Psychosomatische Klinik

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 20. März 2025 13:59
An: ...
Betreff: Anfrage Paarberatung

Liebes Familienberatungs-Team,

ich wende mich an Sie mit einem etwas schwierigen Anliegen.

 

Es geht um die Beziehung zwischen mir und meinem Ex-Freund.

 

Ich habe nun circa 20 Versuche gestartet, die Lage zu erklären schriftlich und scheitere immer wieder, da es einfach unglaublich viel und kompliziert ist und ich denke jedes Mal, dass es den Rahmen sprengt.

 

Telefonisch konnte ich Sie leider nicht erreichen, daher nun noch ein hoffentlich kürzerer Versuch.

Mein Ex-Freund Jonas - Name geändert und ich kennen uns schon seit 20 Jahren und waren ewig lang beste Freund:innen.

 

Er war verheiratet und hat zwei Töchter. Seine Ex-Frau hat ihn Ende 2020 für ihn sehr überraschend verlassen.

 

Zu dieser Zeit habe ich in ... gelebt und er hat mich ein paar Mal besucht und wir haben uns ineinander verliebt.

 

Anfangs war es noch locker aber irgendwann haben wir eine exklusive Beziehung gestartet.

 

Ich habe mein Leben lang schon Bindungsängste und fühle mich schnell eingeengt und unter Druck gesetzt.

 

Das hat der Beziehung natürlich nicht geholfen und ich bereue es bis heute, auf Jonas Forderung relativ am Anfang unserer Beziehung eine Paartherapie zu machen, nicht eingegangen zu sein.

Ich bin im Mai 2022 zurück nach Deutschland gezogen, um meinen Eltern zu helfen, ihr Haus zu verkaufen, an dem ich sehr gehangen habe.

 

Dies war eine sehr herausfordernde Zeit für mich, besonders emotional.

 

Jonas wohnt in der Nähe meiner Eltern und wir haben gleichzeitig unsere Beziehung geführt.

 

Nach 3 Monaten bei meinen Eltern, als das Haus verkauft war, bin ich zu ihm gezogen.

 

Das erste mal mit einem Partner zusammen, dann in ein kleines Dorf, mit der Schwiegermutter im Haus und eben den zwei Kindern, die alle zwei Wochen dort waren/sind.

Am Wochenende, an dem ich zu ihm gezogen bin, ist er mir fremd gegangen auf einem Festival.

 

Ich bzw wir wollten es trotzdem probieren, leider haben wir uns auch da keine Hilfe geholt.

 

Ich bin in eine tiefe Depression gestürzt und es wurde alles sehr schwierig, auch wenn wir zwischendurch sehr schöne Zeiten hatten.

 

In den folgenden zwei Jahren sind viel Sachen passiert, ich habe mich sehr zurückgezogen, hatte lange Zeit keine Lust auf Sex, war launisch und überfordert, dann ist meine Mutter gestorben, ich habe mich getrennt, bin trotzdem dort geblieben.

Er hatte wieder was mit der gleichen Frau, wie auf dem Festival, wir sind wieder zusammengekommen, ich habe fremdgeknutscht und mich wieder getrennt, bin trotzdem da geblieben.

 

Habe mir selbst nicht mehr vertraut, weder meinen Gefühlen noch Gedanken. Wollte bei ihm sein und konnte gleichzeitig nicht voll auf Beziehung gehen.

 

Habe so unendlich viele Fehler gemacht.

 

Dann war abgemacht, dass ich ausziehe und ich dachte, ich muss das durchziehen, bin kurz vorher zusammengebrochen und hatte die Hoffnung, dass wir es irgendwie hinkriegen können.

 

Er war super verletzt, dass wir es die ganze Zeit vorher nicht wirklich probiert haben und wollte nicht mehr, verständlicherweise.

 

Ich bin ausgezogen, habe meinen Job gekündigt, wollte auf Reisen gehen.

Bin stattdessen erst im Krankenhaus und anschließend in einer psychosomatischen Klinik gelandet.

 

Meine Diagnose hieß Double-Depression und es erklärt mir einiges zumindest.

 

Nach der Klinik wollte ich mir endlich ein bisschen Zeit für mich nehmen, bin alleine 2 Wochen verreist, was ihn wieder sehr verletzt hat.

 

Dann war ich eine Zeit lang entweder bei ihm oder bei meinem Vater auf der Couch und wollte unbedingt einen eigenen Raum und bin dann sehr überstürzt nach ... gezogen, wo meine beiden besten Freundinnen leben und sich eine sehr günstige Wohnung aufgetan hat für 3 Monate Untermiete.

 

Ich wollte mit Jonas darüber reden, aber habe ihn damit wieder nur verletzt. Wusste nicht, was ich tun sollte und habe gedacht, ok ich entscheide jetzt nur für mich.

War dann die letzten 3 Monate trotzdem sehr oft bei ihm, habe alles gegeben, was ich konnte aber habe ihn zu sehr verletzt.

 

Er hat in der Zeit wieder was mit der Frau vom Festival angefangen. Ich kann es ihm nicht verübeln, aber es hat mich sehr getroffen.

 

Bin wieder zusammengebrochen und hänge nach wie vor sehr an ihm. Und er irgendwie auch an mir.

 

Nun möchte ich im Mai endlich auf eine kleine Reise gehen mit meinem Vater, was wir schon so lange vorhaben. Was ihn wieder verletzt.

 

Er hatte mir angeboten, wieder bei ihm einzuziehen nach der Klinik und ich dachte, ich schaff das nicht, direkt wieder an diesen Ort zurück, wo ich so überfordert war die ganze Zeit.

