Gewalt von Kindern
Peter Thiel
Systemischer Berater und Therapeut / Familientherapeut (DGSF)
E-Mail: info@praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Internet: http://praxis-fuer-loesungsorientierte-arbeit.de
Die nachfolgenden Anfragen wurden teilweise leicht verändert, um die Anonymität der Anfragenden zu sichern.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 2. November 2021 16:20
An: ...
Betreff: Ich möchte gerne einen Termin für Familienberatung bekommen.
Ich habe mit meinen Mann viel Probleme. Macht mein Mann sehr viele Probleme mit
mir er will immer noch ausscheiden aus gemeinsamen Wohnung ohne Schuhe er
schlägt mich mit straßenschuhe auf mein Gesicht auf meinen Körper. Und er kommt
besoffen nach Hause sehr spät und dann macht er Problem mit mir. Und er droht
mich zum schottischen Krankenhaus abweisen. Mein Mann hat Papiere von zu
schattig Krankenhaus und droht mich in nervt anstatt bringen weil er mich
loswerden will ich weiß nicht warum ich verstehe es nicht. Ich war beim
Psychiater gewesen er hat gesagt ich bin psychisch gesund war früher war ich
psychisch krank gewesen und mein Mann versteht mich nicht dass ich gesund bin
Punkt er denkt dass ich noch psychisch krank bin und die Kinder mein Sohn hat
mich auch geschlagen die sind respektlos gegenüber mir und hör nicht auf mich
nicht und ich habe auch eine Tochter die ist auch respektlos gegenüber mir und
frech ist sie auch noch und sie misshandelt mich auch.die Kinder lernen zumal
man ab wie er mich behandelt darum sind die nicht meine Kinder nicht so gut zu
mir respektlos ging bei mir ich brauche dringend Hilfe eine familienberatung
bitte helfe mir.
Mit freundlichen Gruß
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 28. September 2021 13:27
An: ...
Betreff: Anfrage Beratungstermin
Hello,
unsere Familie macht gerade eine schwierige Zeit durch und wir brauchen jetzt
Hilfe, um diese zu verarbeiten. Deshalb suchen wir einen systemischen
Familientherapeuten in unserer Nähe.
- ich (Mutter-47), Vater (50), Sohn (10) Tochter (7)
- wir sind beide gut ausgebildet, haben gute Jobs, arbeiten in Teilzeit und
teilen uns alle elterlichen/hauswirtschaftlichen Aufgaben
- leben zusammen
- schwierige Beziehung, häufige Spannungen, die sich darin äußern, dass wir uns
ignorieren/ausweichen oder kurze Kommentare abgeben - allerdings sind wir weder
schreiend noch körperlich aggressiv
- waren in Paartherapie ohne große Veränderung
- wir wohnen zwar zusammen aber Freizeitaktivitäten sind eher selten als Familie
zusammen. Öfters mache ich etwas mit den Kindern oder der Vater macht was
- unterschiedliche Erziehungsansätze - Vater kühl und hält sich selbst für klar
und streng und führt dies darauf zurück, dass die Kinder eher auf ihn hören. Ich
habe eine wärmere Beziehung, übernehme das emotionale Leben in der Familie und
bin auch situativer, gebe zu viele Chancen, lass viel Diskussion zu und die
Kinder hören weniger auf mich
- Die Kinder sind intelligent, kommen in der Schule gut zurecht, haben Freunde
- Sie sind auch gesund, stark und sportlich
- sie wachsen zweisprachig auf in Deutsch-...
- Ich habe Freunde, die sie als meine .... Familie kennen, und eine große, enge
Familie in ..., die wir häufig besuchen
- der Vater hat Eltern außerhalb von ..., zu denen die Kinder eine Beziehung
haben, gelegentliche Besuche
Vor zwei Jahren ist das Verhalten des Sohnes zu Hause und in der Schule
auffällig geworden, so dass er eine Therapie gestartet hat.
Aggressionsausbrüche, meist mir gegenüber aber in dem Ausmass, dass wir Angst
hatten, er tut sich oder uns Weh. Auch gegen einen Lehrer, gelegentlich gegen
ein anderes Kind. Ist seit letztem Herbst in Verhaltensstehrapie, um Strategien
zum Stressabbau und Wutstrategien zu finden.Hat sich gebessert - aber es ist
nicht klar, ob das auch einfach nur ein Erwachsenwerden ist.
