Sinnkrise
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 25. Februar 2025 12:25
An: ...
Betreff: Unterstützung und Hilfe bei unseren vielschichtigen Familienproblemen
Guten Tag Herr Thiel,
ich schreibe Ihnen, da wir Ihre Unterstützung benötigen:
Wir, das ist die Familie ..., mit den Kindern ... (6), ... (3) und ...(1) und uns Eltern Carmen - Name geändert (34) und Jochen - Name geändert (35).
Seit einigen Monaten durchleben wir eine sehr
schwierige Phase, welche zusehends auch unsere Kinder belastet.
Hierzu möchte ich etwas weiter ausholen:
Ich habe meine Frau 2012 als sehr hübsche, freudige und wissbegierige junge Frau kennengelernt. Ihre größte Leidenschaft ist ganz klar ... .
Einige Zeit später kam erschwerend hinzu, dass
aufgrund Problemen in der Schwangerschaft mit ..., meine Frau Bettruhe bewahren
musste und somit auch ihr restlicher Ausgleich komplett wegfiel. Inzwischen ist
es so, dass Sie seit über einem Jahr nicht mehr ... ist und das fehlt ihr sehr.
Durch einen beruflichen Umstieg von mir, besteht nun die Möglichkeit teilweise
im Homeoffice zu arbeiten und daher entschlossen wir im Frühjahr 2024 nach einem
... Ausschau zu halten. Zusammen mit unseren beiden Nichten könnten wir hier
wieder als Familie mehr Zeit gemeinsam mit ... verbringen.
Doch die ...suche gestaltete sich als sehr schwierig
und inzwischen auch als zunehmend stark belastend. Daher stand auch eine Aufgabe
der Suche immer wieder im Raum, was allerdings an diesem Punkt meist in einer
depressiven Phase endete, in der sich meine Frau stunden-/tagelang zurückzog.
An dieser Stelle muss ich sagen, das meine Frau auch in der Vergangenheit immer
wieder depressive Verstimmungen und Sinnkrisen hatte, welche wir aber bislang
immer gemeinsam auflösen konnten.
Zu diesen trägt sicherlich auch dazu bei, dass Ihre Mutter, welche an MS erkrankt ist, meiner Frau indirekt die Schuld an ihrer Erkrankung gibt, da diese kurz nach ihrer Geburt aufgetreten ist.
Im Allgemeinen ist meine Frau sehr auf Ihr Auftreten bedacht und macht sich immer überdiemaßen Gedanken, was andere Menschen über sie denken und von ihr erwarten - auch wenn keinerlei Erwartungen ausgesprochen werden.
Vielleicht auch deshalb hat meine Frau außerhalb der Familie kaum soziale Kontakte und ihr fällt es auch sehr schwer hier Kontakte aufzubauen, da ihr selbst einfachste Aufgaben, wie z.B. ein einfaches Telefonat o.ä., bereits sehr schwerfallen.
Hinzu kommt, dass unser größter Sohn auch sehr
zurückhaltend und bei neuen Dingen teilweise fast ängstlich ist, wofür sich
meine Frau dann wiederum die Schuld gibt, da sie sich in ihm wiedererkennt und
dann wieder in eine Sinnkrise (ich habe als Mutter und in der Erziehung meiner
Kinder versagt) verfällt.
Ich denke das sind sehr vielschichtige Probleme und ich merke an mir, dass ich
hier alleine neben meiner Arbeit (ich bin voll berufstätig) und der Zeit für
meine Kinder (Feierabend, Wochenende und Ferien), nicht mehr die Zeit, Kraft und
Geduld für meine Frau aufbringen kann, welche sie in einer solchen Phase
benötigt.
Ich möchte und kann ihr temporär schon immer wieder
aus dieser Situation helfen, allerdings werden die Probleme nicht gelöst und es
findet auch keine Veränderung statt, sodass diese Situation nicht nachhaltig
gelöst werden kann.
Ein paar Worte noch zu mir: Auch ich bin zweifaches Scheidungskind und habe eine
Mutter, welche Alkoholikerin ist und zu welcher ich keinen Kontakt mehr habe.
Jedoch habe ich ein gutes Verhältnis zu meinem Vater (Opa der Kinder) und dessen
Frau, welche für mich wie eine Mutter und für die Kinder wie eine Oma ist. Ich
bin allerdings ein anderer Typ Mensch und bin ein fast grenzenloser Optimist und
sehe in allem nicht das Problem sondern welche Lösung es dafür gibt.
Das hat in den letzten Jahren auch recht gut zusammengepasst, da für mich Aufgeben keine Option ist.
Aber auch das führt zu Schwierigkeiten in unserer
Beziehung, welche sich in Eifersucht auf meine berufliche Entwicklung, aber vor
allem darin äußern, dass meine Frau meine Arbeit als Ausgleich vom Alltag sieht,
in welchem Sie sich gefangen fühlt.
Ich hoffe Sie können uns weiterhelfen uns aus dieser schwierigen Phase zu
befreien und wieder die schönen Momente des Lebens zu sehen und genießen zu
können.
Beste Grüße
...
Von: ...
Gesendet: Freitag, 24. Juli 2020 12:51
An: ...
Betreff: Probleme mit meinem Sohn
Hallo Herr Thiel
Ich /wir (meine ehemalige Frau und ich) haben ein großes Problem mit unserem Sohn und wissen keine Lösung.
Mein Sohn ... ist 25 Jahre alt und lebt alleine in dem
Hause meiner geschiedenen Frau und arbeitet bei mir im Büro im Bereich der
Buchhaltung.
Das Problem ist das er sein Leben nicht in den Griff
bekommt.