 

Wir sagen uns, dass wir uns lieben und ich bin die ganze Zeit überfordert und brauche Raum für mich, habe das Gefühl, ich muss zu mir finden.

 

Er will und kann nicht mehr warten, was ich verstehe aber es so sehr hoffe.

Ich weiß nicht, ob ich aus Angst oder aus Liebe so sehr an ihm hänge.

 

Möchte ihn nicht einschränken aber hoffe, dass wir noch eine Chance haben, weil die Liebe so tief ist und meine Krankheit, meine Ängste und die äußeren Umstände sehr viel dazu beigetragen haben, dass es nicht funktioniert hat.

 

Und es war und ist so viel Schönes zwischen uns. Es ist aber so vieles vergraben von so viel Schmerz und Verletzungen und das Vertrauen ist nicht mehr wirklich vorhanden.

Das ist nun alles nur eine kleine Zusammenfassung und es fehlt ganz viel.

 

Meine Frage ist, ob Sie denken, dass es Sinn machen würde, eine Beratung in Anspruch zu nehmen oder ob sowieso alles zu spät ist.

Ich fühle mich kaputt und kraftlos, hoffnungs und orientierungslos und so als wäre ich verrückt geworden.

Unsere Kommunikation funktioniert nicht mehr gut und daher wünsche ich mir Moderation.


So weit erstmal. Entschuldigen Sie bitte den Roman. Ich würde mich wirklich freuen, bald von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen,

 

...


 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Mittwoch, 27. November 2024 20:02
An: ...
Betreff: Suche Hilfe nach Eskalation mit 13jähriger Tochter

Sehr geehrter Herr Thiel,

sehr verzweifelt wende ich mich heute mit meinem Anliegen an Sie, in der Hoffnung schnelle und kompetente Beratung und Hilfe zubekommen.

Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern, 10 und 13, (Kontakt zum Vater mit Übernachtung bei diesem besteht jedes Wochende für die Kinder) und befinde mich in einer mittlerweile sehr verstrickten Beziehung zu den beiden.

Nach ewigen Kämpfen und ständig eskalierenden Situationen vor allem mit meiner älteren Tochter, sah ich heute aus Selbstschutz heraus keine andere Möglichkeit mehr, als sie erstmal zu ihrem Vater zu schicken.

Damit habe ich wahrscheinlich die emotionale Verbindung zu ihr vollends getrennt, denn nun will sie aus Trotz natürlich ganz zu ihm ziehen.

Auch wenn es aus der Not heraus gerade für mich keine andere Lösung gab, wäre es eine Katastrophe, wenn sie bei ihrem Vater wohnen würde.

Er ist seit Jahrzehnten in unbeständigen meist außendienstlichen Arbeitsverhältnissen, d.h. unter der Woche tagsüber nicht daheim, hat angeblich nie Geld (er zahlt seit 10 Jahren kein Unterhalt!), ist sehr unzuverlässig und verantwortungslos, unerfahren bzw. völlig überfordert mit den alltäglichen Familienstrukturen und in Erziehungsfragen.

Meine Tochter würde schulisch und sozial langfristig noch mehr verwahrlosen, als sie es selbst schon täglich provoziert.

Zu meiner Person: Ich bin Lehrerin an der Grundschule mit einer 80%Stelle und habe aufgrund der langjährigen Überbelastung durch Schule, Kinder, jahrelange emotional sehr belastende Partnerschaft etc. drei Burnouts, dabei einen zweimonatigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik hinter mir.

Eigentlich hätte in diesem Jahr alles gut werden können, da ich mich letztes Jahr aus einer komplizierten toxischen Beziehung befreit und endlich wieder in meinen Beruf mit Freude zurückgefunden habe. Zudem gibt es einen neuen Partner in meinem Leben, der aber nicht bei uns wohnt.

Meine Töchter und ich wohnen in einem schönen großen Haus mit Garten, es fehlt ihnen materiell an nichts.

 Aufgrund dessen, dass ich allerdings für alles alleine zuständig und verantwortlich bin, kommt die QualityTime mit den Kindern zu kurz und unsere gemeinsame Zeit und Kommunikation beschränkt sich auf das alltägliche Pflichtprogramm.

Ich selbst bin zunehmend wieder hochgradig angespannt und nervlich sehr gestresst, so dass ich nur noch Kommandos geben oder laut schreien kann. Ich bin so gereizt, dass ich es einfach nicht mehr schaffe, in einem normalen Ton mit meinen Kindern zu sprechen.

Ich hasse mich selbst und fühle mich als Mutter als totale Versagerin.

Ich habe Angst, meine ältere Tochter verloren zu haben und die jüngere auch noch zu verlieren.

Ich bin völlig am Ende und brauche dringend Beratung und Unterstützung.

Können Sie bzw. jemand aus ihrem Team mir vielleicht helfen?

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

 

 

 

 




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 28. Februar 2021 13:12
An: ...
Betreff: Familientherapie

Sehr geehrter Herr Thiel,

wir sind eine Familie mit 2 jung-erwachsenen Kindern, wobei eines der Kinder eine Behinderung hat, das ander gerade Abitur macht und beide Elternteile in letzter Zeit in einer psychosomatischen Klinik waren (bzw. mein Mann ist gerade in einer entsprechenden Reha).

Uns wurde geraten, dass wir uns nach einer Familientherapie umsehen sollten.

Bitte nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf und teilen Sie uns mit, ob wir bei Ihnen fündig werden können.

Mit freundlichen Grüßen

...

 

 

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