Sturheit
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 23. Juni 2025 19:12
An: ...
Betreff: Familienkonfliktmediation
Guten Tag Hr. Thiel,
ich wollte mich über eine Familienkonfliktmediation informieren. Ich wollte erst
einmal ein paar Informationen vorab sammeln bevor ich meine Familie den
Vorschlag zu so einer Mediation mache.
Meine Schwester meinte, dass die Stimmung zwischen meinen beiden Eltern zur Zeit sehr angespannt und für das Umfeld schwer zu tragen sei.
Wegen der
Erkrankung meines Vaters wäre wahrscheinlich auch ein Hausbesuch sinnvoll. Das
wären dann 100 Euro pro Stunde zuzüglich Fahrtkosten oder?
Meine Eltern, meine zwei Schwestern (eine Schwester hat eine bipolare Störung),
einen Schwiegersohn und 4 Enkel wohnen zusammen auf einem Grundstück.
Schon vor der Krebserkrankung meines Vaters gab es viele Konflikte zwischen den Generationen.
Mein Vater hat ein fortgeschrittenes Tumorleiden und war früher ...unternehmer.
Seine Stimmung änderte sich im Verlauf der Erkrankung sehr stark.
In der letzten Zeit ist er ein bisschen wie manisch und plant ein großes Bauprojekt auf dem Grundstück meiner Familie.
Meine Mutter und die anderen Familienmitglieder möchten dieses Bauprojekt nicht.
Aus diesem Konflikt hat sich eine Ehekrise entwickelt. Mein Vater kann sich schwer in andere hineinversetzen und wertet Emotionen eher als Schwäche.
Er ist sehr stur und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, setzt er es auch durch. Diplomatie liegt ihm nicht sonderlich.
Meine Mutter opfert sich seit Jahrzehnten für die Familie auf, achtet dabei kaum auf ihre Bedürfnisse und geht regelmäßig über ihre Belastungsgrenze.
Sie hat meinem Vater immer den Rücken frei gehalten. Jetzt sagt meine Mutter einmal 'Nein' und mein Vater ignoriert es vollkommen.
Sie macht sich Sorgen um ihre Altersvorsorge und mein Vater meint die neuen Wohnungen seien ihre Altersvorsorge.
Meine Mutter reagiert bei diesem Konflikt mit starker Wut und überträgt diesen Konflikt auch auf alle anderen Alltagssituationen und kann dabei auch zum Teil sehr "pampig" und ungerecht werden. Auf der anderen Seite weint sie sehr oft und wirkt verzweifelt.
Mit meinem Vater zu sprechen, ist ein bisschen als würde man mit einer Wand sprechen. Er weicht keinen Millimeter von seinem Standpunkt ab, ist zu keinem Kompromiss bereit und schafft es auch nicht etwas diplomatischer vorzugehen.
Ein normales Gespräch ist mit beiden nicht wirklich möglich.
Mein Vater spricht kaum mit den anderen, arbeitet und plant vor sich hin. Man hat das Gefühl, dass morgen der Kran am Hof steht.
Er fühlt sich auch ungerecht behandelt und meint, er baue die Wohnungen nur für seine Frau und seine Kinder.
Er erwartet auch, dass die anderen Familienmitglieder bei dem Bau aktiv mithelfen, aber keiner will dieses Großbauprojekt. Mein Vater geht davon aus, dass er das Projekt mit dem Verkauf von Land finanzieren könne. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein Kredit notwendig sein wird.
Aus dem Konflikt folgen auch Konflikte in anderen Bereichen. Mein Vater ist ein absolutes Arbeitstier und verputzt an einem Sonntag bei 30 Grad kurz nach dem Chemozyklus eine Wand.
Meine Mutter würde es in der Rente gerne etwas ruhiger angehen und gerne auch was Schönes in ihrer Freizeit machen...
Auf der
anderen Seite gibt die Planung für das Bauprojekt meinem Vater ganz viel
positive Kraft und er ist auch körperlich wieder kräftiger.
Sorry das waren jetzt zu viele Infos.
Wie würde so eine Mediation stattfinden? Mein Vater ist privat versichert.
Wäre so eine Mediation im Rahmen einer Krebserkrankung auch zum Teil bei der Krankenkasse absetzbar?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Jasmin Hofmann - Name geändert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 25. April 2020 17:37
An: ...
Betreff: Eheberatung für meine Eltern
Guten Tag.
Ich melde mich bei Ihnen, weil ich hoffe, dass Sie mir helfen können. Es geht um
meine Eltern. Seit ich denken kann, streiten sie sich regelmäßig.
Es nimmt teilweise überhaupt kein Ende und zieht sich über mehrere Wochen/Monate hin. Sie schweigen sich an und wenn sie mal miteinander reden, wird nur geschrien. Aus Mücken werden Elefanten gemacht. Meine Schwester und ich haben des Öfteren versucht bei Gesprächen dabei zu sein und zu schlichten. Leider vergeblich. Bei fast jedem Streit fallen dann auch die Worte „ich lasse mich scheiden“.
Beide sind sowas von stur und bestehen immer auf ihr Recht. Vor zwei Wochen ca. ist es wieder eskaliert und hält bis dato heute an. Auch in diesem Streit hieß er wieder, Papa soll ausziehen.
Ich denke, die letzte Möglichkeit wäre eine Eheberatung für die beiden. Meine Mutter wäre auch einverstanden. Sie hatte es schon des Öfteren meinem Vater vorgeschlagen. Er verneint es allerdings nur. Manchmal würde ich sie gerne in einen Raum einschließen und erst wieder rauslassen, wenn sie endlich mal über all ihre Probleme gesprochen haben. Kommunikation liegt den beiden nicht so. Sie wissen nicht das ich Ihnen heute schreibe. Ich sehe nur keinen Ausweg mehr.
Ich möchte das meine Eltern glücklich sind. Letztendlich egal ob zusammen oder getrennt. Aber sie sollten miteinander reden und wenn man dann keine gemeinsame Zukunft sieht, ist es halt so. Vielleicht haben sie eine Idee was ich machen könnte oder können als Überraschungsbesuch selber mit meinen Eltern sprechen.
Ich bin übrigens Tanja (Name geändert) und bin 22 Jahre alt. Mich belastet die Situation sehr, da meine Schwester und ich auch immer in die Situationen reingezogen werden.
Meine Eltern brauchen Hilfe, ohne wird es die nächsten Jahre immer so weiter
gehen.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche
Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 3. Februar 2020 17:54
An: ...
Betreff: Familie ... braucht dringend Hilfe
Sehr geehrter Herr Thiel,
ich würde sehr gerne einen Termin vereinbaren um meine
Familie zu retten, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß und in meinen Augen
eine Trennung unvermeidbar wird.
Ich komme einfach nicht weiter. Ob mit bitten und betteln oder Logik nichts hilft. Ich bin seit längerem sehr frustriert und das schlägt allmählich in Wut und Hass um!
Meine Frau und ihre 17 Jährige Tochter sind Russen und ich komme gegen so viel Sturheit und Stolz nicht mehr an.
Es ist mittlerweile unerträglich geworden.
Bitte melden Sie sich doch bitte zurück.
Mit freundlichen Grüßen
...