Angst vor dem Alleinsein
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 13. November 2022 13:17
An: ...
Betreff: Lebensberatung?
Sehr geehrter Herr Thiel,
auf der Suche nach Hilfe in meiner momentanen Situation bin ich auf Ihre Seite
gestoßen.
Ich bin 55 Jahre alt und habe mich wegen eines anderen Mannes vor 5 Jahren von
meinem Mann und meiner Familie getrennt. Meine beiden Töchter sind jetzt 18 und
20 Jahre alt. Zur damaligen Zeit waren sie 13 und 15 Jahre alt und ich habe
ihnen und auch meinem Exmann durch die Trennung viel Leid zugefügt.
Vor gut anderthalb Jahren bin ich aus ... weggezogen und wieder nach ..., meiner
alten Heimat, gezogen. Hier habe ich ein Grundstück und habe mit meinen Partner,
der ... ist, ein Haus in Eigenleistung gebaut bzw. bauen es immer noch.
Aus meiner Sicht trinkt mein Partner und ich komme mit der ganzen Situation
nicht zurecht. Mein Partner ist der Meinung, dass er kein Alkoholproblem hat und
er möchte sich auch nicht ändern. Wenn, dann habe ich ein Problem, so seine
Meinung. Ich möchte mich trennen, weiß aber nicht, ob das der richtige Weg ist.
Es hängt so viel daran, das Haus, das mir zwar offiziel gehört, er aber so viel
Arbeit reingesteckt hat.
Meine Kinder, die ihn nicht mögen.
Ich habe Angst vor dem Alleinsein, bin aber unglücklich in meiner jetzigen
Situation. Ich weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
Wahrscheinlich ist auch das Alkoholproblem nicht der wahre Grund für meinen
Trennungswunsch. Vielleicht habe ich mit der Trennung von meiner Familie auch
noch nicht abgeschlossen. Meine Kinder und sogar mein Exmann sind zum Glück für
mich da, aber diesen Weg muss ich ja alleine bestreiten. Ich bin verzweifelt und
geplagt von meinem schlechten Gewissen meinem Partner und auch meiner Familie
gegenüber.
Ich habe das Gefühl, ich kann nicht mehr klar denken und sehen und bitte Sie um
Unterstützung.
Das hört sich alles sehr banal an, ist aber für mich eine ausweglose Situtation.
Wenn Sie meinen, es ist hilfreich, würde ich mich über Ihre Hilfe freuen.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
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