Wutanfälle bei Kindern

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 18. April 2025 10:46
An: ...
Betreff: Paar-/ Familientherapiewunsch

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich stecke mit meinem Partner und Vater unseres gemeinsamen 8jährigen Sohnes seit langer Zeit in Beziehungsschwierigkeiten.

Wir haben Kommunikationsschwierigkeiten, oft wird gestritten oder sich auch viel aus dem Weg gegangen und wir leben nebeneinander her.

Ich war inzwischen soweit, die Beziehung zu beenden und aus der gemeinsamen Wohnung mit Kind auszuziehen.

Nun habe ich das Gespräch in Ruhe gesucht und ihm das so gesagt.

Daraufhin hat er mir zu meiner Überraschung erwidert, dass er mich noch sehr gern hat und unsere Beziehung nicht aufgeben möchte, sondern sich selbst und unser gemeinsames Leben dahingehend ändern möchte, dass wir wieder eine schöne, harmonische Partnerschaft leben.

Ich habe im Gespräch festgestellt, dass auch mir an ihm noch sehr viel liegt, wir aber wohl auf Dauer es allein nicht schaffen werden, uns so aufeinander zuzubewegen, dass wir alle glücklich sind, denn in den letzten Jahren fanden viele Verletzungen (psychisch) statt, die es brauchen aufgearbeitet zu werden und das Verständnis zu entwickeln, dass der gegenseitige Umgang respektvoller und wertschätzender sein muss.

Unser Kind leidet auch unter der momentanen Situation sehr, so sehr, dass es seit ein paar Wochen häufiger Schwierigkeiten in der Schule gibt, er andere Kinder zum Weinen bringt und Wutanfälle bekommt.

Wir wollen ihm wieder ein „sicherer Hafen“ sein, in den er nach einem anstrengenden Schultag sicher ankommen kann und geborgen ist.

Deswegen bitten wir Sie um Hilfe für unsere Situation.

Für eine Terminabsprache für ein erstes Gespräch würde ich mich über einen kurzen Anruf freuen, da ich in Schichten arbeite. Meine Telefonnummer lautet 0172 9850190.

Wir danken herzlich im Voraus und verbleiben mit freundlichem Gruß

... und ...

 


 

 

 

 



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 11. Februar 2025 22:02
An: ...
Betreff: Familientherapie

Guten Tag Herr Thiel,

Ich schreibe Ihnen schweren Herzens, doch es führt kein Weg mehr daran vorbei hilfe von außen anzunehmen.

Mein Mann ist sehr skeptisch einer Therapie gegenüber, allerdings sagen wir uns schon viel zu lange: "Wir kriegen das schon wieder hin!"

Ich möchte nicht dass unsere Familie noch daran zerbricht und daher wenden wir uns nun an Sie.

Wir - das sind mein Mann ( 36 J.) und ich ( 35 J.).

Und unsere 3 Söhne ( 6 J. , 4 J. und 11 Monate)

Wir sind beide Berufstätig. Mein Mann in Vollzeit, sowie ich trotz noch bestehender Elternzeit bereits an zwei Tagen in Teilzeit.

Dass es mit Beruf, Haus und 3 Kindern kein Spaziergang ist und nicht immer alles harmonisch ablaufen kann ist uns bewusst und das muss es auch garnicht.

Ein gesundes Maß an "chaos" ist durchaus ok und soll auch sein, aber uns beschäftigt in letzter Zeit was ganz anderes.

Leider hat es sich über einen längeren Zeitraum immer mehr eingeschlichen, dass unsere Kommunikation zuhause zunehmend schreiend stattfindet.

Die Kinder hören nicht, streiten am laufenden Band, provozieren sich gegenseitig und uns.

Wir können außerdem die Trotzanfälle unseres 4 jährigen nicht mehr händeln und behandeln ihn in diesen Situationen wissentlich falsch.

Ich habe mich bereits so unfassbar viel mit dem Thema Kindererziehung beschäftigt, dass ich in der Theorie die lösung kenne.

Auf Augenhöhe mit den Kindern sprechen, sie Respektieren, bei wutanfällen gelassen bleiben, es aushalten, fürs Kind da sein, das Gefühl des Kindes zulassen etc etc etc.

Das Problem ist. In der Situation ist das ganze Wissen plötzlich weg bzw. Fühlen wir uns so provoziert, dass gelassen sein keine Option mehr ist.

Fast jedes Zubettgehen endet in einem Streit.

Ich könnte noch zich Situationen mehr aufzählen die uns beschäftigen.

Im Moment haben wir das Gefühl, dass niemand hier zuhause noch wirklich glücklich ist.

Es muss sich ganz dringend etwas ändern.

Denn ich möchte nicht dass meine Kinder psychische Schäden davon tragen.

Ich weiß nicht wie die Abbrechnung laufen kann. Muss aber leider betonen, dass wir zur Zeit nicht in der finanziellen Lage sind zich Sitzungen zu zahlen.

Ich habe gelesen, dass eine Kostenübernahme durch das örtliche Jugendamt oder die Krankenkasse möglich ist.

Frage ich bei beiden an und warte diese Info zunächst ab bevor eine Therapie starten könnte oder muss die Therapie erst erfolgen und dann können die Kosten evtl. zurück erstattet werden ?

Es wäre schön, wenn Sie darauf einmal eingehen könnten.

Definitiv würden wir ein , zwei oder auch drei Sitzungen zahlen können, bloß habe ich keine Ahnung wie lange so etwas geht und wenn es auf 10 Sitzungen hinausläuft wird es schwierig. Aber dennoch soll das ganze natürlich soweit vorangehen dass es uns auch einen Mehrwert bringt.

Bitte entschuldigen Sie die umfassende Nachricht.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

Mit freundlichen Grüßen

...


 

 

 

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