Oberschenkelhalsbruch

 

 

 

 

 

Peter Thiel 

Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)

E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de

 

Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern. 

 

 





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 12. Mai 2025 15:40
An: ...
Betreff: Bitte um psychologische und rechtliche Beratung in der Pflegesituation mit meinem Vater

Hallo Herr Thiel,

 

ich nehme auf Anraten der Psychologin aus dem ...hospital, indem mein Vater zur Zeit in der geriatrischen Reha liegt, mit Ihnen Kontakt auf.

 

Mein Vater hat sich beim Aufstehen vom Sessel einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen, weil er das Gleichgewicht verlor.

Am 3. Tag im ...krankenhaus wollte er sich keine Infusion und kein Blut abnehmen lassen.

 

Die Ärztin bat mich es gemeinsam zu probieren mit dem Ergebnis, dass er mich verbal vor versammelter Mannschaft weggebügelt hat.

 

Bei meinem nächsten Besuch am Freitag eskalierte er erneut.

 

Der hiesige Arzt, der die Situation mitbekommen hat empfahl mir zu Überlegen, einen gesetzlichen Betreuer anzufragen, um mich für ihn nicht mehr verantwortlich fühlen zu müssen.

Er ist wirklich kein einfacher Mensch, kann aber auch charmant und nett sein, gerade bei fremden Personen.

 

In der Reha scheint er weitgehenst umgänglich zu sein.

 

Meine Halbschwester hat vor über 20 Jahren den Kontakt abgebrochen, meine Mutter, die mittlerweile verstorben ist, hatte sich von ihm getrennt.

 

Ich bin der letzte Mensch, der noch an seiner Seite steht. Und trotzdem ist er immer wieder sehr verletzend zu mir.

Seit seinem Schlaganfall vor 3 Jahren haben ich ihn zu mir geholt, er hat Pflegestufe 3.

 

Das hätte ich nicht machen sollen, dann würde es mir heute bedeutend besser gehen.

 

Die letzten 3 Jahre haben sehr an meiner Gesundheit geknabbert.

 

Letzten Sommer war ich 2 Monate krank, ich konnte zeitweise aus Kraftmangel nicht aufstehen, hatte u.a. Herzrasen…

Die Psychologin konnte sich Vorort ein Bild von ihm machen und riet mir nach einem längeren Gespräch mit mir, Beratung bei Ihnen einzuholen.

 

Sie meinte, ich müsste mich jetzt um mich kümmern, sonst zerbreche ich an ihm.

Er ist jetzt noch ein größerer Pflegefall, kann selber nicht mehr laufen oder den Rollstuhl eigenständig fahren.

 

Mit meinem Beruf könnte ich einen solch intensive Pflege garnicht vereinbaren, abgesehen davon schaffe ich es psychisch einfach nicht mehr mit ihm, wenn er wieder zu mir käme.

Mir wurde von der Ärzteschaft gesagt, dass er darüber entscheidet ob er in ein Pflegeheim kommt oder zu mir nach Hause.

 

Für seine Pflege bräuchte ich aber eine 24 Stundenkraft, die keiner von uns bezahlen kann.

 

Auch wenn er in ein Pflegeheim kommen würde, müsste Sozialhilfe beantragt werden.

Ich hoffe Ihnen einen kleinen Einblick in meine Situation gegeben zu haben und würde mich über ihre Hilfe sehr freuen.

Viele Grüße

 

Michaela Pohlers - Name geändert

 

 

 

 

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