Trauerbegleitung
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 16. April 2025 10:58
An: ...
Betreff: Trauerbegleitung
Sehr geehrter Herr Thiel,
letztes Jahr habe ich meinen Sohn an Suizid verloren, er war gerade 18 geworden.
Bisweil habe ich noch keine adäquate Unterstützung
gefunden, die mich in meiner Trauer versteht.
Ich bin seit kurzem an einer neuen Therapie angebunden, da ich auch chronisch depressiv bin.
Leider darf ich dort nicht über meinen Sohn redet, da es angeblich nicht zielführend wäre, meine Schuldgefühle zu verarbeiten.
Zudem war ich mehrfach in einer Mütter-Trauergruppe.
Dort fühle ich mich jedoch von dem Leid der anderen Mütter erstens überfordert und zweitens, bin ich die einzige, die dort ein Kind durch Suizid verloren hat, fühle mich folglich dort wenig abgeholt.
Vielleicht finde ich bei Ihnen die passende Unterstützung.
Anna Hofmann - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 31. März 2025 23:41
An: ...
Betreff: Anfrage für ein Kennenlerngespräch zur Trauerbegleitung
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist ..., und ich bin Erzieherin im Kinder- und Jugendhaus .... in ...,
... .
Ich wende mich heute an Sie, da ich eine Anfrage zur Trauerbegleitung für eine
meiner Klientinnen habe.
Die junge Frau, 17 Jahre alt, ist Mutter einer 9 Monate alten Tochter und hat im August 2024 einen tragischen Verlust erlitten.
Ihr älterer Bruder hat sich in ihrem Garten das Leben
genommen, und seit diesem Zeitpunkt hat sie keine adäquate Möglichkeit zur
Trauerbewältigung gefunden.
In unseren Gesprächen hat sie mir mitgeteilt, dass sie einige Tage erlebt, an
denen sie glücklich ist, jedoch abends oft von Schuldgefühlen übermannt wird,
weil sie sich in diesen Momenten glücklich fühlt.
An anderen Tagen fällt es ihr schwer, aus dem Bett zu
kommen, und es ist deutlich zu spüren, dass sie viel in sich gekehrt ist.
Ich habe mit ihr über die Möglichkeit und die Wichtigkeit einer Trauerbegleitung
gesprochen, und sie hat dem Vorschlag zugestimmt.
Daher möchte ich anfragen, ob es bei Ihnen die
Möglichkeit gibt, ein Kennenlerngespräch zu vereinbaren, um den weiteren Verlauf
der Trauerbegleitung zu besprechen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Informationen über die nächsten
Schritte zukommen lassen könnten.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Freitag, 10. Januar 2025 20:50
An: ...
Betreff: Trauerbegleitung
Guten Abend,
das Kind einer meiner besten Freundinen und bester Freund meiner Tochter ist mit
3 Jahren im März 2024 plötzlich aufgrund einer OP-Komplikation verstorben.
Ich komme mit dem Tod leider nicht sehr gut klar.
Unsere Kinder sind beide genau am selben Tag/Jahr geboren.
Ich muss sehr oft an ... denken, oft wenn meine Tochter was schönes
macht/etwas neues lernt, freue ich mich, danach erfährt mich ein Schmerz über
den Verlust von ... und Mitleid für meine Freundin, mit der ich weiterhin
Kontakt habe.
Läuft eine Trauerbegleitung bei Ihnen im Rahmen einer Therapie über die
Krankenkasse ab? Welche Optionen habe ich?
Beste Grüße und ein frohes WE,
Carmen Eberlein - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 19. Dezember 2024 10:43
An: ...
Betreff: Anfrage Trauerbegleitung für unsere Kinder
Sehr geehrter Herr Thiel,
am 15. Oktober dieses Jahres verstarb für uns unerwartet meine Schwiegermutter.
Uns war bewusst, dass sie krank war, jedoch war die Prognose, wie sie sie uns
schilderte, positiv und wir rechneten fest damit, auch dieses Jahr zu
Weihnachten wieder mit ihr zu feiern.
Leider ging es dann überraschend über Nacht zu Ende. Danach folgte eine sehr
schwere Zeit.