Die Tochter hat ganz plötzlich häufige aggressive Ausbrüche, die so eskalieren,
dass sie mich und ihren Vater körperlich angreift, so dass wir sie körperlich
zurückhalten müssen. Das macht es noch schlimmer, es kommt zu weiteren
Angriffen, mehr Zurückhaltung und die Spirale dauert bis zu einer Stunde. Das
erste Mal war vor drei Wochen.
Wenn wir sie zurückhalten, schreit sie, dass wir ihr wehtun. Wenn wir sie
loslassen, stürzt sie sich schreiend und tretend auf uns. Wenn wir es zulassen,
attackiert sie und ich, zB wurde ins Gesicht getreten, habe blaue Flecken an
Armen und Brust, nur weil ich die Fäuste abwehrte, und Kratzer an den Armen. Wir
verlassen den Raum, sie rennt uns hinterher. Die Ausbrüche dauern bis zu einer
Stunde und enden damit, dass wir alle erschöpft, unglücklich und frustriert
sind. Ich bin schockiert, dass die Nachbarn nicht die Polizei gerufen haben, so
laut war es.
Für uns als Eltern ist das traumatisierend - der Vater ist in einer körperlich
misshandelnden Situation aufgewachsen, und das Letzte, was er will, ist, dass
sich seine Kinder von ihm misshandelt fühlen. Ich bin mit einem unberechenbaren
Vater und leichter körperlicher Bestrafung aufgewachsen - ich gehe schnell
dazwischen, wenn ich ein Anzeichen von Gewalt sehe. Wir Eltern geraten darüber
in einen Streit.
Wir können uns nicht erklären, warum es in den letzten drei Wochen plötzlich zu
Wutanfällen gekommen ist, die aus "normalen" Dingen wie dem Ausschalten des
Fernsehers oder dem Nichtkauf einer Schokolade oder weil der Bruder den letzten
Joghurt gegessen hat, eskaliert sind. Die Schule scheint in Ordnung zu sein, der
Hort scheint in Ordnung zu sein, die Eltern anderer Freunde haben nichts
beobachtet oder gehört.
Wir brauchen einen Ansatz als Familie, diese Situation zu lösen und gesunde
Beziehungen für die Zukunft zu bauen.
Vielen Dank
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 1. April 2021 14:39
An: ...
Betreff: Familienberatung dringend erwünscht
Sehr geehrter Herr Thiel,
In der momentanen Situation erreichen Sie bestimmt viele, ähnliche Anfragen von
überforderten Eltern.
Unsere Situation sieht wie folgt aus: Ich bin aktuell mit 2 Jungs, 6 Monate und
zweidreiviertel Jahre zu Hause. Der Große haut, tritt und beißt den Kleinen ca.
5 bis 10 mal am Tag. Unsere Versuche, ihm mit Verständnis für die Eifersucht,
mit Gesprächen und so viel Einzelzuwendung wie möglich zu begegnen, haben keine
Veränderung gebracht.
Inzwischen ist es so schlimm, dass ich selbst als Mutter manchmal richtige Wutanfälle bekomme, wenn mein älterer Sohn das Baby tritt oder haut. Mein Mann arbeitet als ... im Krankenhaus und ist leider oft im Dienst.
Die Tagesmutter, zu der der Große bis Dezember
gegangen ist, hat sich nach dem harten Lockdown eine ... fraktur zugezogen,
sodass ich beide Kinder seit Dezember zu Hause betreue.
Wir würden uns sehr freuen, wenn es möglich wäre, mit Ihnen einen
Beratungstermin zu vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 22. März 2021 15:19
An: ...
Betreff: Anfrage Familienberatung
Sehr geehrter Herr Thiel,
Wir wenden uns Rat suchend an Ihre Beratungsstelle. Auf Ihrer Homepage stand,
dass man sich per Mail melden soll.
Unser Sohn (13 Jahre) zeigt bereits ausgeprägte Anzeichen von Pubertät.
Grundsätzlich stellt diese Tatsache alleine ja erst mal keinen Grund dar, sich
an eine Beratungsstelle zu wenden, aber mein Mann und ich sind in der ein oder
anderen Sache doch ziemlich ratlos!
Vielleicht schon mal so viel:
Tom (Name geändert) hat 2017 seine erste Oma verloren.
Ende 2019 ist ganz überraschend erst meine Mutter verstorben und 5 Monate später
mein Schwiegervater.
