ...), der unsere Familienverhältnisse gut kennt & mir jede Hilfe bei der Problemlösung angeboten hat. Meine Mutter wollte ihn als Testamentsverwalter für mein Erbe. Er genießt auch das Vertrauen meines Bruders, soweit er über das (Privat)Leben meines Bruders in ... Bescheid weiß.

Ich fahre das Leben & den Haushalt mit meinem Vater jetzt von Tag zu Tag auf Sichtflug, ich denke, bis zur Entlassung meiner Mutter nächste Woche aus dem Krankenhaus schaffe ich das, dann muss ich erstmal sehen, wie ... (mein Mütterchen 🙂) ihre Narkose & den Krankenhausaufenthalt überstanden hat.

Danach kann ich nicht mehr, & wenn unsere Familie keine professionelle Hilfe erhält, bei der alle Beteiligten auf Augenhöhe respektiert werden, dann nimmt die Sache kein gutes Ende.

Mit lieben Grüßen

...

 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 23. April 2021 19:07
An: ...
Betreff: Anfrage

Guten Abend Herr Thiel,

Montag beginnt der 4. harte Lockdown, Kindergärten wieder zu, mein Mann arbeitet seit einem Jahr im Homeoffice in unserer 3-Raum-Wohnung. Meine Tochter ist 6 Jahre alt, Einzelkind, ein Kurzschläfer, das heißt sie braucht nur eine halbe Stunde weniger Schlaf als ich, wodurch ich immer etwas auf Hilfe von außen angewiesen bin, dass ich genug Pausen bekomme um nicht in Erschöpfungen reinzurutschen. (Bin leider ein etwas ruhebedürftiger Mensch und kann nicht 24-7 durchpowern wie manche das schaffen.)

Die letzten Lockdowns konnte ich auf die Hilfe meiner Eltern zählen, sodass ich meine Tochter 2-mal in der Woche für 3 Stunden abgeben konnte. Doch seit ein paar Wochen geht es meinen beiden Eltern psychisch nicht gut, so dass es neben meinem Mann keine Entlastungsmöglichkeiten für ich gibt (der aber durch seinen sehr anspruchsvollen Job auch viele Ruhepausen braucht). Einen Babysitter konnte ich in den letzten Monaten nicht finden. Und ich mache mir Sorgen, dass meine Kräfte nicht reichen und brauche jemanden zum reden.

Vielleicht haben Sie ja einen Termin frei und es ergibt sich was. Mich hat es angesprochen, dass sie wertschätzend und auf Augenhöhe arbeiten. Aber eine Frage habe ich noch: Orientieren Sie sich in Ihrer Arbeit sehr an Diagnosen oder eher an den Menschen? Ist eine Diagnosestellung nach dem ICD10 notwendig um bei Ihnen eine Beratung machen zu können oder gilt das nur, wenn man was von der Krankenkasse haben möchte?

Viele Grüße

...

 

 

 

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