Da ein Verschulden des Pflegedienstes bislang nicht ausgeschlossen
werden kann, waren Polizei und Staatsanwaltschaft involviert, eine Sektion wurde
durchgeführt, es dauerte einen ganzen Monat, bis die Beerdigung stattfinden
konnte und wir hatten keine Möglichkeit, die Kinder ihre Oma noch einmal sehen
zu lassen.
Dies machte die Verarbeitung schwer, meine Frau und ich sind selbst noch lange
wieder wirklich stabil. Gerade die Vorweihnachtszeit ist schwer, da wir in
diesen Tagen immer besonders viel zusammen unternommen haben.
Aber vor allem machen uns unsere Kinder Sorgen. Unser Sohn
Max - Name geändert (9) berichtet regelmäßig,
seine Oma noch sehen zu können. Kurz, aus dem Augenwinkel. Manchmal sage sie
auch einige Worte. Es macht ihm keine Angst, eher macht es ihn traurig, weil es
eben immer nur ganz kurz ist und er jedes Mal einen neuen Verlust erlebt.
In den letzten beiden Wochen kommt nun dazu, dass Max mit sich selbst sehr unzufrieden ist. Er sieht alles an sich unzureichend, von seinen Schulleistungen, über sein Sozialverhalten bis hin zu seinem Umgang mit uns und seiner Schwester. Er würde "nur noch Scheiße machen" und "sich deshalb nicht mehr mögen".
Wir versuchen, ihm zu zeigen, wie liebenswert er selbstverständlich ist, und
dass sich daran nichts dadurch ändert, dass es ihm nicht gut geht und er einfach
nicht so kann wie sonst, haben aber nur bedingt das Gefühl, ihm zu helfen.
Unsere Tochter Johanna - Name geändert (7)
lässt den Tod ihrer Oma nur in homöopathischen Dosen an sich heran. Sie kann
immer nur ganz kurz zulassen, sich damit auseinanderzusetzen. Lieber sucht sie
sich Stellvertreter für ihre Trauer und beweint "Wanzi", die an ihrem Fenster
krabbelte und von mir gedankenlos entsorgt wurde. Oder trauert, wenn Figuren in
ihren Hörspielen etwas passiert oder zu passieren droht. Gleichzeitig hat sie
nahezu keinerlei Frustrationstoleranz mehr, was zu ständigen Konflikten führt,
wegen derer wir nun auch schon von der Schule gebeten wurden, uns Hilfe zu
suchen. Johanna sitzt wohl immer wieder weinend unter ihrem Tisch und ist für
die Lehrkräfte kaum zu erreichen, wenn Dinge nicht genau so passieren, wie sie
es sich vorgestellt hat. Auch zu Hause erleben wir dieses Verhalten, können es
aber natürlich besser auffangen als dies in einer Klassensituation möglich ist.
Wir wünschen uns daher eine Trauerbegleitung für unsere Kinder, sind aber auch
für andere Vorschläge offen. Ehrlich gesagt sind wir mit unserem Latein am Ende
und sehen, dass wir alleine nicht mehr weiterkommen.
Mit freundlichen Grüßen,
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 4. Juni 2024 12:34
An: ...
Betreff: Anfrage Familienberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
Wir sind durch das Internet auf sie Aufmerksam geworden und möchten Sie um eine
Aufnahme zur Familientherapie bitten.
Kurz zu uns und unseren Sorgen:
Wir sind Familie ...,
Haben zwei Kinder (Max - Name geändert 4 & Ava - Name geändert 1 Jahr alt).
Vor knapp einem Jahr starb mein Opa/Max`s Uropa.
Die beiden hatten sehr enges Verhältnis zueinander und wir als Familie haben den Opa die letzten 4 Wochen mit Hilfe des Altenheims gepflegt.
Seit mehreren Wochen hat Max immer wieder mit dem Tot des Opas zu kämpfen, er weint viel, sagt das er ihn vermisst und äußert wünsche, wie zb. Das der Opa doch mal 5 Minuten zu ihm kommen soll.
In der Kita ist er seit ca. 2 Wochen auffällig mit Hauen und Wesensveränderung (er war immer ein sehr fröhlicher, emphatischer und lieber Junge).
Wir als Eltern wissen nun mit der Trauerbegleitung nicht mehr weiter und möchten aber für unseren Sohn nur das Beste und ihm helfen.
Deswegen ersuchen wir Sie in der Hoffnung, das wir gemeinsam für Max Lösungen
finden.
Über eine positive Rückmeldung würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
...