Das war für uns alle sehr belastend!
Tom ist ein eher introvertiertes Kind, das vornehmlich darauf bedacht ist, sich
nicht aus seiner Komfortzone herauszubewegen.
Was ihm leider mangels Konsequenzen unsererseits, nur allzu oft gelingt.
Letztens wollte ich (wider besseren Wissens) eine Situation "durchboxen", was
dazu führte, dass Tom sich genötigt fühlte mir seine Faust ins Gesicht zu
schlagen.
Da wir uns immer wieder im Kreis drehen, und ich definitiv auf einen weiteren
Aussetzer dieser Art verzichten kann, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn wir in
naher Zukunft einen (oder mehrere) Beratungstermin(e) bekommen könnten.
Über eine kurze Rückmeldung per Mail, oder telefonisch, wäre ich Ihnen sehr
dankbar.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 22. November 2020 12:56
An: ...
Betreff:
Sehr geehrter Herr Thiel,
wir haben einen zehnjährigen Sohn, der seit mehreren Monaten unser Familienleben
sehr auf den Kopf stellt.
Mit jedem Tag der vergeht, entfernen sich mein Sohn und ich noch mehr voneinander, eine normale Kommunikation ist nicht mehr möglich.
Er bekommt immer öfters unkontrollierbare Wutanfälle, er beleidigt uns und seinen kleinen Bruder, diesen bedroht er teilweise sogar. Nur unter gröbsten Anstrengungen erledigt er seine Sachen für die Schule, er legt kaum noch Wert auf seine Freunde und beschimpft diese, wenn es nicht so läuft wie er es sich vorstellt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, meinen Sohn und mich
bei Ihnen vorzustellen.
Sie erreichen mich per Mail immer, telefonisch jeden Tag ab ... Uhr unter ....
Mit freundlichen Grüßen,
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Dienstag, 30. Juni 2020 14:46
An: ...
Betreff: Familienberatung /-therapie
Guten Tag,
ich habe zwei Kinder (zwei Jungen im Alter von 9 und 7) und bin von dem Vater
der Kinder seit 2017 getrennt.
Es handelte sich um eine gewaltvolle Trennung mit hoher psychischer Belastung.
Seit 2018 habe ich einen neuen Partner an meiner Seite, der sehr lieb mit den Kindern umgeht. An meinen älteren Sohn ist es schwierig heran zu kommen. Er redet nie über seine Gefühle, leidet seit einigen Jahren immer wieder phasenweise an Gewaltausbrüchen und großer Eifersucht auf seinen kleinen Bruder. Ich habe das Gefühl, dass ihn etwas bedrückt und er sich immer weiter von mir entfernt. Ein gemeinsames Familienleben ist teilweise sehr schwierig bis fast unmöglich.
Nachdem ich mit meinem großen Sohn nun nicht mehr weiter weiß, möchten wir es mit einer Familientherapie versuchen.
Ist bei Ihnen ein Erstgespräch zum Kennenlernen hier bei uns zu Hause möglich?
Bei Fragen erreichen Sie mich auch telefonisch unter der ... .
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung vorab und viele Grüße
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 25. Mai 2020 11:12
An: ...
Betreff: Unterstützung
Hallo Herr Thiel,
wir haben drei Jungen im Alter von 11 und 9 und 9 und sind im August nach ....
gezogen.
Die Konstellation war immer schon schwierig, ist dann mit der Einschulung der
Zwillinge zum ersten mal eskaliert, und jetzt mit dem Homeschooling wieder.
Die Jungs sind untereinander sehr aggressiv, hauen gleich zu, inzwischen
bedrohen sie auch meinen Mann und mich offen. Wir hatten schon einmal eine Hilfe
des Jugendamtes für 4h. Die war sehr nett und konnte mich entlasten, konnte uns
aber nicht im Kern weiter helfen.
Die Schulsozialarbeiterin würde nun erneut Unterstützung beantragen, und ich
möchte sicher stellen, dass wir jemanden haben, der uns wirklich helfen kann.
Wir sind aufgeschlossen und wollen wirklich lernen und unsere Compliance ist
wirklich hoch.
Haben Sie Kapazität und Lust uns zu unterstützen, und wenn nicht wissen Sie
vielleicht von jemandem der das könnte?
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 24. September 2018 10:42
An: ...