Es äußert sich im Drogen und Alkoholkonsum
Daraus folgend kommt er sehr unregelmäßig zur Arbeit.
Er lässt sich hängen und liegt mehrere Tage im Bett.
Öffnet seine Post nicht und die Mahnungen stapeln sich
Er hat große finanzielle Problem.
Es fällt uns sehr schwer dabei zu zu sehen und Hilfe
nimmt er nicht an.
Ich bin kurz davor ihn zu entlassen weil es für das
Unternehmen nicht mehr tragbar ist.
Ich würde gern ihn den Vorschlag machen sich in eine
Betreuung zu geben, so das er sein Leben in den Griff bekommt.
Hier ist unsere Frage ob sie solch eine
Beratung/Betretung durchführen.
Wir haben ihre Internetseite gelesen und könnte mir das
sehr gut vorstellen.
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 22. März 2020 08:47
An: ...
Betreff: Akute Familienkrise
Sehr geehrter Herr Thiel,
Unsere Familie zerbricht gerade. Mein Mann hat vor einem Jahr seinen Job
verloren. Er befand sich zudem in einer Art Sinnkrise über seine Lebensziele. Er
hat sich im Sommer eine junge Frau gesucht mit der er mich seitdem betrogen hat.
Jetzt hat er uns mitgeteilt, dass er uns verlassen will.
Gleichzeitig hat Familie bei ihm einen sehr hohen Stellenwert, so dass wir alle Leiden und keinen Ausweg aus dem Dilemma sehen. Die Kinder sind sehr verunsichert und wir machen uns große Sorgen um unseren großen Sohn (12 Jahre). Er zieht sich zurück. Ich bin eigentlich eine starke Persönlichkeit mit einem guten sozialen Netzwerk, aber gerade bin ich verzweifelt. Die Coronakrise schränkt unser normales Leben zusätzlich ein. Unsere Familie braucht professionelle Hilfe. Mein Mann will keine Eheberatung, aber ich habe ihm gesagt, dass eine gütliche Trennung nur mit professioneller Hilfe geht. Er unterstützt Hilfe, wenn es um die Kinder geht.
Bitte helfen sie uns.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Samstag, 15. Dezember 2018 11:06
An: ...
Betreff: Anfrage Termin
Guten Morgen,
ich möchte für einen Termin für eine Paarberatung anfragen.
Mein Partner, bzw. mein ehemaliger, und ich (beide 30 Jahre) sind im April
diesen Jahres nach 6 Jahren guter Beziehung zusammen gezogen.
Mein Partner hatte sich mit diesem Schritt in der Vergangenheit schwer getan.
Und plötzlich ging es ganz schnell.
Seit dem Sommer hatte ich das Gefühl, er ist zunehmend belastet. Ich habe dies
auf die Arbeit bezogen, da dort der Druck sehr hoch wurde und meinem Empfingen
nach an den Wochenenden zwischen uns beiden alles gut war.
Mitte September hatten wir eine Streitsituation. Mir ging es in der Zeit auf
Grund von meinem nebenberuflichen Studium nicht sehr gut und war bei ... von
Freunden sehr empfindlich gewesen. Meiner Ansicht nach hatten wir das gut
geklärt.
Seit Ende August hat sich der Druck bei ihm bei der Arbeit erhöht, weil er an
einem Verfahren teilnimmt damit er befördert wird. Dies möchte er seit dem er
nach der Ausbildung dort angefangen hat.
Am 23.10. wollten wir in den Urlaub fahren und mein Partner hatte noch einen
Arbeitstermin. Er kam später nach Hause als geplant. Für mich ist so etwas kein
Thema, aber ich finde einen Satz dazu zu sagen „entschuldige, alle wollten noch
etwas von mir, wir können in 10 Min los“ wichtig. Dies kam nicht und ich war
traurig und äußere dies. Dabei „eskalierte“ es.
Nach einigen Gesprächen im
Urlaub haben wir beschlossen für einige Wochen auf Abstand zu gehen und uns
zwischen durch bewusst zu verabreden. Dieses hat auch gut geklappt und war auch
sehr schön.
Krz vor de 1. Advent hat er dann, nachdem ich eine klare Entscheidung
eingefordert habe, gesagt er möchte sich trennen.
Doch er verhält sich sehr ambivalent. Er äußert Dinge wie „ich habe das Gefühl
mich nicht genug um dich“ und „ich erfülle meine eigenen Erwartungen nicht“.
Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, er würde Anzeichen eines Burnouts hat.
Gestern in einem längere Telefonat sprach ich eine Paarberatung und auch die
Möglichkeit in dem Rahmen dann auch einzeln in die Beratung zu gehen. Dies
lehnte er nicht ab.
Er äußerte gestern Sachen wie „ich weiß im Moment nicht wie ich mir mein später
vorstelle und wie das aussehen soll. Das muss ich ordnen“.
Ich habe das Gefühl er
befindet sich in einer Sinnkrise.
Auf meine Aussage „ich habe das Gefühl zwischen uns ist nicht zu viel um es
aufzugeben“ erwidert er „da ist etwas dran“ und „das ist gut möglich“.
Und auf meine Frage „macht es Sinn dann den Kontakt abzubrechen“ sagt er „nein deswegen treffen wir uns ja“.
Ich bin letzten Woche
ausgezogen und habe in dem Rahmen vorgeschlagen, dass wir es ja in getrennten
Wohnungen mit einander probieren können. Diese Idee fand er gut und wir haben
vereinbart uns für Dates zu verabreden.
Ich glaube, dass ich in so einer Zeit irgendwie für ihn da sein sollte und wenn
es aus der Ferne ist und durch die Möglichkeit einer Beratung.
Sehen Sie die Möglichkeit uns zu unterstützen?
Herzliche Grüße
...