Betreff: Anfrage Termin
Guten Morgen Herr Thiel,
wir würden gerne einen Termin bei Ihnen erhalten, um mit unserer Tochter und
Ihnen abzuklären, ob eine Familientherapie der sinnige Weg für uns ist. Meine 13
jährige Tochter ist gestern auf mich losgegangen, nachdem ich ihr den Umgang mit
einem 14 jährigen Freund verboten habe, der schon wegen schwerer Köperverletzung
sowie Brandstiftung und schwerem Raub vorbestraft ist. ... kennt diesen Jungen
seit zwei Wochen und hat sich massiv in der kurzen Zeit verändert. Ihr
Gewaltausbruch und ihre Wut war so heftig, dass sie mir mit der Faust gegen den
Kopf mit all ihrer Kraft geschlagen hat.
Wir wissen, dass Termine bei Ihnen rar sind. Nichtsdestotrotz wäre ich über
einen Rückruf von Ihrer Seite sehr dankbar. Die Telefonnummer lautet: ... .
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Montag, 6. August 2018 10:02
An: ...
Betreff: Terminanfrage
Hallo Herr Thiel,
mein Mann und ich würden gern mit unserem Sohn ... (5 Jahre alt) zu Ihnen
kommen. Wir sind uns nicht sicher, ob Sie der richtige Ansprechparner sind und
ob eine Therapie überhaupt notwendig ist; ich habe jedoch mit dem systemischen
Ansatz sehr gute Erfahrungen gemacht und wurde auch von meinen Kollegen von der
Freien Schule ... ermuntert, mich an Sie zu wenden.
Ursprünglich ging es dabei um die häufigen Wutanfälle und die Unzufriedenheit
von .... Nun gibt es jedoch etwas, das uns noch mehr beschäftigt: er hat
wiederholt geäußert, dass er, wenn er schöne Mädchen sieht, immer denkt, dass er
ihnen den Bauch aufschneiden will. Er macht sich darüber auch Gedanken und hat,
denke ich, Angst davor, dass das unnormal ist. Er will das nicht denken und
versteht nicht, warum er sowas denkt.
Meinen Sie, es ist eine gute Idee, zu Ihnen zu kommen?
Mit freundlichen Grüßen
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Donnerstag, 17. Mai 2018 12:04
An: ...
Betreff: Anfrage für einen Termin
Guten Tag Herr Thiel,
ich bin ratlos als Mama einer 4 jährigen Tochter und möchte mir dringend Hilfe
bei Ihnen suchen.
Ich benötige Tipps zum Umgang in Konfliktsituationen, da ich mir keinen Rat mehr
weiß und als Mama doch alles richtig machen möchte.
Kurz für Sie zum Hintergrund unserer momentanen Situation. Als meine Tochter 2
Jahre war trennte ich mich vom Vater. 4 bis 5 Monate später hatte jeder von uns
neue Partner und es lief alles in geregelten Bahnen. Alle 14 Tage ist die kleine
am Wochenende bei Ihrem Papa. Anfang diesen Jahres bin ich dann mit meiner
kleinen Tochter von ... zu meinem neuen Partner hier nach ...gezogen. Das
brachte natürlich auch einen Kita Wechsel mit sich. Der Umgang zum Papa wird
weiterhin alle 14 Tage von Donnerstag bis Sonntag gehalten und wir können wenn
es um unser Kind geht gut kommunizeren.
Meines Erachtens hat sich die kleine auch gut in die neue Kita eingelebt. Jedoch kommt es vermehr zu extremen Wutanfällen der kleinen und ich denke, dass das nicht die normalen Trotzanfälle eines Kleinkindes sind. Sie schreit, schlägt und tritt um sich und ist dann gar nicht mehr Herr ihrer Sinne macht es den Eindruck.
Diesbezüglich bitte ich dringend um Hilfe, da ich dem Problem auf den Grund
gehen möchte und natürlich an einer Verbesserung der Gefühlsausbrüche für meine
Tochter arbeiten möchte.
Bitte melden Sie sich doch telefonisch bei mir unter ... .
Vielen Dank
...
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 7. Januar 2018 12:55
An: ...
Betreff: Probleme Umgang mit 4,5 jährigem
Hallo Herr Thiel,
die Probleme die wir haben beziehen sich auf den respektlosen und aggressiven
Ton unseres Sohnes. Wir legen großen Wert darauf, dass er alle Emotionen zeigen
kann und lernt mit ihnen umzugehen. Er war zwei Jahre bei einer Tagesmutter, mit
3 Jahren kam er dann in den Kindergarten und seit dem unterdrückt er oft seine
wahren Gefühle (lacht immer) bzw. schämt sich für sie und jeden Tag geht er
plötzlich hoch, selbst wenn gerade alles ruhig ist.
In der Kita ist er nicht auffällig, im Gegenteil, er ist eher ruhig und
untergeordnet, er kam dort in eine große Gruppe, die sich bereits seit der
Eingewöhnung gemeinsam in dieser Gruppe befindet. Er möchte nicht, dass wir mit
jemandem über diese Probleme sprechen weil, wie er sagt, er sich schämt. Wir
werden nur herumkommandiert und sind "beschissen". Beispiel: er war mit seinem
Papa bei einer Freundin spielen als es wieder nach hause ging, war noch alles
gut, bis die Freunde nicht mehr zu sehen waren und er plötzlich gegen unser Auto
trat und auch im Auto alles demolierte was ihm in die Finger kam. Wenn wir mit
ihm schimpfen ist es oft so als würde er uns ignorieren oder er provoziert dann
weiter (spuckt oder streckt die Zunge raus), wenn wir ihm dann näher kommen
rennt er lachend weg und macht ein Spiel daraus. Zu unserer Schande müssen wir
gestehen dass wir in unserer Verzweiflung ihm auch schon eine Backpfeife gegeben
haben, wofür wir uns aber hinterher entschuldigt haben. Wir kommen sehr an
unsere Grenzen, wir haben das Gefühl dass wir mittlerweile auch nicht mehr wie
Eltern reagieren sondern eher wie trotzige Kinder auf seinem Niveau.
Ich habe Angst mein Kind nicht mehr zu lieben und habe auch schon viel geweint,
weil ich es nicht mehr schaffe, es nicht persönlich zu nehmen. Wir üben
schreiben oder malen und plötzlich sieht man dass sich seine Mimik verändert, er
ist plötzlich genervt, Geräusche die vorher schon da waren stören plötzlich und
er bekommt selbstzweifel, er schmeißt den Stift hin mit Tränen in den Augen "ich
kann das nicht, guck mal wie schief". Ich erkläre ihm dann dass wir auch gerne
etwas anderes machen können und er zufrieden mit sich sein kann, da da nichts
schief war, es sah gut aus, aber das sieht ja jeder anders. Aber dann werde ich
trotzdem nur genervt angeguckt, ich soll das wegräumen oder was wir auch schon
hatten, ich soll das dann schreiben oder malen, wenn ich sage dass ich das nicht
möchte fängt er an zu weinen und zu schreien. Er hat mich auch schon aus purer
Langeweile heraus gebissen, weil ich ihm zu ruhig reagiert habe "ich weiß was du
nicht leiden kannst und haute mich" ich sagte dass er recht hat, das kann ich
nicht leiden weil es mir weh tut und er krabbelte über meinen Schoß und biss mir
von hinten uns Bein.
Diese Sorgen haben wir fast ausschließlich zuhause, wo ihn keiner sieht. Müssen
wir woanders etwas schimpfen, sagt er nur, wir sollen aufhören oder leise sein,
weil es keiner hören soll. Sein Standardsatz für uns lautet "ich will nichts
mehr von dir hören". Er scheint dabei oft mehr traurig und auch in sich
zusammengefallen als dass er wütend wirkt. Wir haben mehrere Wutventile
probiert, ein Kuscheltiere dass er hauen durfte, eine Ecke zum beruhigen in der
ein Hocker stand, bei dem sagte er dann nur lächelnd zu mir nachdem er frech war
"Mama du musst mich jetzt wieder auf den Hocker setzen". Für ihn war alles nur
ein Spiel. Ich kann mit ihm zu keinem Therapeutendirekt gehen, da er zum einen
nicht darüber sprechen möchte und zum anderen woanders eher ruhig und schüchtern
ist.
Nun habe ich viel geschrieben, aber ich suche dringend Hilfe, immer öfter kommen
in mir selbstzweifel, ob unser Sohn eine "bessere" Familie verdient hätte, die
mit seinem Wesen besser umgehen kann. Ich war immer konsequent und es ganz keine
Probleme, wir konnten immer sprechen, aber jetzt reagiert er immer mit einem
Lachen.
Danke schon einmal für die Geduld diesen halben Roman zu lesen
Schöne Grüße
Eine verzweifelte Mutti